Die Rueckkehr
werden.
Und was würde dann aus Warren Smoles werden?
Also war er heute Nachmittag in Topform.
»Einen so klaren Fall von untergeschobenen Beweismitteln habe ich noch nie erlebt«, sagte er in seinem donnernden Bariton, den Zorn der Gerechten in den blitzenden Augen, und Empörung und Entrüstung standen ihm ins Gesicht geschrieben. »Wir haben es hier mit dem brutalen Mord an Polizeibeamten durch unbekannte Verbrecher zu tun – eine abscheuliche Tat, die ich bis ins Tiefste meiner Seele ablehne –, aber anstatt ernsthafte professionelle Ermittlungsarbeit zu leisten, sind die Versuche des FBI und der Behörden vor Ort an diesem Fall völlig gescheitert und sie haben sich dazu verschworen, alles einem Unschuldigen in die Schuhe zu schieben – dazu noch einem kranken Unschuldigen in kritischem Zustand – gerade eben erst hat der Arzt bei ihm eine arteriosklerotische koronare Herzerkrankung und stark überhöhten Blutdruck diagnostiziert – vor nur zwei Stunden ist er – wie Sie alle gesehen haben – auf die Intensivstation des Lady-Grace-Krankenhauses von Niceville ausgeflogen worden, und ich werde dafür sorgen, dass er dort die Versorgung erhält, die bitter nötig ist, um diesem armen Mann das Leben zu retten, einem Mann, wie ich hinzufügen möchte, der hier zu den Stützen der Gesellschaft gehört, einem hochdekorierten, mit allen Ehren in den Ruhestand versetzten Veteranen ebenjener Behörde, des FBI , die ihn nun vorsätzlich zum Sündenbock machen will …«
Nick schaltete den Apparat aus, stand auf und drehte sich zu den Polizisten aus Niceville um.
»Okay. Jeder kennt seine Aufgabe. Niemand darf in die Nähe des gesicherten Bereichs, schon gar nicht in die der Krankenzelle von Deitz. Das gilt auch für alle Kollegen von der State und County Police. Und ich muss euch bitten, sein Zimmer nicht zu betreten. Wir wollen Smoles keinen Vorwand liefern, sich mit irgendeinem von uns anzulegen. Sein Zimmer ist so sicher wie eine Gefängniszelle, er ist angekettet und die Pfleger da oben sind Sträflinge gewohnt. Ich weiß, dass ihr diesen Typen alle tot sehen wollt, aber hinter der Sache steckt noch mehr. Viel mehr. Wenn ihr irgendwelche Fragen habt oder glaubt, eure Aufgabe nicht richtig erfüllen zu können, dann sagt es Staff Sergeant Crossfire und sie weist euch eine neue zu.«
»Was ist mit Smoles?«, fragte ein Cop von ganz hinten.
»Das Gesetz schreibt vor, dass Warren Smoles freien Zugang zu seinem Mandanten gewährt werden muss, in angemessenem Rahmen, besonders während wir Deitz zum Fall verhören. Aber wenn er aufkreuzt, will ich das wissen. Wie ihr seht, ist Smoles noch immer oben in Gracie und macht vor den Kameras auf dicke Hose. Aber morgen früh wird er herkommen, rechtzeitig für die Morgennachrichten. Bis dahin bekommt Byron Deitz außer den Ärzten und Pflegern niemand zu Gesicht.«
Alle nickten, alle schienen das verstanden zu haben und Nick löste die Versammlung auf. Beau stand hinten an eine Wand gelehnt und beide sahen zu, wie die Cops der Reihe nach den Raum verließen.
Beau stieß sich von der Wand ab.
»Und wir?«
»Wir gehen jetzt mit Deitz reden.«
»Du hast gerade allen erzählt, dass außer dem medizinischen Personal keiner zu ihm darf. Wie willst du das umgehen?«
»Die bewachen den gesicherten Bereich.«
»Na und?«
»Deitz ist nicht im gesicherten Bereich.«
»Wo ist er dann?«
»In der Tiefgarage, in Mavis Crossfires Suburban.«
»Mein Gott. Wer passt auf ihn auf?«
»Mavis.«
»Allein?«
»Ja.«
Beau nickte.
»Hoffentlich versucht er nichts.«
»Hoffentlich doch. Er hat Prügel verdient.«
Sie entdeckten den Suburban von Mavis Crossfire in einer abgelegenen Ecke der Tiefgarage, rückwärts auf einem schmalen Parkplatz mit Betonwänden zu beiden Seiten. Mavis saß auf dem Fahrersitz und aß einen der Donuts, die eigentlich für Edgar Luckinbaugh gedacht gewesen waren. Sie blickte auf, warf Nick und Beau einen argwöhnischen Blick zu, als sie aus dem Dämmerlicht traten, und legte die Hand an die Waffe. Aber dann breitete sich auf ihrem Gesicht ein strahlendes Lächeln aus und sie öffnete die Fahrertür.
»Na, Jungs? Viel zu tun?«
»Aber hallo. Wie geht es Deitz?«
»Guckt doch selber nach.«
Sie ging zur hinteren Tür und öffnete sie. Deitz lag auf der Rückbank, noch immer in seinem Gefängnisoverall, an Händen und Füßen gefesselt und an einen Eisenring im Wagenboden gekettet.
Er schlief tief und fest.
»Mann«, sagte Nick. »Hast du ihm
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