Die Rueckkehr
weiter.
Der Cop stand kurz vor einem Wutausbruch, und als Boonie durch den Kordon aus Streifenwagen aus Niceville mit müde flackernden Lichtbalken fuhr, hörte man ihn endlich explodieren.
Ein großer weiblicher Staff Sergeant in Blau und Gold mit dem Namen CROSSFIRE auf dem silbernen Schild an der Uniform ragte aus der Masse von Cops und Offizieren heraus, beugte sich herunter und warf einen Blick durch das Fenster auf der Fahrerseite. Mavis strahlte Boonie an, dann bemerkte sie Nick auf dem Beifahrersitz.
»Was machst du denn hier, Nick? Du gehörst ins Krankenhaus. Weiß Kate, dass du hier bist?«
»Tig Sutter hat mich herbeordert. Ist er hier?«
»Nein. Für so was ist Tig zu schlau. Hier sind schon Oberhäuptlinge genug, jetzt, wo Boonie da ist. Wie gehts, Boonie?«
»Gut, Mavis. Lagebericht?«
» Lagebericht , Boonie?«
»Du weißt, was ich meine, Mavis. Sei nicht so streng.«
Sie grinste und blies die Luft aus.
»Na, wir haben hier eine totale gequirlte … ein Irrenhaus, so viel steht fest. Deitz hat sich mit einem Knaben namens Andy Chu im Bass Pro Shop verschanzt …«
»Wie haben sie denn das geschafft?«, wollte Boonie wissen.
»Ich fürchte, das werden wir Cops aus Niceville auf unsere Kappe nehmen müssen. Ein anonymer Anrufer hat uns mitgeteilt, ein Securicom-Angestellter namens Andy Chu sei nicht zur Arbeit erschienen und verstecke möglicherweise bei sich zu Hause Byron Deitz. Da die Zuständigkeiten bei Deitz nicht klar sind, na ja, da hat Chief Keebles entschieden …«
»Oh Gott«, sagte Boonie und ließ die Stirn auf das Lenkrad sinken.
Mavis tätschelte ihm die Schulter.
»Wird ja alles wieder gut, Boonie. Jedenfalls hat Chief Keebles beschlossen, den Fall unserem Sondereinsatzkommando zu übergeben – als Feuertaufe sozusagen, es ist ja gerade erst aufgestellt worden –, und als die sich in ihre Windeln und Strampelanzüge geworfen hatten und in ihren Bollerwagen saßen, hatten sich Deitz und dieser Chu offenbar schon in Chus Lexus auf den Weg gemacht. Also hat der Chief sich gedacht, lieber kein Zugriff, bevor wir nicht wissen, wo er hinwill. Chief Keebles war der Meinung, dass er vielleicht das Geld aus dem Bankraub ausgraben wollte …«
»Und er würde sich dann damit rühmen können, es wiederbeschafft zu haben?«
»Du hast ihn durchschaut.«
»Luftunterstützung?«, fragte Nick.
»Jupp. Unserer war in der Werkstatt, also hat Chief Keebles die Air National Guard um Hilfe gebeten und die haben einen Huey geschickt …«
Boonie fing an, mit der Stirn auf das Lenkrad zu schlagen. Das störte. Nick brachte ihn mit einer Geste zum Aufhören. Mavis fuhr ungerührt und in einem sachlichen und amüsierten Ton fort.
»Na ja, einen Huey übersieht man natürlich nicht so leicht – dieses Humpta-humpta ist schwer zu überhören –, und so kam eins zum anderen und jetzt hat Deitz sich im Bass Pro Shop verbarrikadiert …«
»Gibt es Geiseln?«, fragte Nick.
»Vielleicht schon. Wir wissen nicht genau, was wir von diesem Andy Chu zu halten haben, den er bei sich hat. Chu leitet in Deitz’ Firma die Computerabteilung. Chu hat vor dem Eingang zum Bass-Laden einen Schuss auf unsere Jungs vom Sondereinsatzkommando abgegeben, was darauf hindeutet, dass er eher ein Komplize ist. Oder er ist einfach durchgedreht. Sie haben schließlich auf ihn geschossen. Und im nächsten Augenblick hat er die Waffe weggeworfen. Offenbar ist er verletzt. Seine Waffe war voller Blut. Deitz hat den Laden abgesucht – er wusste sogar, wie man die Angestellten aus ihrem Loch hinter den Waffenregalen holt –, alle, die er finden konnte, auf dem Dach zusammengetrieben, dann ist er wieder runter und hat die Feuerschutztür verbarrikadiert. Sie haben diese Leute mit dem Huey vom Dach geholt.«
»Lobet den Herrn«, sagte Boonie.
»Amen. Aber zu meinem großen Bedauern muss ich euch mitteilen, dass da hinten auf dem Parkplatz eine Dame namens Delores Maranzano steht und behauptet, ihr Gatte Frankie und sein Enkel Ritchie seien gerade im Pro Shop auf dem Klo gewesen und nicht wieder aufgetaucht, und niemand wisse, wo sie sind.«
»Sie könnten also noch mit Deitz da drinnen sein?«
»Im Bereich des Möglichen, Nick. Eindeutig.«
»Haben sie Handys?«
»Sind ausgeschaltet, sagt sie.«
»Wie alt ist der Enkel?«
»Vierzehn.«
»Hat dieser Frankie schon Laut gegeben?«
»Keinen Muckser. Hält vermutlich den Kopf unten. Aber die Sache hat einen Haken.«
Boonie hob den Blick bedeutungsvoll gen
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