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Die Rückkehr der Königin - Roman

Die Rückkehr der Königin - Roman

Titel: Die Rückkehr der Königin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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verschluckten. Vorsichtig gingen sie hinein – Kieran voraus – eine Hand am Zügel seines Pferdes. Als sie drinnen waren, schnaubte sein Pferd alarmierend laut in der dunklen stillen Höhle, die leer war.
    Zumindest glaubten sie, die Höhle sei leer.
    Plötzlich antwortete aus den Schatten ein anderes Pferd. Kieran erstarrte und spähte über das Maul seines Pferdes in die Dunkelheit. »Wer da?«
    »Du hast dir Zeit gelassen«, ertönte eine vertraute Stimme.
    Kieran schloss einen Moment die Augen, seine Finger verkrallten sich in der Mähne des Pferdes. Die stumme beredte Erleichterung dieser Geste wurde zu strahlender Freude, als er die Augen wieder öffnete und nach einer menschlichen Gestalt in der Dunkelheit Ausschau hielt. »Ich dachte, du wärst gefallen«, sagte Kieran leise.
    »Du hast mich mit der Ehre zurückgelassen, gegen Sif Kir Hamas gesamte Armee zu kämpfen, mit dem siegreichen General persönlich an der Spitze. Warum in aller Welt solltest du glauben, ich sei tot?«
    »Hör auf, in der Dunkelheit zu krähen, du frecher Hahn! Komm heraus, damit ich dich sehe!«, sagte Kieran lachend.
    Von der Höhlenwand löste sich ein dunkler Schemen und warf den Tarnumhang in der Farbe eines düsteren Wintertags ab. Vor ihnen stand ein kräftiger junger Mann und grinste von einem Ohr zum anderen.
    »Rochen!«, sagte Kieran, trat vor und umschlang den Unterarm des Freundes. »Du hast keine Ahnung, wie froh ich bin, dich heil und in einem Stück zu sehen! Ich dachte, Sif hätte dich erledigt. Wir haben den Lagerplatz gefunden und die Spuren sahen schrecklich aus.«
    »Schrecklich in der Tat.« Rochens Stimme veränderte sich innerhalb eines Herzschlags, von Neckerei zu tiefem Schmerz. »Ich hatte Beobachtungsposten aufgestellt, damit Sif uns wenigstens nicht völlig überraschend angreifen konnte. Aber am Ende war die Überraschung doch zu groß. Nur eine Handvoll hat überlebt, und die meisten haben von diesem Scharmützel Andenken behalten. Meines war ein Schwerthieb über die Rückseite meiner Beine von einem Mann, den ich für tot hielt. Ich hatte Glück, dass er mir nicht die Achillessehnen durchtrennt hat.«
    »Und die anderen?«
    »Wir haben uns wirklich tapfer geschlagen und so gut gekämpft, wie wir konnten. Und damals wussten wir noch nicht, ob du es geschafft hattest oder ob unser Widerstand sinnlos war.« Jetzt endlich wanderten seine Augen dorthin, wo Anghara schweigend wartete und mit der Hand das Maul ihrer Stute rieb. Für sie war Rochen immer noch ein Halbschatten, aber seine Miene war nicht misszuverstehen – der Stolz und die Begeisterung, als er zu Kieran zurückschaute, der Glanz seiner Augen, als er sie wieder anblickte. Dann ging er auf ein Knie. »Es war nicht vergeblich; diejenigen, die dort starben, würden in dieser Stunde nichts bedauern. Ich heiße Euch willkommen, Mylady. Ich wünschte, es wäre an einem passenderen Ort ...«
    Anghara ging die wenigen Schritte, die sie trennten, und hob ihn mit eigener Hand auf. »Ich habe den Lagerplatz gesehen. Ich habe Sifs Armee gesehen. Es muss eine tapfere Abteilung gewesen sein, die es gewagt hat, sich mit ihr anzulegen. Ich hätte gern alle kennengelernt.«
    »Sie kannten Euch«, sagte Rochen ernst. »Alle kannten Euch. Und ebenso diejenigen, die ihnen jetzt folgen.«
    »Was gibt es Neues?«, fragte Kieran knapp. »Wo sind die Zwillinge?«
    »Adamo ist in den Wäldern unterhalb von Cascin, wo sich die meisten Männer versammelt haben.«
    »Charo?«
    Rochen grinste schelmisch. »In Miranei.«
    »Was?«, fragte Kieran überrascht.
    Nach dem ersten Moment der Überraschung lachte Anghara leise. Beide Männer drehten sich um. »Als wir uns am Hal getrennt haben, sagte er, dass er mir die Stadttore öffnen würde. Ich dachte nicht, dass er das wörtlich meint. Was macht er in Miranei?«
    »Er ist bei Melsyr«, antwortete Kierans Hauptmann. »Er ...«
    »Charo ist in Sifs Garde eingetreten?«, fragte Kieran fassungslos mit ungläubig geweiteten Augen.
    »In gewisser Weise, ja«, bestätigte Rochen. »Wenn du ihn reden hörst, würdest du schwören, dass er und Melsyr eine Privatarmee sind. Aber sie ziehen innerhalb der Mauern Männer auf unsere Seite; viele aus der Garde haben auf viel zu viele Sachen keine Lust mehr, seit deinem Kunststück, Kieran, und sind leichte Beute.«
    »Dann können wir die Festung erobern?«, fragte Kieran. »Wenn wir drinnen Männer haben und Adamo in Cascin mit noch mehr wartet ... wieviele habt ihr inzwischen sammeln

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