Die Rueckkehr
heimlich was gegeben?«
»Er wollte einen Smoothie. Ich habe ein Lorazepam reingetan. Er hat vierundzwanzig Stunden nicht geschlafen.«
»Wie lange ist er schon weg?«
»Er war weg, kaum dass ich geparkt hatte. Wie läuft es oben? Ich habe hier unten keinen Funkempfang.«
»Smoles auf allen Kanälen. Wenn man ihm glaubt, ist die Polizei der Gottseibeiuns.«
»Kommt Smoles heute Abend noch her?«
»Nein. Er wird die Frühnachrichten abpassen. Sich einen frischen Anzug anziehen. Frisches Puder auflegen. CNN und Fox werden noch eine Weile brauchen, bis sie ihre Übertragungswagen hier unten haben. Smoles will, dass wir Deitz gegen zwei den Kameras vorführen. Er will ein paar Deputy US- Marshals dabeihaben.«
»Warum US- Marshals?«
»Die kommen im Fernsehen besser, sagt er. Wir wecken Byron lieber auf. Wir müssen ihn in den gesicherten Bereich schaffen.«
Mavis stupste Deitz mit ihrem ausziehbaren Schlagstock an. Er grunzte, zuckte zusammen, öffnete die Augen.
»Scheiße«, sagte er. »Wo bin ich?«
»In der Tiefgarage vom Lady Grace. Nick will mit dir reden.«
Deitz setzte sich auf, seine Ketten rasselten, er schloss die Augen und lehnte den Kopf an die Kopfstütze.
»Ich habe Nick nichts zu sagen, Mavis.«
»Das kann ja sein«, sagte Nick. »Aber ich habe dir was zu sagen. Und das solltest du dir besser anhören.«
Deitz blickte Nick an. Da war etwas in Nicks Stimme gewesen. Ein Hauch von Schwäche. Vielleicht konnte er das ausnutzen.
»Wie gehts Beth und den Kindern? Sind ja bestimmt bei dir.«
»Stimmt. Beth verlässt dich.«
»Mein Gott. Offizielle Bekanntmachung! Ihr könnt ja gleich eine Pressemitteilung rausgeben.«
Deitz schloss die Augen wieder.
»Leck mich, Nick. Ich bin müde. Verpiss dich.«
»Gleich. Erst muss ich dir was sagen.«
»Von mir hörst du kein Wort. Wo ist das Arschloch Smoles?«
»Morgen früh wieder da.«
»Was soll die ganze Scheiße von wegen ich bin herzkrank? Ich habe hohen Blutdruck, mehr nicht, und in meiner Scheißlage ist das ja wohl auch normal.«
»Wir versuchen bloß, dich hierzubehalten. Wenn du nicht transportfähig bist, kannst du nicht an die Bundesbehörden überstellt werden, und das ist unsere Masche. Smoles ist eingeweiht. Er weiß, dass du die Homeland Security nach dieser Sache mit den Chinesen nicht mehr loswerden wirst …«
Deitz grinste.
»Diese scheiß Schlitzaugen. Sind sie wirklich alle tot?«
»Ja. Das Teil haben wir noch nicht.«
Deitz schwieg ein ganz klein wenig zu still, und sein Gesicht blieb ein ganz klein wenig zu unbewegt.
»Welches Teil?«
»Das Teil, das Holliman heute Vormittag so verzweifelt für dich im Marriott gesucht hat.«
Darüber musste Deitz nachdenken.
»Ich habe gehört, der Learjet ist mit vollen fünfhundert Meilen runtergekommen.«
»Iwo. Höchstens zweihundert.«
Deitz lachte und öffnete ein Auge.
»Da könnt ihr in dem qualmenden Krater ja lange suchen. Falls es da was zu finden gibt.«
»Wir müssen das Teil nicht finden, Byron. Wir müssen nur rausfinden, was aus Quantum Park fehlt. Und dazu müssen wir bloß Inventur machen.«
»Beweist noch lange nicht, dass ich was damit zu tun hatte.«
»Der Regierung geht es nicht um Strafverfolgung , Byron. Die wollen dich einfach benutzen. Wenn das eine Geheimdienstsache wird, siehst du das Tageslicht nie wieder. Vielleicht landest du sogar in China im Knast.«
»Scheiße, wie soll das denn gehen?«
»Heute Vormittag sind fünf chinesische Staatsbürger ums Leben gekommen, als sie versucht haben, mit einem streng geheimen Gerät das Land zu verlassen …«
»Das kannst du gar nicht wissen.«
»Na gut, bei mir ist das nur ein Verdacht. Aber ich wette meine Rentenversicherung darauf, dass du es ganz sicher weißt . Und deshalb können sie im State Department behaupten, es sei ein Unfall gewesen, bis sie schwarz werden. Das kauft ihnen die chinesische Regierung nicht ab, keine Chance. Und wenn du denkst, dass Zachary Dak seinen Bossen deinen Namen nicht gegeben hat, dann machst du dir was vor. Fünf von ihren Leuten sind draufgegangen, in einem Zehn-Millionen-Dollar-Flieger. Informationen nach waren das guangbo – Spione. Geheimpolizei. Ihre Bosse haben das Gesicht verloren, und wenn sie es wiederhaben wollen, müssen sie dich am Arsch kriegen. Washington lässt dich schneller fallen, als du Piep sagen kannst. Die werden die Sache lieber dir anhängen, als die Chinesen eine Minute lang glauben zu lassen, sie hätten selbst etwas damit zu tun. Geld
Weitere Kostenlose Bücher