Die Rueckkehr der Phaetonen
dann eine Zahlenreihe sagte.
»Die Worte galten uns«, sagte Wladilen. »Und die Zahlen sind eine Nachricht für den Schiffskommandanten. Mit dem Empfangsgerät muss irgendwas nicht in Ordnung sein«
»Wie kommst du auf so etwas?«
»Weil beide Schiffe einander jederzeit Nachrichten senden können, und nicht nur bei einer Begegnung. Und dazu haben wir auch noch etwas gehört, das mit uns Passagieren nichts zu tun hatte.«
»Ich hätte nie gedacht, dass es heutzutage immer noch Störungen geben kann«, bemerkte Wtorow.
Wladilen zuckte die Schultern - er sah so verlegen aus, dass alle lachen mussten. Man bekam den Eindruck, als wäre er persönlich an der Panne schuldig. Offensichtlich war er aber nicht der einzige, dem das Missgeschick peinlich war, weil im Raum wieder die Stimme erklang. »Hier spricht der Kommandant. Die Besatzung entschuldigt sich für das Missgeschick des Technikers Erg, wegen dem Sie nach der Begrüßung des entgegenkommenden Raketengleiters noch einen weiteren Funkspruch gehört haben.«
»Warum hat er überhaupt seinen Namen genannt?«, fragte Wolgin.
»Das war eine Bestrafung für diesen Erg«, antwortete Mary. »Jetzt wird er sein ganzes Leben lang aufmerksam sein, wenn es um seine Arbeit geht.«
»Was für eine grausame Strafe!«, bemerkte Krischewskij spöttisch.
»Grausam genug, so wie es aussieht.«
Inzwischen kamen auch andere Passagiere nach und nach in den Speisesaal. Offenbar hatten sie gewusst, dass es eine Schiffsbegegnung geben würde, und im Garten auf sie gewartet. Jetzt, wo diese vorbei war, besetzten sie einen Tisch nach dem anderen.
Als sie mit dem Frühstück fertig waren, sah Wolgin Wladilen fragend an. Dieser lächelte und sagte: »Denk mal nach.«
Wolgin erinnerte sich an das Mittagessen in Leningrad. »Es kann abgeräumt werden!«, sagte er laut.
Die Platte, die auf dem Tisch lag, stieg hoch und verschwand schnell in einer der Kajüten, wo offensichtlich die »Küchengeräte« untergebracht waren. Wladilen sagte das Gleiche, und sein Tisch wurde ebenfalls leer.
Mittlerweile schwebten zahlreiche »Tabletts« durch die Luft, die immer fehlerfrei die nötigen Tische fanden. Einige Passagiere beobachteten dieses Schauspiel mit sichtbarer Neugier, was auf seine Ungewöhnlichkeit hindeutete. Offenbar wurde eine derartige Serviertechnik nur auf Raketengleitern angewandt, und diejenigen, die nicht so oft damit flogen, hatten noch nicht ihr Interesse daran verloren.
»Igor Sacharowitsch, ich habe den Eindruck, dass Sie genau wissen, wie es funktioniert«, sagte Wolgin. »Können Sie es mir auch erklären?«
»Im Allgemeinen ist es nicht schwer, dahinter zu kommen«, erwiderte Wtorow. »Es ist eine Verbindung von Kybernetik und gesteuerter Gravitation. Sowohl das eine wie auch das andere scheint mittlerweile so weit entwickelt zu sein, dass man es sogar bei solchen alltäglichen Sachen einsetzt. Offenbar gibt es ein Steuergerät, das genau hören kann, von welchem Tisch die Bestellung kommt, und dann das Tablett genau dorthin schickt, wobei es sein Gewicht steuert. Das ist alles, was ich dazu sagen kann - wie das alles im Detail funktioniert, wie diese unglaublich komplizierten Geräte aufgebaut sind, oder ob diese Geräte in Wirklichkeit sehr einfach sind - davon verstehe ich nichts. Und ich glaube auch nicht, dass jemand von den Leuten es tut, die hier anwesend sind. Um alles zu verstehen, muss man sich zuerst die Grundlagen moderner Wissenschaft und Technik aneignen. Übrigens, Dmitrij, Sie haben mich wieder mit meinem Vatersnamen genannt - ich bitte Sie noch einmal, tun Sie das nicht. Machen wir es so wie die anderen.«
3
Diesmal war es nicht nur Wolgin, der sich ans »Fenster« gesetzt hatte. Die Landung auf einem anderen Planeten war für alle gleichermaßen interessant — und alle sechs Freunde schoben ihre Sessel mindestens eine Stunde vor der Landung zur durchsichtigen Wand und setzten sich hinein. Der Mars war bereits ziemlich nah - seine Größe glich der eines Vollmondes und nahm sichtbar immer weiter zu. Der Raketengleiter flog abwärts - niemand hatte gemerkt, wie er sich auf dem halben Weg mit dem Boden zum Mars gedreht hatte.
Die sechs interplanetaren Touristen hatten sich inzwischen gut erholt. Sie hatten sechs Stunden lang tief und fest geschlafen, wobei es nur Wolgin war, der dafür den Schiffsarzt aufsuchen musste. Alle anderen waren ohne medizinische Hilfe eingeschlafen. Sie hatten die Erde zwar am frühen Morgen verlassen, aber Phaetongrad
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