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Die Rueckkehr der Phaetonen

Titel: Die Rueckkehr der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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kriegen wir es jetzt mit einem recht großen Asteroiden zu tun, sechs Kilometer im Durchmesser. Es ist sehr schwer, eine solche Gesteinsmenge im Raum zu verstreuen. Ich versichere Ihnen, das ist äußerst interessant.«
    »Laden Sie auch uns alle ein?«, fragte Wolgin.
    »Selbstverständlich, aber nicht alle gemeinsam. Jedes Schiff kann nicht mehr als zwei weitere Personen aufnehmen, dort drin ist es recht eng.«
    »Und was machen Sie mit noch größeren Asteroiden?«, fragte Wtorow. Wolgin übersetzte die Frage.
    »Sechs bis sieben Kilometer im Durchmesser sind für uns die Obergrenze«, sagte der junge »Vernichter«. »Alle größeren Asteroiden werden als letzte vernichtet. Man wird sie dann zur Sonne schicken, so dass sie darauf fallen, das ist alles.«
    »Und wie lange dauert die Zerstäubung eines Sechs-Kilometer-Asteroiden?«
    »Von solchen gibt es nicht so viele. Wir raspeln sozusagen die oberste Schicht ab, wobei wir einen formlosen Brocken in eine richtige Kugel von vier Kilometern Durchmesser verwandeln, oder auch weniger, je nach Asteroid. Das dauert so an die zwei Wochen, manchmal bis zu drei. Dann transportiert man die Kugel hinter den Plutoorbit, zu dem zweiten großen Asteroidengürtel. Ein solcher Transport dauert etwa eineinhalb Jahre.«
    »Ich denke nicht, dass wir zwei Wochen auf ihren Schiffen verbringen können.«
    »Das wird auch nicht nötig sein. Sie würden sich sicher ziemlich langweilen, wenn es zwei Wochen dauern würde. Aber wir kehren oft zum Mars oder zur Ceres zurück, um unsere Geräte aufzuladen. Die längste Zeit, die sie bei uns verbringen könnten, wären drei Tage.«
    »Eins verstehe ich immer noch nicht«, sagte Wtorow. »Wenn Sie einen größeren Asteroiden zur Sonne schicken können, warum machen Sie dann nicht das gleiche mit den kleinen, anstatt sie zum Plutoorbit zu befördern?«
    »Weil eine Bahnänderung bereits bei einem Körper von drei Kilometern Durchmesser eine kolossale Energiemenge verbraucht. Solche Energiemengen sind momentan weder auf dem Mars noch auf der Ceres vorhanden. Wenn wir mit der Vernichtung größerer Asteroiden beginnen, wird der Bau der großen Gravitationsstation auf dem Mars abgeschlossen sein - es ist die Station, die man für Neuphaeton baut, aber für diese Zwecke kann man sie dann ebenfalls verwenden.«
    »Moment mal, der Transport zum Plutoorbit ist doch auch eine Veränderung der Umlaufbahn, oder nicht? Oder zieht man den Asteroiden etwa mit einem Schlepper?«
    »Das ist etwas völlig anderes. Die Anziehungskraft der Sonne abzuschwächen und die Zentripetalkraft zu verändern ist viel leichter. Die Gravitationskanonen von zwölf Arbeitsschiffen schaffen das, wenn der Durchmesser des Körpers nicht mehr als vier Kilometer beträgt und er die Form einer Kugel hat. Den Rest erledigt dann die Fliehkraft, und der Asteroid beginnt sich von der Sonne zu entfernen. Und die Fliehkraft selbst zu beeinflussen, um den Flug einer solchen Masse zu verlangsamen oder zu beschleunigen, ist sehr viel schwieriger. Noch sind wir nicht in der Lage, so etwas zu tun.«
    »Danke für die Erklärung«, sagte Wolgin. »Wir nehmen die Einladung gerne an. Wo können wir Sie finden?«
    »Wir finden Sie dann selbst. Es werden doch alle wissen, wo Sie gerade sind
    - solche Gäste wie Sie sind selten.«
    »Und was ist mit den Phaetonen?«
    »An die haben wir uns bereits gewöhnt. Sie sind schon seit ein paar Jahren hier.«
    »Wissen Sie, ob sie jetzt auf dem Mars sind?«
    »Ja. Es sind zwei, die Biologen Ajah und Ejah. Übrigens haben wir ihre richtigen Namen abgekürzt - alle phaetonischen Namen bestehen nur aus Vokalen, so dass man sie fast gar nicht aussprechen kann. Der volle Name von Ejah besteht zum Beispiel aus einundzwanzig Buchstaben - da kriegen Sie dann wirklich einen Knoten in der Zunge.«
    »Sind es Männer oder Frauen?«
    »Männer. Es hat noch niemand eine phaetonische Frau gesehen.«
    Melnikowa und Mary kamen zu ihnen. »Wie lange wollt ihr euch noch unterhalten?«, fragte Mary. »Maria würde gerne nach unten gehen.«
    »Wo ist eigentlich Wsewolod?«
    »Weiß nicht, er ist nirgendwo zu sehen. Ich fange schon an, mir Sorgen zu machen«, sagte Melnikowa.
    »Weswegen denn? Von diesem Schiff kann er ja wohl kaum verschwinden. Der ist sicher irgendwo im Garten. Schau, da ist er doch«, fügte Wolgin hinzu und zeigte in Richtung Spielplatz.
    Krischewskij war wirklich dort und spielte begeistert mit - offenbar fühlte er sich unter jungen Leuten sehr wohl.

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