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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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konsequent abgelehnt. Allein seiner unbeabsichtigten Mitwisserschaft hatte Anselm es zu verdanken, dass man ihn von amerikanischer Seite als Sprachexperten eingestellt hatte – und als »Vermittler zwischen den Welten«, wie Lafour seinen Job als Betreuer der Zeitreisenden bezeichnete.
    Aus einem Augenwinkel sah Hannah, wie sich Johan und Freya still und zärtlich verabschiedeten, als sie plötzlich einen verhaltenen Schrei hörte. Voller Panik drehte sie sich um. Amelie hatte das Bewusstsein verloren, und Struan hatte sie gerade noch auffangen können. Völlig verstört hockte er mit ihr am Boden und hielt nach Hilfe Ausschau. Karen Baxter war sofort zur Stelle. »Ich nehme an, eine Hyperventilationstetanie«, sagte sie zu dem Schotten, den das nicht unbedingt zu beruhigen schien. »Ich muss ihr eine Injektion geben, und dann ist sie schnell wieder auf den Beinen.«
    Hannah setzte sich neben den Schotten, um ihn zu trösten, während Karen am Arm des Mädchens eine Infusionsnadel anlegte und zwei Sanitäter anwies, Amelie ins Lazarettzelt zu bringen.
    »Bevor ich nicht weiß, wie es ihr geht«, sagte Struan, der sich erhoben hatte, »gehe ich nirgendwohin.«
    »Fuck«, zischte Lafour, umrahmt von einem Pulk militärischer Beobachter, »der Countdown läuft, wir können nicht einfach hier abbrechen. Schließlich gibt es Vorgaben des Pentagons, die wir einhalten müssen.«
    »Ihren Countdown können Sie sich in den Hintern stecken«, erwiderte Gero scharf. Ihm war anzusehen, dass er sich nur mühsam beherrschen konnte, Lafour nicht an den Hals zu gehen. »Solange Struan nicht sicher sein kann, dass es seiner Frau gutgeht, können wir nicht starten.«
    Hertzberg kam herbeigeeilt, weil er sich wunderte, dass noch niemand im Zelt erschienen war.
    »Das wird schon wieder«, versuchte er mit einem Blick auf Amelies flatternde Lider zu beschwichtigen, die auf der Trage bereits wieder zu sich kam.
    Lafour setzte indes eine verärgerte Miene auf. »Ich habe doch gleich gesagt, dass man die Frauen besser in Spangdahlem gelassen hätte«, erklärte er hart.
    |315| Tom hatte die Szene aus sicherem Abstand beobachtet und näherte sich Hannah mit der gebotenen Vorsicht.
    »Hannah … ich«, stotterte er. »Ich verspreche euch, dass alles glattgehen wird. Wir haben in den letzten Wochen unzählige Experimente mit Kaninchen durchgeführt. Die Fehlerquote lag am Ende unter fünf Prozent. Es gibt also keinen Grund, sich Sorgen zu machen.«
    »Fünf Prozent … Kaninchen?« Sie schaute ihn an, als ob er den Verstand verloren hätte. » Ist dir eigentlich klar, dass du dich und euer Projekt gerade um Kopf und Kragen redest?«
    Amelie schien es indes wieder besser zu gehen. Auf Karens Anweisung hin hatten die Sanitäter noch damit gewartet, sie in eines der Wohnmobile zu transportieren. Sie hob den Kopf, und als sie Struan erblickte, der besorgt neben ihr stand, bat sie ihn, sich zu ihr hinunterzubeugen. »Geh«, sagte sie schwach. »Du kannst die anderen nicht im Stich lassen. Aber versprich mir, dass du heil zu mir zurückkehrst.«
    »Versprochen«, sagte er rau und küsste ein letztes Mal ihre Stirn, während die Sanitäter sich mit ihr in Bewegung setzten. Mit schweren Schritten ging er zurück zu den anderen, die ihn mit verständnisvollen Blicken in Empfang nahmen.
    Hannah beschloss, den Transfer nicht persönlich zu verfolgen. Sie lächelte Gero ein letztes Mal zu, nahm Matthäus, der neben ihr ausgeharrt hatte, bei der Schulter und bedeutete ihm, mit ihr in einem der Wohnmobile zu verschwinden, wo man Amelie weiter behandelte.
    Im Inneren des Wagens befanden sich zwei Krankenbetten mit Notfallausstattung, OP-Lampen, Beatmungsgerät und Defibrillator.
    »Warum können wir Gero und die anderen nicht begleiten«, fragte der Junge naiv.
    »Dort, wo die Männer hingehen, gibt es wilde Tiere«, antwortete Hannah ausweichend. »Das wäre zu gefährlich für uns.«
    Ihr Blick aus dem Fenster fiel auf die kahlen Berge, die sich in der Dämmerung wie riesige, schwarze Schatten vor einem grauen Himmel absetzten. Vor achthundert Jahren hatte es hier in der Umgebung Pinienwälder gegeben, in denen Löwen und Hyänen umherstreiften. Malaria, Cholera, Typhus, rote Ruhr hatten in den Wintermonaten in den Sümpfen grassiert. Karen hatte die Templer und ihre Begleiter zuvor entsprechend zur Impfung gebeten und für Krankheiten, wo das nicht möglich war, mit Notfallmedikamenten versorgt.
    |316| »Sie tragen Waffen und könnten sich und uns

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