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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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beiden Frauen auf dem Tempelberg in Jerusalem beschrieben, auch eine mehr oder weniger vollständige Beschreibung eines sogenannten Timeservers, eines Gerätes, mit dem man in den unendlich erscheinenden Zeitstrom eindringen konnte. Allerdings ging es damit zunächst nur in die Vergangenheit. Wollte man zurück, so musste man sich aus der Zukunft wieder abholen lassen.
    Tom erinnerte sich jedes Mal daran, wenn er die Videosequenz über das Entschlüsseln der Schrift auf dem Bildschirm sah, wie viele Stunden Professor Hagen in das Projekt investiert hatte, um aus den bruchstückhaften Beschreibungen eine halbwegs funktionierende Zeitmaschine zu bauen, die am Ende tausendfach größer war als der anthrazitfarbene Kasten, der nun vor ihnen lag.
    Die Gewissheit, dass es sich dabei um das in der Plombe beschriebene Objekt handeln musste, stellte sich ein, nachdem sie den Überraschungsfund aus dem geheimen Gang der alten Klosterruine von Heisterbach geborgen und analysiert hatten. Doch nichts deutete darauf |297| hin, wo die ehemaligen Besitzerinnen, die augenscheinlich einer mehr als einhundert Jahre entfernten Zukunft entstammten, am Ende geblieben waren.
    »1153«, sagte Karen und inspizierte die Daten, die sie auf dem Rechner gefunden hatten. »Das ist der letzte Eintrag, den wir entdeckt haben.«
    Bisher hatte man auf dem Server nur diesen holographischen Film über eine schreckliche Zukunft entdeckt und mehrere Protokolldaten, die von den vergeblichen Versuchen der beiden Frauen kündeten, Kontakt mit einer für sie mehr als tausend Jahre entfernten Zukunft aufzunehmen. Demnach waren die beiden Wissenschaftlerinnen aus dem Jahre 2151 im Jerusalem von 1148 gestrandet und hatten fünf Jahre in der heiligen Stadt zugebracht, wie den Zeittafeln und Koordinaten der Kontaktprotokolle zu entnehmen war. Was sie in dieser Zeit dort erlebt hatten, konnte anhand der lückenhaften Aufzeichnungen nicht bestimmt werden.
    »Was bleibt uns anderes übrig, als nach ihnen zu suchen und zu hoffen, dass bei dem Transfer alles glattgeht?« Tom setzte ein müdes Lächeln auf.
    »Also gut«, bemerkte Karen resigniert, »dann liegt es also allein an uns, dass bei der Sache möglichst alles funktioniert.«
     
    »Struan?« Amelies Stimme klang zaghaft im Halbdunkel des fürstlich eingerichteten Schlafzimmers. Der schottische Templer zog seine Frau unter der leichten Daunendecke instinktiv näher zu sich heran. Seit mehr als acht Monaten lebten sie nun in einer Zukunft, die sie nicht verstanden. Seit die Amerikaner Struan mit fünf weiteren Kameraden in die Gegenwart transferiert und gesund gepflegt hatten, betete er jeden Tag zu Gott und bedankte sich dafür, wenigstens Amelie an seiner Seite zu haben. Hier in dieser fremden Welt hielten sie sich gegenseitig fest, wie zwei Ertrinkende, die sich aneinanderklammerten.
    Seine zierliche Frau zitterte, als ob sie spürte, was in ihm vorging. Erst vor ein paar Tagen hatte er erfahren, dass General Lafour ihn und seine Kameraden noch einmal Hunderte von Jahren in der Zeit zurückschicken würde. Eine angeblich unaufschiebbare Mission, die weitaus gefährlicher zu sein schien als die Befreiung von Henri d’Ours aus einem Kerker des französischen Königs. Wenn er jedoch Gero vertraute, |298| würde die Roise ihnen eine Möglichkeit eröffnen, sich dem Martyrium der Amerikaner zu entziehen. Gero hatte im Lac d’Orient etwas entdeckt, über das er vor Hertzberg und ihren Auftraggebern eisern geschwiegen hatte. Seitdem hatten er und die Kameraden wieder Mut gefasst, in der bevorstehenden Mission an geheime Erkenntnisse des Templerordens zu gelangen, die es ihnen ermöglichten, mit ihren Frauen dieser Knechtschaft zu entfliehen.
    »Du brauchst keine Angst zu haben, Lassie«, flüsterte er und ließ seine große Hand unter die Bettdecke gleiten, um sie zärtlich über Amelies nackte Brüste wandern zu lassen. »Die heilige Jungfrau wird uns beschützen.« Er versuchte sie von ihren trüben Gedanken abzulenken, indem er sie küsste und ihr lächelnd das Nachthemd hochzog, um sie zwischen den Schenkeln zu liebkosen. Für gewöhnlich liebte sie das, doch nun begann sie plötzlich zu weinen. Verdammt, Struan war ratlos, was er noch tun sollte, um sie auf leichtere Gedanken zu bringen, wenn nicht einmal das half. Vielleicht lag ihre trübe Stimmung auch daran, dass sie immer noch hoffte, endlich ein Kind von ihm zu empfangen, aber bisher hatte der Herr ihren Leib nicht gesegnet, obwohl sie während des

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