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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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aufgerichtet werden konnte.
    Der falsche Bruder blieb vor einem Haufen Sand stehen, der zum Anrühren des Kalkmörtels benötigt wurde. Verstört sah er sich um und schlug nervös seine Kapuze zurück. Zum Vorschein kam ein pockennarbiger Kerl mit kurz geschorenem, blondem Haar. Khaled hatte den Mann schon in den Ställen der Königin bemerkt. Mittlerweile sollte er wissen, dass Khaled um diese Zeit zum Tempelberg ging, und dass er dabei jeden Tag einen anderen Weg nahm, gehörte inzwischen zum Spiel.
    Khaled versteckte sich hinter einem Laufrad, in dem zwei halbnackte, schweißgebadete Männer unaufhörlich voranmarschierten, um den Flaschenzug zu bedienen.
    Der Mann in der Kutte lief daran vorbei, und Khaled schnellte hinter seinem Versteck hervor. Sein Verfolger erstarrte vor Angst, als er von hinten gepackt wurde und einen Krummdolch an seiner Kehle spürte.
    Khaled zog ihn hinter der Grabeskirche unter einen blühenden Busch. Dahinter verbarg sich eine Nische, die eine schattige Stille bot und sie ungesehen von der Betriebsamkeit der Stadt abschirmte. »Wohin des Wegs, mein Freund? Und vor allem – wer schickt dich?«, flüsterte Khaled düster. Blitzschnell tastete er den Verfolger nach Waffen |252| ab. Als der Mann nicht antwortete, verstärkte Khaled seinen Griff. »Du weißt, wen du vor dir hast. Also, wenn du nicht willst, dass deine Leiche hinter dem Grab Jesu verrottet, sag, wer dich beauftragt hat und was das Ganze soll.«
    Als immer noch keine Antwort kam, ritzte Khaled die Haut des Mannes. Der Kerl geriet in Panik und bat wimmernd um Gnade.
    Khaled erfuhr, was er schon geahnt hatte. Melisende ließ ihn ausspionieren – allem Anschein nach aus Eifersucht.
    »Bestell deiner Königen einen schönen Gruß von mir«, raunte Khaled und entließ sein Opfer mit einem Stoß. »Sie soll sich bessere Spitzel zulegen, ansonsten muss sie sich nicht wundern, wenn ihre Tage gezählt sind.«
    Der Kerl packte sich angsterfüllt an den Hals und eilte fluchend davon. Wahrscheinlich lief er auf kürzestem Weg zum Hospital des Heiligen Johannes, um seine Wunde versorgen zu lassen.
    Nachdem Khaled unbehelligt die Wachen an der Hauptpforte des Templerhauptquartiers passiert hatte, führte sein Weg zu den Gastunterkünften der Könige. Eine Anweisung Montbards erlaubte es ihm, den Gästetrakt, in dem Rona und Lyn untergebracht waren, ohne weitere Kontrollen betreten zu dürfen.
    Als Lyn ihm die Tür öffnete, konnte er ihr ansehen, dass irgendetwas vorgefallen war.
    »Was ist geschehen?«, flüsterte Khaled und überraschte sie mit einem Beutel kandierter Aprikosen.
    Lyn lächelte schwach und bedankte sich mit einem flüchtigen Kuss. »Komm herein«, sagte sie und schloss die Tür hinter ihm, nachdem er die Schuhe ausgezogen hatte, um den kostbaren persischen Teppich zu betreten.
    Rona stand am offenen Fenster und schaute sich noch nicht einmal um, als er sie mit seinem obligatorischen »Allah sei mit euch« grüßte.
    Lyn zerrte ihn ungeduldig zu ihrem ausladenden Baldachinbett und forderte ihn auf, Platz zu nehmen. Stumm reichte sie ihm einen Becher mit Wein, und dann setzte sie sich mit einem Seufzer neben ihn.
    Khaled nahm einen Schluck, obwohl ihm ein Becher mit Wasser lieber gewesen wäre. Er benötigte einen klaren Kopf, um in Lyns betörender Gegenwart keine Schwäche zu zeigen. Seit Tagen beschäftigte ihn der Gedanke, wie es wäre, in diesen Kissen einmal mit ihr allein |253| zu sein, doch eine solche Gelegenheit hatte sich bisher weder geboten, noch hatte Lyn Anstalten gemacht, ihre Schwester hinauszuschicken, damit sie ungestört sein konnten.
    »Wir sitzen hier fest«, sagte sie düster. »Wir haben nun mehrmals versucht, mit unserer Welt Kontakt aufzunehmen. Es tut sich nichts. Das bedeutet, wir werden vielleicht auf immer hierbleiben müssen.«
    Khaled konnte nicht nachvollziehen, was genau daran so furchtbar sein sollte, hier gestrandet zu sein. Schließlich waren Lyn und ihre Geschwister einer kaum vorstellbaren Hölle entkommen, und ihm leuchtete auch nicht ein, warum es einen Segen sein sollte, dorthin zurückzukehren.
    »Bruder André versorgt euch doch gut?« Mitfühlend legte er Lyn eine Hand auf die Schulter. »Oder fehlt euch etwas, das ich euch beschaffen könnte?«
    Rona schnellte herum und schaute ihn wütend an. »Denkst du ernsthaft, eure chaotische Stadt ist der Nabel der Welt?« Auf der Zedernholztruhe neben ihr ruhte das geheimnisvolle Kästchen. »Wir haben unseren Auftrag erfüllt«,

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