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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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aus verschiedenen Gründen war niemand auf die Idee gekommen, ihn einzuweihen, um was es hier wirklich ging.
    Tom, Karen und Paul waren schon seit Dienstag vor Ort und hatten mit hochrangigen Vertretern der NSA letzte Feldversuche mit dem Timeserver durchgeführt. Anlässlich des Transfers würde sogar Senator K. J. Dekker mit einem Stab von Beratern in geheimer Mission anreisen; als außerordentliche Vertreter des amerikanischen Präsidenten wollten er und seine Leute dem Verlauf des Experimentes direkt beiwohnen. Der Präsident hatte davon Abstand genommen, den einzigartigen Versuchsablauf vor Ort zu verfolgen. Erstens wollte man den israelischen Geheimdienst durch die Einreise des amerikanischen Präsidenten nicht auf die Fährte bringen. Zum anderen barg das Experiment verschiedene, nicht vorhersehbare Gefahren, die nicht nur das Leben des Staatsoberhauptes gefährden konnten. Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu Verschiebungen im Raum-Zeit-Gefüge kommen oder zu sonstigen Anomalien, würde der Präsident dort sein, wo er hingehörte – in seinem Land, an der Seite seines Volkes.
    Gero und seine Kameraden hatte man gegenüber den Israelis offiziell als Sicherheitspersonal der amerikanischen Botschaft deklariert. Durchtrainiert, mit kurzgeschorenen Haaren und exakt getrimmten Bärten, wie es bei den Templern zu allen Zeiten üblich gewesen war, |303| hätte wohl auch kaum jemand vermutet, dass es sich bei ihnen nicht um die üblichen Marinesoldaten handelte, die man zu solchen Aufgaben heranzog. Zumal sie noch keine mittelalterliche Chlamys, sondern Jeans und T-Shirt trugen. Auch die Frauen hatte man neu eingekleidet. Es hatte Karen Baxter einiges an Überredungskunst gekostet, Amelie davon zu überzeugen, dass sie ausnahmsweise auf ihre traditionelle, bodenlange Gewandung zu verzichten hatte. Stattdessen trug sie ein wadenlanges, hellblau geblümtes Sommerkleid und flache, weiße Schuhe. Damit sah sie noch hinreißender aus. Struan gefiel es nicht sonderlich, dass Lafours Männer das Mädchen unentwegt anstarrten. Die schwarzen Augen des Schotten funkelten finster, und Hannah befürchtete schon, dass er irgendwann ausrasten und einem von Lafours Leuten das Genick brechen würde.
    Die eigentliche Zeitreise der Männer sollte etwa drei Tage dauern. In erster Linie galt es, die beiden Frauen aus der Zukunft im Jerusalem des Jahres 1153 aufzuspüren und in die jetzige Zeit zurückzubringen.
    Die Israelis durften auf keinen Fall Verdacht schöpfen, was hier geschah, und bevor sie dahinterkommen konnten, wollte man im wahrsten Sinne des Wortes schon längst wieder über alle Berge sein. General Lafour hatte als Einziger des Trupps eine gesunde Gesichtsfarbe, was wahrscheinlich an seinem überhöhten Blutdruck lag – oder daran, dass er sich während des vierstündigen Fluges mindestens vier Gläser Whisky gegönnt hatte.
    Der Wüstenwind schlug Hannah unangenehm heiß ins Gesicht, als sie ohne Gepäck die Gangway zum Vorfeld hinuntergingen. Freya bändigte mit Mühe ihre lange, rote Mähne und blinzelte ins tiefstehende Sonnenlicht, während sie den sich drehenden Radarschirm beobachtete. Amelie setzte sich rasch eine große Sonnenbrille auf, die Hannah ihr geschenkt hatte und die ihre verweinten Augen verbarg.
    Hannah fühlte sich kaum besser, als sie Gero und den übrigen Männern zu den bereitstehenden Vans folgte. Bis zuletzt hatte sie einen aussichtslosen Kampf gekämpft – gegen Tom, gegen Lafour und gegen Hertzberg und seine krude Idee, die fünf Templer auf ihrer Reise begleiten zu wollen.
    Hannah fürchtete, dass, wenn nun auch noch Hertzberg von der Bildfläche verschwand, niemand mehr da sein würde, der ihre und die Interessen der Templer im Ernstfall vertrat.
    |304| Lafour, der früher einmal bei den Ledernacken gewesen war, übernahm die kurze Begrüßung des israelischen Kommandanten der Air Base mit der gewohnten Souveränität. Die Augen verdeckt von einer nachtschwarzen Oakley-Black-Iridium-Sonnenbrille, tischte er dem hochrangigen Offizier der israelischen Air Force irgendeine Geschichte auf, warum man überhaupt nach Israel gekommen war. Dann regelten er und sein Adjutant Colonel Decks Humphrey, der mit seinen breiten Schultern und der Glatze aussah wie Lafours jüngere Ausgabe, alle notwendigen Formalitäten. Der Rest der Crew erhielt einen Wink, dass alles in Ordnung war, und stieg in mehrere dunkle, gepanzerte Vans, die am Rande des Flugfeldes bereits auf sie gewartet hatten, um sie

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