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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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Montbard hatte ihn zum Schweigen verpflichtet, und nichts erschien ihm abwegiger, als das Vertrauen eines Mitgliedes des hohen Rates der Templer zu missbrauchen.
    »Hast du sie inzwischen zu deiner Konkubine gemacht?« Azim grinste herausfordernd. »Man sagt, dass du sogar die Nächte mit ihr verbringst.« Khaled sprang auf und wollte Azim am Kragen seines Gewandes packen, doch sein Waffenbruder war schneller und sprang zur Seite, dabei zückte er seinen Dolch von seinem purpurfarbenen Gürtel. Khaled packte das Handgelenk seines Gefährten. Mit einer schnellen Drehung entwand er ihm die Waffe. Azim verzog sein Gesicht zu einer schmerzerfüllten Grimasse, während Khaled ihm den Arm auf den Rücken drehte und so festhielt, dass er sich nicht mehr rühren konnte.
    »Es hat einen Grund, warum ich euer Anführer bin«, stieß Khaled grimmig hervor. »Wenn du noch einmal dieses Mädchen erwähnst, bist |248| du des Todes.« Mit einem Ruck ließ er ihn los. Azim hob entwaffnend die Hände und ging auf Abstand.
    »Schon gut, schon gut«, murmelte er verstört. »Allah sei mein Zeuge.« Khaled atmete tief durch und goss sich einen Becher mit Wasser ein, dann trank er einen gewaltigen Schluck und ließ seinen Blick hinaus zum Fenster über das steinige Gelände vor der Stadt schweifen. »Warum bist du hier?«, fragte er schroff. Im nächsten Augenblick tat es ihm leid. Azim war nicht nur sein Kampfgefährte, sondern auch ein guter Freund, der sich mit den übrigen dreißig Brüdern der Nizâri im unteren Teil des Palastes eine Mannschaftsunterkunft teilte.
    »Unsere Männer wollen wissen, wann wir mit den Christen nach Damaskus aufbrechen«, erklärte Azim.
    »Wenn wir Glück haben, überhaupt nicht«, erwiderte Khaled, ohne sich umzudrehen.
    »Was heißt, wenn wir Glück haben?« Azims Stimme klang ungläubig. »Ich dachte, wir wollten die Gelegenheit nutzen, um an der Stadt und ihren Bewohnern Blutrache zu üben? Außerdem winkt reiche Beute. Wir könnten unser eigenes Geld und Gut verwalten, wenn wir unseren Anteil erhalten haben, und wären nicht länger auf die Almosen dieser Hure und ihres vermaledeiten Sohnes angewiesen.«
    »Ich habe es mir anders überlegt«, antwortete Khaled und drehte sich halb zu Azim um. »Der Seneschall der Templer wünscht, dass wir seine Truppen hier in Jerusalem ersetzen, während die Templer auf dem Weg nach Damaskus den König schützen.«
    Azim sah ihn an, als ob er den Verstand verloren hätte. »Heißt das etwa, die Templer wollen die übrig gebliebenen Schätze nach der Eroberung unter sich verteilen und wir sind draußen?«
    »Es gibt keine Schätze«, entgegnete Khaled tonlos. »Dieser Krieg ist nicht zu gewinnen.« Er überlegte einen Moment, ob er sein geheimes Wissen über die hinterlistigen Abmachungen der Königin mit Mugir ad-Din Abaq, dem Herrn von Damaskus, mit Azim teilen sollte. Nach allem, was Montbard mithilfe der Maschine aus der Zukunft herausgefunden hatte, waren inzwischen rund einhunderttausend Golddinar Bestechungsgelder geflossen, die Melisende und einige ihrer Barone hinter dem Rücken ihrer Verbündeten für eine Art Nichtangriffspakt von den Damaszenern erhalten hatten.
    Heerführer Mu’in ad-Din Unur, ein einflussreicher Verwandter des |249| Emirs, der dessen Truppen führte und daher die eigentliche Macht über die Stadt besaß, durfte also getrost damit rechnen, dass sich große Teile des fränkischen Heeres zwar aufstellen, aber geflissentlich zurückhalten würden, wenn es um die Eroberung der Stadt ginge.
    »Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wer an diesem Krieg ein Interesse hat?«, fragte Khaled.
    Azim schaute ihn verständnislos an. »Balduin und seine Verbündeten – und wir, weil wir noch eine Rechnung mit den Machthabern der Stadt offen haben.«
    »Melisende und ihre Verbündeten sind gegen die Eroberung«, erklärte Khaled offen, »weil sie handfeste finanzielle Interessen haben. Damaskus zahlt seit Jahren Schutzgeld an Melisende, damit es von den Franken verschont bleibt und in Frieden Handel betreiben kann. Der Königin und ihren Verbündeten kann nichts daran liegen, dass am Ende Kaiser Konrad I. Herrscher von Damaskus wird. Denn dann würde er die Gewinne von Damaskus kassieren, und die Königin und ihre Barone würden leer ausgehen. Außerdem wollen die hiesigen Barone keinen deutschen Befehlshaber, der ihnen am Ende auch noch die Königin ersetzt.«
    Azim schüttelte verständnislos den Kopf. »Wieso sollte der deutsche Kaiser das

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