Die Rueckkehr der Phaetonen

Titel: Die Rueckkehr der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow

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es nun Holz, Plastik oder Metall war.
    Ein Menü war ebenfalls nicht zu sehen. »Und was wollen wir nun essen?«, fragte Melnikowa.
    »Speiseliste!«, sagte Wladilen laut und deutlich. Wolgin verstand, dass er das Wort ebenfalls sagen musste. Auf der Oberfläche beider Tische, direkt unter ihrer obersten Schicht, die nun wie ein Wasserfilm aussah, erschien sofort eine Liste von Speisen, die die »Küche« des Raketengleiters den Passagieren anbieten konnte. Die Liste enthielt etwa dreißig verschiedene Speisen. »Leider sind die Vorräte beschränkt«, sagte Wladilen im entschuldigenden Ton.
    »Das reicht doch vollkommen.«
    Jeder suchte sich das aus, was ihm am besten gefiel, und Wladilen sagte die bestellten Speisen auf. Wolgin machte es ihm nach.
    Eine Minute verging. Alle warteten gespannt darauf, was jetzt passieren würde. Ob die Tischmitte verschwinden würde, um gedeckt wieder zu erscheinen, wie es in Leningrad gewesen war, oder geschähe nun etwas anderes, das sicher nicht weniger interessant wäre? Alle außer Wladilen und Mary sahen gespannt auf den Tisch - es stellte sich aber heraus, dass das Konzept auf dem Raumschiff ganz anders war. »Seht nach oben«, sagte Mary.
    Direkt unter der Deckte schwebten feste viereckige Platten in der Luft. Niemand hatte bemerkt, woher sie gekommen waren, es war aber nicht schwer zu verstehen, was sie waren. Die »Tabletts« voller Speisen und Zubehör landeten jedes auf seinem Tisch, wobei sie ihn ganz bedeckten: Die Größe der Tabletts war exakt die gleiche wie die der Tischplatte. »Darf ich bitten?«, sagte Wladilen, wie es ein gastfreundlicher Hausherr sagen würde.
    Die Platten, auf denen die Speisen angeflogen kamen, waren sehr dünn, und man konnte kaum annehmen, dass sie irgendwelche Mechanismen enthielten. Offensichtlich wurden die Bewegungen dieser Lufttabletts ferngesteuert - und natürlich waren es Automaten und keine Menschen, die es taten.
    »Interessant!«, sagte Wtorow. Er fragte nicht sofort, wie es funktionierte, wie er es sonst immer tat. Wolgin begriff, dass er diesmal selbst darauf gekommen war.
    Sie hatten kaum mit dem Essen begonnen, als im Raum plötzlich eine Stimme ertönte. Sie war nicht besonders laut, dafür aber sehr deutlich, als würde der Sprecher neben ihnen stehen. »Achtung! Wir treffen uns in Kürze mit dem Raketengleiter >Mars-Erde<. Unsere Schiffe werden sich in vier Minuten begegnen. Die Geschwindigkeit beider Schiffe wird im Moment der Begegnung fünfhundert Meter pro Sekunde betragen, die minimale Entfernung liegt bei zwei Kilometern. Die Passagiere in der oberen Ebene können das Schiff an der Seite der Kajüte sechzehn sehen, die Passagiere in der unteren Ebene an der Seite der Kajüte zweiundvierzig. Achtung! Noch drei Minuten sechzehn Sekunden bis zum Treffen!«
    Eine große »42« leuchtete direkt gegenüber Wolgin an einer der Kajütentüren auf. Er zeigte die Nummer allen anderen.
    »Sollten wir vielleicht nach oben gehen?«, fragte Melnikowa. »Wir können es noch schaffen.«
    »Von hier aus können wir es genauso gut sehen wie von oben«, erwiderte Mary und fügte dann hinzu: »Ich sehe mir gern die entgegenkommenden
    Schiffe an«. Das klang genauso wie in den alten Zeiten: »Ich sehe mir gerne die entgegenkommenden Züge an.«
    »Warum müssen wir die Geschwindigkeit verringern«, fragte Wtorow, »und sie dann wieder erhöhen? Das ist doch nichts als Energieverschwendung. Ist es denn notwendig, einen entgegenkommenden Raketengleiter zu sehen?«
    »Das ist eben Tradition«, sagte Wladilen. »So etwas wie eine höfliche Begrüßung auf dem Weg.«
    »Versucht mal, euch derart auf einem interstellaren Flug zu begrüßen«, grinste Igor Sacharowitsch.
    »Das ist doch etwas völlig anderes.«
    Direkt über der leuchtenden 42 erschien ein weißer Pfeil auf dem »Sternenhimmel«. Seine Spitze zeigte auf einen kaum sichtbaren schwach glänzenden Punkt, der wie ein winziges Sternchen aussah. Dieser Punkt war das Schiff, das ihnen entgegen flog. Er wurde immer größer, verwandelte sich zuerst in einen hellen Stern, und dann wurde sein Glanz schwächer. Noch ein paar Sekunden, und alle sahen deutlich den Raketengleiter, der ihnen schnell entgegen flog.
    Es sah aus, als würden die beiden Schiffe direkt aufeinander zu fliegen, noch ein wenig - und sie würden Zusammenstoßen. Aber natürlich schien es nur so. Als sich die Schiffe für einen winzigen Augenblick begegneten, ertönte wieder die Stimme, die zuerst »Gute Reise!« und