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Die roten Blüten der Sehnsucht

Die roten Blüten der Sehnsucht

Titel: Die roten Blüten der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Peterson
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betrachten. Vielleicht hatten die Uniformierten sie abgeschreckt.
    Sie kauerte sich in eine Sandkuhle, umschlang die Knie mit den Armen und versuchte, sich das Bild vor ihren Augen einzuprägen. Ob sie es je so wiedersehen würde? Obwohl– ohne Eden House war auch dieses Paradies nicht vollständig. Seltsam, eigentlich hatte sie nie einen Gedanken mehr als nötig an das Haus verschwendet. Nun, da es nicht mehr war, war sie fast überrascht, wie groß die Lücke war, die es hinterlassen hatte. Wie Lady Chatwick. Auch die war einfach da gewesen.
    » Nimmst du Abschied?« Sie hatte Ian gar nicht gehört. Auf dem weichen Untergrund des Uferstreifens war er ihr gefolgt. Er setzte sich dicht neben sie und legte einen Arm um ihre Schultern.
    Dorothea warf den Kopf in den Nacken. » Ob die Sterne in England die gleichen wie in Deutschland sind? August hat mir einmal erklärt, dass der Sternenhimmel nördlich des Äquators ein ganz anderer ist als der südlich davon.«
    Ian antwortete nicht darauf. Er schien in Gedanken versunken. Als er schließlich sprach, ging es um etwas gänzlich anderes. » Was hältst du davon, wenn ich doch John als Verwalter anstellen würde?«
    » Fandest du nicht, er wäre noch nicht so weit?«
    » Er hat mich eines Besseren belehrt«, sagte Ian schlicht. » John hat die ganze Zeit einen klaren Kopf behalten. Es gibt nichts, was ich anders gemacht hätte. Seine Loyalität ist außerordentlich. Ich finde, er und Trixie haben einen anständigen Posten verdient.«
    » Wird es ihr hier draußen nicht zu einsam sein?« Manchmal war es schon mit Lady Chatwick und Mrs. Perkins einsam gewesen. Deshalb hatte sie ja die Ankunft der Grenfells so begrüßt.
    » Parnko und Mannara wollen auch bleiben.«
    » Und Mrs. Perkins?« Offenbar hatte Ian schon mit allen über ihre Zukunftspläne gesprochen.
    » Die nicht. Sie meint, sie wäre zu alt, um noch einmal von vorn anzufangen. Sie wird sich in Adelaide ein Häuschen kaufen und Zimmer vermieten.« Dorothea konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Eine Frau ihrer Art konnte nicht ohne Arbeit leben. Das Legat, das Robert, Dorotheas erster Mann, ihr hinterlassen hatte, war groß genug, um ihr ein sorgenfreies Alter im Lehnstuhl zu ermöglichen. Aber ein Lehnstuhl war nichts für Eliza Perkins.
    » Und Robert kommt aufs College. Und Vicky?«
    » Da muss ich noch einmal mit dem Gouverneur sprechen. Aber ich werde auf keinen Fall zulassen, dass er sie in ein Waisenhaus steckt«, versprach Ian. » Wenn sich keine Verwandten melden, würde ich sie gerne adoptieren.«
    » Das ist eine wunderbare Idee!«, sagte Dorothea erfreut. Sie hatte das Mädchen ehrlich ins Herz geschlossen, und vielleicht war es ganz praktisch, auf der Überfahrt jemanden dabeizuhaben, der sich um die Kleinen kümmern konnte.
    » Dann ist ja alles geregelt.« Bis auf das Haus. Es war Ian, der es aussprach. » Ich wollte warten, bis Robert alt genug ist, um die Entscheidung selbst zu treffen. Wenn er nicht mehr hier draußen am Murray River wohnen will, hat es keinen Sinn, Eden House wiederaufzubauen.«
    Und sie würden sowieso nicht da sein, hing unausgesprochen in der Luft.
    » Bist du sehr traurig, von hier weggehen zu müssen?« Ihr Schweigen hatte ihn anscheinend beunruhigt.
    » Ich weiß nicht«, erwiderte Dorothea ehrlich. » Ich bin traurig und gleichzeitig erleichtert. Eden House war nie wirklich mein Haus. Es war schön und luxuriös, und man wohnte gut darin– aber gleichzeitig hatte ich immer in einem Winkel meines Herzens das Gefühl, nur ein Gast darin zu sein.«
    » Deshalb hast du nie die Möbel austauschen lassen?«
    Dorothea nickte. » Ich hatte immer das Gefühl, ich hätte nicht das Recht dazu.«
    » Verstehe.« Ian nickte nachdenklich. » Und deswegen hast du auch diesen abschreckend hässlichen Aufsatz auf der Anrichte nie verbrennen lassen.«
    » Den hat Lady Chatwick einmal Robert zu Weihnachten geschenkt. Sie wäre tödlich beleidigt gewesen«, erklärte Dorothea. » Außerdem hatte ich anderes zu tun, als mir ständig Gedanken über das Mobiliar zu machen.«
    » Robert hätte nicht erwartet, dass wir ein Mausoleum bewohnen.«
    » Eden House wäre immer sein Haus geblieben. Auch wenn ich alle Zimmer neu eingerichtet hätte. Das ist mir erst bewusst geworden, als ich zusah, wie alles verbrannte, und erkannte, dass ich nichts davon wirklich vermissen würde.«
    » Nicht einmal deine Garderobe?«
    Ians Versuch zu scherzen wischte sie mit einer Handbewegung zur Seite. »

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