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Die Rueckkehr der Phaetonen

Titel: Die Rueckkehr der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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Kleidungslager mitgebracht hatte. »Übrigens«, sagte Wladilen, »für euch gibt es tatsächlich keine passenden Helme. Ihr hättet warten müssen, bis sie hergestellt wären — Eric hatte genau die richtige Entscheidung getroffen.«
    Die drei Arbeitsschiffe standen bereits auf dem Platz. Ihre Formen und Farben waren absolut identisch - voneinander unterschieden sie sich nur durch die Nummern, die in großer Schrift auf ihre Seiten gedruckt waren. Das Äußere der Schiffe erinnerte an sehr dicke Linsen.
    »Schaut mal«, sagte Melnikowa, »es ist kein einziger Schaulustiger da. Ist es nicht merkwürdig?«
    In dieser Stunde waren nur weniger Leute in der Stadt, aber auch die Fußgänger, die ab und zu über den Platz gingen, schenkten den Schiffen gar keine Beachtung. Offenbar waren ihnen solche Schiffe mittlerweile nur zu gut bekannt.
    Die Besatzung jedes Schiffes bestand aus drei Männern. Die Passagiere wurden von ihnen mit Freude empfangen. Carry, ein großer und sehr schöner Mann, drückte Wolgins Hand fest und sagte: »Ich werde es nie vergessen, was ich für ein Glück gehabt habe!«
    »Warum nur du?«, entgegnete ein anderer Vernichter, der sich als Wladimir vorgestellt hatte. »Und was ist mit uns?«
    Das dritte Mannschaftsmitglied hieß Charlie. Er war noch jünger als Carry, fast schwarz gebrannt und so gertenschlank wie ein Mädchen. »Wir alle hatten Glück!«, sagte er.
    »Kommen Sie an Bord«, sagte Carry. »Wir müssen uns beeilen - die Staffel hat sich mittlerweile weit vom Mars entfernt. Wir müssen sie noch einholen.«
    ... Und jetzt waren drei Stunden seit dem Start vergangen. Mars war weit hinter ihnen zurück geblieben und aus dem Blickfeld verschwunden.
    Die Rückwand des Schiffes war undurchsichtig und besaß auch keine Sichtschirme — dafür eröffnete sich vorne ein breiter Ausblick. Es schien, als würde die Leere des Weltalls direkt hinter dem Steuerpult anfangen - die Vorderwand des Schiffes war vollkommen unsichtbar. Die Zeiger, Skalen und Zahlen der Geräte auf der Konsole leuchteten bläulich, und im Hintergrund summte etwas gleichmäßig vor sich hin. Manchmal krachte auch etwas - es waren die Zerstäuber, die von Wladimir überprüft wurden.
    Carry und Charlie saßen gebeugt über dem Radarschirm, der sich wie ein langer schwarzer horizontaler Streifen über das gesamte Pult erstreckte, direkt vor dessen geneigter Schutzscheibe. Ihre Gesichter waren ernst und konzentriert, und sie wechselten nur ab und zu ein Wort. Eine kurze Frage, eine einsilbige Antwort, und dann herrschte wieder Schweigen.
    Wolgin saß im mittleren Sessel vor dem Pult. Er fühlte sich unwohl - es schien ihm höchst unpassend, hier zu sitzen, ohne etwas zu tun und manchmal sogar ohne zu verstehen, was die anderen taten. Offensichtlich war es der Platz des Kommandanten — aber auf alle Proteste von Wolgin folgte die Antwort: »Sie sind ein willkommener Gast«. Nach der Art, wie diese Worte gesagt wurden, begriff er, dass es sinnlos war, sich zu wehren. Also musste er gehorchen
    - das hieß, auf dem Ehrenplatz zu bleiben und ja niemanden zu stören.
    Die anderen Schiffe aus der Staffel waren nicht mit bloßem Auge sichtbar. Sie flogen in großen Abständen voneinander und näherten sich wie eine breite Front der Stelle, an der sich jetzt der Asteroid F-277 befinden sollte, dessen Umlaufbahn nah an der des Mars war. Bis zum Ziel blieben noch etwa zwei Stunden Flug. Trotzdem sahen Carry und Charlie angespannt auf den Schirm, als würden sie etwas suchen, und auf ihren Gesichtern war eindeutig Jagdfieber zu sehen. Wolgin wusste, dass die Aufgabe der Arbeitsschiffe unter anderem darin bestand, auf dem Weg zum Hauptziel alle kleinern Himmelskörper zu vernichten, von denen es im Asteroidengürtel eine Unmenge gab. Das Ganze hatte ein wenig Ähnlichkeit mit der Treibjagd, wenn man auf das Erscheinen eines Tieres wartete, aber nicht wusste, wann und wo es plötzlich auftauchen konnte. Die schnellen und empfindlichen Radarstrahlen spielten bei dieser Jagd die Rolle der Jagdhunde — und so wie die Jäger das Verhalten ihrer Hunde beobachten, so beobachtete auch die Mannschaft des I-76 den Radarschirm und wartete auf den Moment, wenn sie handeln musste. Dabei waren Carry und Wladimir vollkommen ruhig, und Charlie war sichtlich aufgeregt. Wolgin hatte sich unwillkürlich mit seiner Aufregung angesteckt - nun starrte er ebenfalls auf den Radarschirm, ohne zu wissen, was er in seiner dunklen Tiefe sehen würde. Doch das

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