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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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bewahren. Er wartete, bis Montbard nach draußen gegangen war und den beiden streng dreinschauenden Templern letzte Anweisungen gab.
    Bis zur Ablösung im Morgengrauen würden die Ordensbrüder sich nicht wegrühren dürfen, nicht einmal zum Pinkeln.
    Bevor Khaled dem Seneschall folgte, verabschiedete er sich von Lyn, in dem er sie in eine Nische zog und sie kurz und leidenschaftlich küsste, dabei kümmerte es ihn nicht, dass Rona sie sehen konnte. »Ich wäre enttäuscht«, raunte er an ihre Lippen, »wenn du einfach in deine Zeit verschwinden würdest, ohne dich in aller Form von mir zu verabschieden.« Lyn wirkte verblüfft, und Khaled zwinkerte ihr zu, dann ging er hinaus, ohne auf eine Antwort zu warten.
     
    Rona saß noch eine Weile schweigend auf einem der pompösen Betten, nachdem sich Montbard mit der Ankündigung verabschiedet hatte, gleich am nächsten Morgen nach ihnen sehen zu wollen, um die weitere Vorgehensweise zu klären.
    Im Kamin hatte einer der braungekleideten Templer ein Feuer entzündet und ihnen eine Kanne mit heißem Wasser zubereitet, in das er wohlriechende, getrocknete Blätter einrührte. Dazu brachte er Fladenbrot und Zuckersirup – dann war er lautlos verschwunden, während draußen vor der Tür zwei riesige Templer aufgezogen waren, um die Nacht über auf sie aufzupassen.
    Lyn vermisste Khaled schon jetzt, obwohl Montbard ihnen versichert |227| hatte, dass er und seine muslimischen Krieger schon bald die Männer vor der Tür ablösen würden. Allem Anschein nach hielt Montbard Khaled und seine Assassinen für fähiger, was den Schutz ihres Lebens und ihrer Geheimnisse anging, als seine eigenen Leute.
    »Gib mir den Server.« Rona streckte die Hand aus und forderte Lyn unmissverständlich auf, den unscheinbaren Quantencomputer aus ihrem Rucksack zu nehmen.
    »Was hast du vor?«, fragte Lyn. »Wir haben unsere Mission erfüllt. Warum sollten wir noch mal versuchen, ins Jahr 1119 zu kommen?«
    Rona stellte den Server auf eines der roten Polsterbetten und ließ sich in die Kissen sinken. »Ich will nicht ins Jahr 1119. Ich will nach Hause, um zu sehen, ob wir erfolgreich waren.«
    Lyn war nicht sicher, ob sie das, was Rona vorhatte, gutheißen sollte. Trotzdem sang sie den Öffnungs-Code, und Rona steuerte das holographische Programm kraft ihrer Gedanken in Richtung des Jahres 2151, dorthin, wo es ihr vor Stunden noch gelungen war, jemanden aus dem Hauptquartier zu kontaktieren. Außer einem atmosphärischen Rauschen war nichts zu hören. Sie versuchte sich an mehreren Frequenzen, doch nichts geschah.
    »Vielleicht hat sich wirklich schon etwas zum Guten verändert«, vermutete Lyn, »und der Kontakt kann gar nicht mehr hergestellt werden.«
    Rona warf ihr einen angriffslustigen Blick zu. »Lion hat für zeitunabhängige Bojen gesorgt, die uns nach Hause holen können, ganz gleich, was geschieht«, fauchte sie und versuchte es im blau aufleuchtenden Licht der Holographie noch einmal, ohne aufzuschauen. Ihr düsterer Blick bewies Lyn, wie verzweifelt sie war. Als nichts geschah, schlug sie mit den Fäusten auf die Kissen. »Verfluchte Scheiße! Wir haben getan, was er von uns verlangt hat. Warum lässt er uns jetzt im Stich?«
    Lyn ging zu ihrer Schwester und legte ihr die Hand auf die Schulter, um sie zu beruhigen, doch Rona entzog sich ihr mit einem unwirschen Schnauben.
    »Er wird uns nach Hause holen«, flüsterte Lyn und versuchte es noch einmal, indem sie Rona gegen deren Willen umarmte. »Er hat es versprochen.«
    »Und was ist, wenn er gar nicht mehr lebt?« Die Stimme ihrer Schwester war tonlos, während sie stur auf den Server schaute.
    |228| »Er hat gesagt, alles wird gut«, erklärte ihr Lyn mit der Zuversicht einer Mutter, die ihr Kind tröstet, »wenn wir den Templerorden vor seiner Vernichtung warnen. Also – das haben wir heute Abend getan.«
    Rona schien sich zu beruhigen. Sie war aufgestanden und hatte sich aus Lyns Umarmung gelöst, dann kehrte sie ihr den Rücken zu und ging langsam zu dem kleinen, rundverglasten Fenster, das gen Westen zeigte. Gedankenverloren schaute sie auf die erwachende Stadt. »Er wollte, dass wir ins Jahr 1119 reisen.« Abrupt drehte sie sich um und sah Lyn mit funkelnden Augen an. »Und was ist, wenn es falsch war, hierzubleiben, und Lion deshalb niemals geboren wurde und dadurch alles noch schlimmer geworden ist?«

Kapitel 9
Der Fürst der Zeit
    1148 – Jerusalem
     
    Der Klang der Fanfaren und die begeisterten Rufe zahlreicher Menschen

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