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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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Gemeinsam hatten sie den ganzen Abend in der hermetisch abgeschotteten Laborhalle verbracht und einen erneuten Check an dem Timeserver durchgeführt. Das Ergebnis war niederschmetternd. Nur zwei von acht Zeitreise-Durchgängen waren im Tierversuch erfolgreich gewesen. Vier weiße Kaninchen hatte |293| man heil in die Vergangenheit und wieder zurück transferieren können. Sechs weitere waren nach einem kurzen Verschwinden als nicht identifizierbares blutiges Etwas zurück auf dem Versuchstisch gelandet, und bei dem Rest hatte der Server die Annahme der DNA für einen Zeitsprung verweigert. »Ich finde, das Ganze entwickelt sich zunehmend zu einer makabren Zaubershow.« Karen schaute ihre beiden Wissenschaftskollegen resigniert an. »Oder habt ihr eine Ahnung, was uns das sagen will.« Als Molekularbiologin und Medizinerin war sie im Team für alles Lebendige zuständig, ganz gleich, ob mit oder ohne Fell. »Im Klartext würde es bedeuten«, sie hielt ein braunes Fellbündel am Genick gepackt in die Höhe, »dass es die Tiere in der angewählten Epoche schon gab – was wenig wahrscheinlich ist, weil unsere Kaninchen noch gar nicht geboren waren, um innerhalb des ausgewählten Zeitstroms mit sich selbst konfrontiert werden zu können.«
    »Außerdem gehen sie wohl kaum selbstständig auf Zeitreise?« Paul hob eine Braue, während er dem strampelnden Versuchsteilnehmer streng in die Augen schaute. »Oder etwa doch?« Er nahm Karen das verängstigte Tier ab und barg es in seinen Armen. Karen schenkte ihm ein warmherziges Lächeln. Die Art, wie Paul das Kaninchen streichelte, erinnerte sie daran, dass er ein zärtlicher Liebhaber war und als Vater ihrer zukünftigen Kinder ernsthaft in Frage kam.
    Paul hatte jedoch für solche Gedanken im Moment wenig Sinn. Er brachte das Tier zurück in den Käfig und seufzte. »Die Ablehnung des Servers hatte vielleicht andere Gründe, die wir bisher nicht nachvollziehen können.«
    »Unter diesen Umständen ist es eigentlich Wahnsinn, weiterhin Menschen zu transferieren, zumindest so lange, bis wir die genauen Hintergründe kennen«, fügte Karen mit besorgter Miene hinzu. »Wir dürfen den Präsidenten darüber nicht im Unklaren lassen.«
    »Keine Chance«, widersprach Tom. »Ich habe Lafour und seine Vorgesetzten bereits ausreichend darauf vorbereitet, dass es Probleme geben könnte. In der Führungsetage des Pentagons hat man nur abgewinkt und gesagt: ‚Stevendahl, Sie schaffen das schon.’«
    Tom schwieg für einen Moment, bevor er von neuem ansetzte. »Na ja …«, sagte er leise, »vielleicht sollte es mir auch egal sein, wie die Sache ausgeht. Hauptsache, es ist nicht unsere Schuld, wenn sich die ganze Geschichte am Ende zu einem Desaster entwickelt.«
    |294| »Spekulierst du etwa darauf, dass die Missionsteilnehmer nicht heil zurückkehren?« Paul sah seinen dänischen Kollegen aus schmalen Lidern an. Jeder hier konnte zumindest ahnen, dass Tom seinem Erzrivalen Gero von Breydenbach am liebsten die Pest an den Hals gewünscht hätte, weil Hannah vielleicht zu ihm zurückgekehrt wäre, wenn dieser verdammte Templer sich nicht an sie herangemacht hätte.
    »Und wenn es so wäre?« Trotz lag in Toms Blick. »Zumindest könnte Hannah mir nicht den Vorwurf machen, dass ich ihn absichtlich hätte verschwinden lassen.« Die Tatsache, dass er den damals bewusstlosen Ritter aus dem Mittelalter nach dem missglückten Zeitreiseexperiment selbst in das Bett seiner Exverlobten gelegt hatte, machte die Angelegenheit für ihn nicht eben verträglicher. Herrgott, wie hätte er auch ahnen können, dass Hannah sich in diesen Barbaren verliebte.
    »Das kannst du nicht bringen«, ermahnte ihn Karen. »Sie vergöttert Gero – sie ist mit ihm verheiratet, möchte mit ihm eine Familie gründen. Seit sie weiß, dass die Amis ihn und seine Kameraden für ein weiteres Zeitreiseexperiment einsetzen wollen, ist sie ganz verrückt vor Angst. Erst gestern war sie bei mir und hat mich gebeten, die geplante Mission aus humanitären Gründen abzulehnen.«
    »Sie wusste von Beginn an, was mit dem Kerl los ist«, raunte Tom, ohne von seinem Bildschirm aufzusehen. »Im Mittelalter hätte sie mit ihm auch kein normales Leben führen können. Und dass unsere amerikanischen Freunde auf diese Barbaren und ihr Wissen um die Vergangenheit nicht einfach verzichten wollen, versteht sich von selbst.«
    »Er ist kein Barbar, Tom«, erwiderte Karen missbilligend. »Nach allem, was ich über diese Männer herausfinden

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