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Die roten Blüten der Sehnsucht

Die roten Blüten der Sehnsucht

Titel: Die roten Blüten der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Peterson
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letzte Mal mit Ian allein gewesen? Ganz allein! Spitzbübisch sah sie zu ihm auf. » Weißt du, worauf ich jetzt Lust hätte?«
    Ian erwiderte überrascht ihren Blick. » Nein, worauf denn?«
    » Dass du mich in dieses wunderbare Kaffeehaus ausführst, in dem wir deinen Geburtstag gefeiert haben. Weißt du noch?«
    » Und ob! Lizzy hat sich so vollgestopft, dass ihr nachher schlecht war.« Ian verzog amüsiert die Mundwinkel, ehe er, wieder ernst, hinzufügte: » Ich erinnere mich sehr gut daran. Ich habe die ganze Zeit gegen den Wunsch ankämpfen müssen, dich an mich zu reißen und zu küssen. Es war die Hölle!«
    » Wenn du diesmal den Wunsch verspürst, darfst du ihm nachgeben«, sagte Dorothea leichthin und spürte, wie ihr bei dieser Vorstellung ausgesprochen warm wurde. » Auch auf die Gefahr hin, dass sich eine der Klatschbasen an ihrem Tee verschluckt.«
    » Und morgen steht es dann im Register!« Ihr Mann schüttelte sich. » Nein danke. Ich denke, ich werde auf dein Angebot lieber später zurückkommen.« Er warf ihr einen lasziven Seitenblick zu und flüsterte: » Ich habe da so einige Ideen, was ich gerne täte.«
    Übermütig wie ein Schulmädchen ließ sie sich von ihm in die Droschke helfen, die sie und andere Passagiere vom Hafen zurück in die Stadt brachte. Auf Ians Frage, ob er sie an dem Kaffeehaus absetzen könne, nickte der Kutscher nur mürrisch und hielt die Hand auf, um anzudeuten, dass dieser Extraservice auch seinen Preis hätte. Während der Fahrt durch die Parklands unterhielt sie einer der anderen Passagiere mit einer begeisterten Lobeshymne auf die neue Knabenschule, das St. Peters College. » Ein wunderbarer Bau! Man meint, sich in Oxford zu befinden, so erhebend ist die Architektur. Äußerst gelungen.– Kein Wunder, es soll den guten Allen ja auch ein Vermögen gekostet haben. Und die Schulgebühren jetzt sind natürlich entsprechend. Kein Wunder.«
    Ein bärtiger Mann erkundigte sich interessiert nach deren Höhe, um dann bedauernd den Kopf zu schütteln. » Dafür könnte ich ja eine kleine Farm kaufen! Das können sich nur Gentlemen leisten!«
    » Der Unterricht soll aber sehr gut sein«, verteidigte der begeisterte Passagier das College. » Die Jungen lernen Latein, Griechisch, Französisch, Geografie, englische Geschichte, Grammatik und Rechtschreibung, Geometrie und Arithmetik. Und ich habe gehört, in den nächsten Jahren wollen sie sogar die oberen Klassen aufteilen in einen klassischen Zweig und einen moderneren, wo den Kaufmannssöhnen Buchführung und so etwas beigebracht wird. Mr. Flaxman hat alle seine drei Jungs dort und berichtet nur das Beste.«
    » Ab welchem Alter nehmen sie Schüler auf?«, mischte Ian sich in die Unterhaltung. Er wirkte angespannt, nahezu elektrisiert. Dorothea, die der Unterhaltung nur mit halbem Ohr gefolgt war, weil sie sich in Tagträumen gerade lustvoll ausmalte, was Ian heute Abend wohl im Sinn haben mochte, horchte auf. Sie war immer davon ausgegangen, dass sie für Robert einen Hauslehrer einstellen würden, der den Unterricht übernehmen würde, sobald sie an ihre Grenzen stieß. Die waren allerdings bald erreicht. Ihre eigenen Rechenkünste erstreckten sich auf die Grundrechenarten und rudimentäre Zinsrechnung. Von Geometrie oder gar Arithmetik hatte sie nicht die geringsten Kenntnisse. Ebenso wenig von Fremdsprachen oder gar englischer Geschichte. Sie hatte sich schon gefragt, wie sie einen guten Hauslehrer finden sollten, wenn weder sie noch Ian seine Eignung beurteilen konnten. Eine solche Schule wäre die Lösung dieses Problems! Und zudem wäre Robbie mit anderen Jungen seines Alters zusammen, was ihm sicher guttäte. Widerstrebend löste sie sich aus ihren Fantasien und kehrte in die stickige Gegenwart der Droschke zurück.
    » Ab acht Jahren«, sagte der Mann, der sich so für das neue College ins Zeug legte, dass Dorothea sich fragte, ob er ehrlich begeistert war oder dafür bezahlt wurde, neue Schüler anzuwerben. » Sie kriegen auch extra noch einen neuen Lehrer für die Kleinen, die noch nicht so weit sind, dass sie mit den Größeren mithalten können. Schauen Sie sich’s doch mal an«, sagte er an Ian gerichtet, in dem er denjenigen mit dem größten Interesse zu erkennen glaubte. » Wenn ich Kinder hätte, würde ich sie auf jeden Fall dorthin schicken.«
    » Wer sich’s leisten kann«, brummte der bärtige Mann missmutig. » So bleiben die feinen Herrschaften jedenfalls hübsch unter sich.«
    » Was hältst du

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