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Die Rueckkehr der Phaetonen

Titel: Die Rueckkehr der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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wo war er nun?
    Die Zweifel kamen sofort — ob das nun doch ein Traum war? Das merkwürdige, mit nichts vergleichbare Bild, das er sah, konnte nur ein Traum sein.
    Er lag auf etwas, was an ein großes türkisches Sofa erinnerte, aber keine Rollen hatte. Die merkwürdige Liege stand in der Mitte eines riesigen, hohen ... Zimmers? Nein, wie ein Zimmer sah es ganz und gar nicht aus. Als hätte man eine gigantische dunkelblaue Kugel in zwei gleiche Hälften zerschnitten und eine davon auf so den Boden gelegt, dass sie die Wände und die Decke darstellte. Die geometrisch richtige Kuppeloberfläche schien aus einem Stück unbekannten Materials gefräst zu sein, das sehr an Metall erinnerte, aber nicht das charakteristische metallische Glänzen besaß. Der Boden, der die gleiche dunkelblaue Farbe hatte, war glatt, glänzte aber ebenfalls nicht und spiegelte auch nicht die Kuppel wieder. Keine Spur einer Tür oder eines Fensters -abgesehen von dem »Sofa«, war keine andere Einrichtung da. Das Zimmer war vollkommen leer.
    Seine Augen gewöhnten sich an das Licht und dann sah er, dass das Licht ihm nur wegen seines langen Aufenthalts in der Finsternis grell vorgekommen war. Nirgendwo war auch nur der geringste Schatten zu sehen. Soweit er bei voller Bewegungslosigkeit des Kopfes erkennen konnte, warf das Möbelstück, auf dem er lag, ebenfalls keinen Schatten. Nach einigen Minuten aufmerksamer Beobachtung nahm er an, dass das Licht, wie merkwürdig es auch klingen mochte, direkt von der Kuppel und dem Boden ausging. Der Raum war von allen Seiten gleichzeitig beleuchtet.
    Sein Staunen wuchs noch weiter, als er das sah, was er früher für die Decke gehalten hatte. Die weichen Falten eines breiten dunkelblauen Lakens bedeckten ihn bis zur Mitte der Brust. Das Kissen und die Oberfläche des »Sofas«, die er in der Nähe seiner Schultern sehen konnte, waren ebenfalls dunkelblau. Vor diesem Hintergrund sah er seine Brust und seine Arme. Das weiße Bettlaken, das er für gewöhnlich erwartet hätte, war auch nicht da. Alles hatte die gleiche tiefe ultramarinblaue Farbe und verschmolz auf diese Weise miteinander.
    Irgendeine Kleidung hatte er nach wie vor nicht an. Der Anblick seiner bloßen Arme löste eine neue Sturzflut von Gedanken aus — er erinnerte sich, wie stark er in den letzten Tagen abgemagert war, bevor er schließlich das Bewusstsein verloren hatte. Nun war von dieser Hagerkeit nicht die geringste Spur zu sehen. Die Arme waren die eines vollkommen gesunden Menschen, und dazu noch von einer gleichmäßigen Bräune bedeckt, die früher nicht da gewesen war. Er verdrehte die Augen, sah sich, so gut er konnte, seine Schultern an und überzeugte sich davon, dass sie die gleiche verblüffende Änderung durchgemacht hatten. Die Schlüsselbeine und Schultergelenke, die früher scharf unter der Haut hervortraten, waren jetzt fast überhaupt nicht mehr zu sehen.
    Aber wenn die Krankheit, die ihn beinahe umgebracht hätte, jetzt auf irgendeine unverständliche Weise durch blühende Gesundheit abgelöst worden war, warum konnte er sich dann immer noch nicht bewegen? Nach dem Staunen kam wieder die Besorgnis. Warum ließ man ihn so lange allein? Warum kam niemand zu ihm herein? Was würde jetzt mit ihm passieren? Die Men-schen, wer auch immer sie waren, mussten begreifen, dass die Einrichtung des ... »Pavillons« (er freute sich über den passenden Namen) für den Kranken unverständlich war und ihn ziemlich beunruhigen musste. Wenn man ihn gerade behandelte, und das war zweifellos der Fall, dann konnten die Ärzte die Ruhe ihres Patienten bestimmt nicht so einfach vernachlässigen. Sie mussten kommen, und das so schnell wie möglich.
    Die Bewegungslosigkeit des Körpers wurde langsam unerträglich. Er wollte schreien, jemanden rufen, aber all die Bemühungen führten nur dazu, dass er einen kaum hörbaren Laut durch zusammengepresste Lippen herausbrachte. Dennoch freute ihn dieses nutzlose Ergebnis fast genauso wie die Rückkehr seiner Atmung oder des Augenlichts. Ihm wurde klar - wenn die Sehkraft heute zurückgekehrt war, würde morgen sicher auch die Sprechfähigkeit zurückkehren.
    Dieses Mal war er lange bei Bewusstsein und betrachtete mit wachsender Verwirrung den merkwürdigen Raum, soweit es die starre Kopflage zuließ. Bald war er davon überzeugt, dass die Kuppel tatsächlich leuchtete. Wenn man aufmerksam hinsah, konnte man sehen, wie sie mal etwas dunkler, mal etwas heller wurde. Manchmal liefen auch irgendwelche

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