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Die Rueckkehr der Phaetonen

Titel: Die Rueckkehr der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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wollte. Die anderen Kosmonauten hatten sich schnell daran gewöhnt, die Vatersnamen auszulassen und irrten sich immer seltener. Nichtsdestoweniger wurde Wtorow von allen mit Namen und Vatersnamen angesprochen, sogar von Wladilen und Mary.
    Wolgin stellte schnell ein Mittagsmenü zusammen und verkündete es allen anderen. Als er von allen das Einverständnis bekam, wand er sich an Wladilen und fragte, was er nun tun sollte. Bis jetzt hatte er noch nie etwas in einem Restaurant bestellt und wusste nicht, wie man es machte.
    »Sag deine Bestellung einfach dem Verteiler«, sagte Wladilen.
    »Und wo ist er?«
    »Wer?«
    »Der Verteiler.«
    »Na im Nahrungswerk, wo denn sonst?«
    »Also über das Teleoff anrufen?« »Nein. Nenn doch einfach die Nummern der ausgewählten Speisen und die Menge.«
    »Wem soll ich sie nennen?!«
    Wladilen sah Wolgin an, wie ein Lehrer einen dummen Schüler ansehen könnte, der eine offensichtliche Sache nicht begriff. »Ich dachte, du kennst dich mittlerweile besser mit der Bestelltechnik aus«, sagte er. »Niemandem! Sag doch einfach die Nummern!«
    »Einfach so am Tisch?«
    »Natürlich, was denn sonst? Aber wenn du willst, kannst du sie auch mir nennen, ich höre dir zu.«
    Wolgin übersetzte sein Gespräch mit Wladilen für alle anderen. »Interessant«, sagte George Wilson. »Offenbar ist hier irgendwo ein Mikrofon und ein Sender versteckt, und Ihre Worte werden dann an diesen Verteiler gesendet.«
    »Ich glaube nicht, dass diese Technik so einfach ist«, bemerkte Kriwonossow. »Es ist sicher wieder etwas, was für uns ganz neu ist. Fragen wir Wladilen nachher genauer.«
    Wolgin zählte die gewählten Nummern auf, wobei er sich bemühte, laut und deutlich zu sprechen, und fügte hinzu, dass es sich um fünfzehn Personen handelte. Nach kaum einer Minute verschwand die gesamte Mitte des leeren Tisches und tauchte sofort wieder auf, wobei sie nun voller zugedeckter Teller und Besteck war. Man bekam den Eindruck, als hätte sich alles, was nun vor ihnen stand, einfach aus der Luft herauskristallisiert.
    »Einen solchen Trick habe ich bis jetzt nur im Kino gesehen«, sagte Wtorow. »Dort ist es aber wenigstens klar, wie das gemacht wird.«
    Xenia Stanislawskaja schrie kurz auf und zuckte erschrocken zurück. Mary und Wladilen lachten.
    »Sag schon«, sagte Melnikowa zu Mary, »wie wird es gemacht?« Sie sprach die Worte der neuen Sprache ziemlich sauber aus.
    »Ganz einfach«, antwortete Wladilen für Mary. »Der Tischrahmen ist nach unten gefahren, und an seine Stelle wurde ein anderer gehoben, auf den die Automaten bereits die Speisen gestellt hatten. All das geschieht sehr schnell, so dass man nicht warten muss.«
    »Das sehen wir«, sagte Kotow. »Aber schau dir zum Beispiel die Gläser da an. Bei einem so schnellen Aufstieg würden sie doch alle umkippen.«
    »Nein, würden sie nicht«, entgegnete Wladilen. »Die Automaten verfügen nicht über die bewusste Vorsicht eines Menschen - und um ihnen die Arbeit zu erleichtern, ist in den Rahmen eine Metallschicht eingebaut und alle Geschirrstücke sind mit Magnetböden versehen. Versucht doch, einen Teller oder ein Glas anzuheben, dann seht ihr, was ich meine.«
    Alle taten sofort wie geheißen. Die Teller und Gläser wurden schwach, aber dennoch spürbar von der Tischoberfläche angezogen.
    »Alles klar!«, sagte Kotow.
    Wolgin erinnerte sich an Muncius’ Haus am Mittelmeer und an seine Versuche, den »Kellnern« bei der Arbeit zuzusehen. Dort geschah alles auf eine andere Weise. »Ich weiß nicht, wie das Speisezimmer in Muncius’ Haus ausgestattet ist«, beantwortete Wladilen seine anschließende Frage. »Es gibt viele verschiedene Systeme. Direkt unter uns, zum Beispiel«, er zeigte nach unten, »ist ein großer Raum mit einem komplizierten Automatensystem. In einem Privathaus macht man so etwas nicht. Ich denke, bei Muncius wird alles über Rohre geliefert, direkt zum Hausservierautomaten.«
    Wolgin staunte nicht schlecht über das Wort »Privathaus«, das Wladilen ausgesprochen hatte. Es klang fast genauso wie das russische Wort und war von auch allen außer Wilson verstanden worden.
    »Gibt es etwa bei euch noch Privatbesitz?«, fragte Wtorow.
    »Privatbesitz gibt es nicht, aber private Verfügung. Ein Haus gehört einem Menschen, solange er darin wohnt. Genauso ist es auch mit allen anderen Sachen. Der Anzug zum Beispiel, den Sie jetzt anhaben - der gehört momentan nur Ihnen, und nicht allen, oder?«
    »Ich habe gedacht, das Wort

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