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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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danach aus, mein Schatz.«
    »Und Alice wird vermisst?«
    »Nein. Vermisst nicht. An ihrer Tür hängt ein Zettel.«
    »Von ihr unterschrieben?«
    Gute Frage. Die Arbeit beim FBI färbte wohl auf Beth ab, dachte Kate.
    »Nicht dass ich wüsste.«
    Schweigen.
    Dann sagte Beth: »Dieses Wesen, diese Gerda, hat mir erzählt, dass Alice immer losgefahren sei und die Schulschwänzer mit dem Auto eingesammelt habe. Sogar nach Pattons Hard sei sie gefahren. Ist das wahr?«
    »Sagt Gerda – das ist mit Vorsicht zu genießen.«
    »Und du bist jetzt am Pattons Hard. Sind sie dort? Axel und Rainey?«
    »Wir suchen noch. Aber eher nicht.«
    »Mein Gott. Was soll ich machen, Kate? Soll ich zu euch stoßen?«
    »Du hast Hannah. Sie hört sich gestresst an.«
    »Wegen dem Hörgerät. Sie kann jetzt hören und ich glaube, das macht ihr Angst. Kate, ich bin … du weißt, dass Byron draußen ist, oder?«
    »Ja, Schatz. Ich weiß.«
    »Zuerst habe ich geglaubt, er kommt mich holen. Aber jetzt höre ich, dass er in der Galleria ist. Jemand ist angeschossen worden. Die Polizei ist vor Ort. Ist Nick dabei?«
    »Ja. Er ist mit Boonie hingefahren.«
    »Mein Gott. Was passiert uns da nur?«
    Niceville , dachte Kate, aber sie sagte es nicht.
    »Schatz, ich glaube, du fährst am besten mit Hannah nach Hause. Eufaula wartet dort ganz allein auf die Jungs. Wenn du da bist, kann sie nach Hause gehen.«
    »Du bist doch nicht allein am Pattons Hard, oder? Ein schrecklicher Ort. Und es wird schon dunkel.«
    »Nein. Lemon ist bei mir.«
    »Das ist gut. Ich mag Lemon.«
    »Ich weiß, Beth. Alle Frauen mögen Lemon.«
    Sie lächelte Lemon zu.
    »Beth mag dich.«
    »Sag ihr, ich mag sie auch.«
    »Hast du gehört?«
    »Ja. Du rufst mich an?«
    »Mache ich, Beth. Und wenn sie zu Hause auftauchen, rufst du mich an. Abgemacht?«
    »Abgemacht … Kate … glaubst du, alles wird wieder gut? Glaubst du, sie kommen nach Hause?«
    »Alles wird gut. Aber kein Schuleschwänzen mehr von den beiden.«
    »Axel bekommt für die nächsten zehn Jahre Hausarrest. Mindestens.«
    »Gute Idee. Ich gebe Rainey auch Hausarrest, und dann können sie im Keller leben wie die Trolle.«
    »Ich liebe dich, Kate.«
    »Ich dich auch. Gib Hannah einen Kuss von mir.«
    »Mach ich.«
    Sie klickte sich weg.
    Kate warf Lemon einen Blick zu.
    »Und, wollen wir?«
    »Aber ja.«
    Der Pfad war nie für Autos vorgesehen gewesen und so schmal, dass der Envoy kaum durchkam und die Zweige der Weiden über die Windschutzscheibe strichen und sich an die Türen klammerten. Der Boden war matschig und uneben und sie kamen nur langsam voran. Lemon begutachtete die Furchen im Pfad.
    »Wir sind nicht das erste Auto hier unten. Kannst du die Fahrspuren sehen?«
    Kate schaltete die Scheinwerfer ein, deren Licht auf zwei flache Gräben fiel, parallel, in viel dichterem Abstand als die Reifenspuren des Envoy. Jenseits des Scheinwerferlichts senkte sich die Dunkelheit über die Landschaft. Ein Eishauch lag in der Luft und Kate drehte die Heizung auf.
    »Geh auf die Hupe«, sagte Lemon, während sie langsam den Pfad hinunterrollten, bedrängt von den riesigen Weiden. »Dann hören sie dich, wenn sie hier sind.«
    Kate ließ ein paar Mal die Hupe ertönen. Keine Reaktion. Pattons Hard war menschenleer.
    »Sie sind nicht hier«, sagte Kate. »Das spüre ich.«
    »Fahren wir ganz bis ans andere Ende. Wenn sie nicht hier sind, ist es vielleicht Zeit, die Polizei … Warte mal.«
    Kate bremste ab.
    »Siehst du das?«, sagte Lemon. »Die Autospuren biegen hier ab.«
    »Woher weißt du, dass das nicht die Landschaftspfleger waren oder so ein Golfmobil?«
    »Du spielst kein Golf, oder, Kate?«
    »Nein, ich bin noch zu jung, um an Langeweile zu sterben. Ein Golfmobil ist es also nicht?«
    »Nein, ein Auto, ein Kleinwagen.«
    Kate spähte in den Dunst der Dämmerung. Vor einem dichten Weidenwäldchen bogen die engen Fahrspuren, denen sie gefolgt waren, scharf ab. Sie liefen unter einem Wasserfall aus hängenden Weidenzweigen hindurch und verschwanden im grün schimmernden Dunkel unter den Bäumen.
    »Diesen Spuren«, sagte Kate, »folge ich nicht.«
    »Warte hier«, sagte Lemon und stieß die Tür auf. Er stieg aus und beugte sich dann wieder ins Wageninnere.
    »Hast du eine Taschenlampe?«
    »Im Handschuhfach. Lemon, diesen Film kenne ich schon.«
    Er strahlte sie mit einem leicht irren Grinsen an und Kate erinnerte sich daran, dass er vor seiner Zeit als Eintänzer für lustige Witwen ein Veteran der Marines mit

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