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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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weitaus nervöser. Er schaute ständig auf seine Armbanduhr, bei der sich Hannah fragte, ob er sie wohl anbehalten durfte, wenn man ihn in eine achthundert Jahre zurückliegende Vergangenheit katapultierte.
    Karen hatte berichtet, dass Tom vorhatte, vor dem Transfer sogar das Gepäck der Pferde auf verbotenes Material kontrollieren zu lassen.
    Senator Dekker, ein weißhaariger Endfünfziger, stapfte auf Tom zu und drückte ihm die Hand. »Good luck, Mr. Stevendahl«, rief er mit einem Seitenblick auf Lafour und klopfte Tom auf die Schulter.
    Hannah kam der Gedanke, dass er nicht Tom alles Gute wünschen sollte, sondern seinen menschlichen Versuchskaninchen, die weitaus mehr Glück gebrauchen konnten. Aber der Senator hatte kein Auge für Gero und die anderen Templer. Anscheinend waren ihm die zeitreisenden Ritter immer noch suspekt. Wenn er sie erwähnte, sprach er von ihnen in der dritten Person, als ob sie Statisten in einem Film wären.
    »Ich hoffe, Professor, es hat niemand etwas dagegen, wenn ich, bevor es losgehen kann, eine kurze Ansprache im Namen unseres Präsidenten halte.« Dekkers Blick fiel auf Hertzberg, der zu ihnen gestoßen war, und dann auf Karen Baxter, die hinter einem Computer hervorlugte und einen hellen Militäroverall trug.
    Hertzberg nickte, und auch Lafour, der neben ihm stand, ließ sich ein zustimmendes Grunzen entlocken. In seiner Rechten hielt er ein gegrilltes Hähnchenbein, von dem er zuvor herzhaft abgebissen hatte. Vor dem Zelt hatte man eilig ein üppiges Buffet errichtet, das mit einem Berg von gebratenem Fleisch und einer Batterie von verschiedenen Hamburgern und Cheeseburgern ganz dem amerikanischen Geschmack von einem guten Barbecue entsprach. Matthäus war ehrlich begeistert und hatte bereits kräftig zugelangt.
    Lafour bat alle Anwesenden zu Tisch. »Es geht doch nichts über eine vernünftige Henkersmahlzeit«, scherzte er kauend, während sein verstohlener Blick Major Simmons galt.
    Nicht zu fassen, dachte Hannah. Er schien sich lustig zu machen, während den anderen vor Angst der Appetit verging. Sie schnaubte vor Wut. Auf dieses feuchtfröhliche Bankett konnte sie gerne verzichten.
    Gero und seine Kameraden blieben ruhig und nahmen Lafours Einladung |311| kommentarlos an, indem sie sich am Buffet bedienten und sich zum Essen auf den bereitgestellten Bänken niederließen. Gero winkte Hannah zu sich heran, doch sie schüttelte wortlos den Kopf und ging zu Tom, um von ihm zu erfahren, ob er überhaupt wusste, was er hier tat.
    Im Inneren des Techniker-Zeltes herrschte regelrecht Chaos. Paul und Karen nahmen zusammen mit einigen Wissenschaftsassistenten letzte Untersuchungen vor. Sie programmierten das Gewicht der Tiere, die Beschaffenheit des Materials und die Maße der zu transferierenden Menschen. Den Gesundheitszustand der Templer hatte Karen noch vor ein paar Tagen gecheckt; sie war zu dem Schluss gekommen, dass zumindest, was ihren körperlichen Zustand betraf, einem Transferversuch nichts entgegenstand. Bei Professor Hertzberg, der in den letzten Tagen äußerst hartnäckig darauf bestanden hatte, die Mission begleiten zu dürfen, sah die Sache allerdings ein wenig anders aus. Hannah beobachtete, wie Karen dem Neunzigjährigen ein kreislaufstabilisierendes Mittel spritzte, und sie fragte sich, wie der alte Mann eine solche Tortur überstehen sollte.
    In der Mitte des Zeltes befand sich ein freier Platz, der einer Zirkusmanege glich. »Dies wird die Plattform sein, von der wir Pferde und Männer in den Zeitstrom transferieren«, erklärte Paul Colbach den anwesenden Ehrengästen.
    Man konnte die Nervosität, die er empfand, an den hektischen Flecken an seinem Hals erkennen. Seit man Gero vor zehn Monaten mit dem Timeserver in die Vergangenheit geschickt hatte, um Amelie zu holen, hatte kein weiterer Transfer mit einem Menschen stattgefunden.
    Hertzberg hatte für die Teilnehmer der Mission einige Helfer aus den militärischen Ordonanzen organisiert, die ihnen beim Ankleiden helfen sollten.
    Mit einem mulmigen Gefühl verfolgte Hannah, wie Gero und seine Kameraden in einem Seitentrakt zuerst in ihre wattierte Unterwäsche und dann in Lederhosen, Stiefel und Kettenhemden stiegen. Danach legten sie in einem beinahe andächtigen Akt die weiße Templerchlamys von 1153 an. Der knielange, ärmellose Kapuzenumhang trug das rote Kreuz des Ordens. Darüber befestigten die Männer ihre Schwertscheide mit einem doppelten Ledergurt, den sie über dem Waffenrock um die Hüften

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