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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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Notfallausrüstung in moderner Standardausführung und einer der Timeserver, die Lion in mehrfacher Ausfertigung entwickelt hatte.
    Caput 58 gab ihnen zum einen die Möglichkeit, jederzeit weiter in die Vergangenheit reisen zu können, zum anderen ermöglichte der Server ihnen, ein Signal im Hyperraum abzusetzen, damit Lion sie orten konnte. Das Zeitreise-Prinzip, das sich Lion so unvermittelt offenbart hatte, wies leider einige unschöne Lücken auf, die er bisher noch nicht hatte schließen können. Der Weg in die Vergangenheit war mit der Nutzung des Timeservers zwar jedem offen, der ihn besaß und die genetischen Voraussetzungen erfüllte, wollte man jedoch zurück in die Zukunft, so musste man jemanden haben, der einen von dort aus abholte, indem er seinen Gegenpart in der Vergangenheit zunächst ortete und dann transferierte.
    Dagegen war es nicht möglich, ohne einen solchen Fluchtpunkt in die Zukunft zu reisen. Die Energieversorgung des Servers verhinderte, dass das Gerät selbstständig Personen über den eigenen Ereignishorizont hinaus in die Zukunft transferierte. Das hatten zumindest die wenigen Dateien verraten, die Lion im ehemaligen Forschungsbunker des amerikanischen Militärs vorgefunden hatte. Vielleicht lag es daran, dass die selbstständige Energiesteuerung des einzelnen Individuums zu schwache Impulse in Richtung Zukunft sandte. Ein Nachteil, der sich |38| als Vorteil erweisen konnte, wenn es um die Möglichkeit einer Veränderung zukünftiger Ereignisse ging.
    Möglicherweise waren die Strukturen nicht so starr wie befürchtet, und eine Einflussnahme war durchaus möglich, auch wenn es jedweder menschlicher Logik widersprach.
    Für diese Hoffnung hatte Lion gelebt, und es war ein Grund, warum er die gefahrvolle Reise nicht selbst angetreten hatte. Ganz gleich was auch geschah, er und seine Vertrauten würden alleine für die Rückkehr der drei verantwortlich sein.
    Hastig nahm er den kleinen Titankoffer an sich und öffnete mit einer angedeuteten Beschwörungsformel den Deckel. Die Geräte reagierten allgemein auf akustische Signale, später, wenn der Rechner erst einmal gestartet war und mit seinem User Kontakt aufgenommen hatte, funktionierte es auch über energetisch gesteuerte Telepathie. Kein Hexenwerk, wusste man nun doch schon eine Weile um die exakt berechnete Energieabstrahlung eines Gedankens und wie man ihn rechnerisch so entschlüsselte, dass man mit modernen Computersystemen gedanklich in Verbindung treten konnte und umgekehrt.
    Caput 48 würde die drei Probanden direkt ins Jahr 1119 katapultieren. Caput 38, den er ebenfalls mit sich führte, war Lions Versicherung gegen einen Ausfall. Caput 28 und 18 waren in seinem Entwicklungslabor in den Tiefen des amerikanischen Kontinents zurückgeblieben und wurden dort von zwei Vertrauten in einem eigens dafür versiegelten Labor überwacht. Von Beginn an war klar gewesen, dass er die Mission nur mit seinen engsten Weggefährten würde durchführen können. Eine reine Schutzmaßnahme gegen zu viele Mitwisser und die Gefahr, von Agenten der Neuen Welt aufgebracht zu werden. Im Falle einer Entdeckung durch seine Feinde würde er sich und sein Equipment unverzüglich eliminieren müssen. Die wenigen wissenschaftlichen Mitarbeiter seines Teams waren zumindest in die Funktionsweise der Geräte eingeweiht, auch wenn sie selbst nicht in der Lage waren, einen Timeserver zu bauen. Also sollte es möglich sein, Rona, Lyn und Mako zurückzuholen, selbst wenn er nicht mehr existierte.
    Ein Zischen klang durch die mondlose Nacht. »Was war das?« Mako sah sich angespannt in der Dunkelheit um. Stück für Stück scannte er mit seiner genetisch manipulierten Nachtsichtfähigkeit den Horizont ab. Doch außer Steinen und Staub war nichts zu sehen. Die anderen |39| hatten das Geräusch auch gehört. Zu viert verharrten sie einen Moment im Schatten des Gleiters, bevor Lion sich aus der Erstarrung löste.
    »Keine Ahnung«, bemerkte er mit einem Blick auf die Datenscala im Cockpit des Gleiters, die sich nach wie vor nicht beruhigen wollte.
    Mit einem nervösen Zucken um die Mundwinkel verkündete Lion seinen Schützlingen die letzten Anweisungen. »Sobald ihr das Tageslicht seht, marschiert ihr in Richtung Jerusalem.« Entschlossen reckte er seine ausgestreckte Linke in Richtung der östlich liegenden, vollkommen kahlen Hügellandschaft. Die Vorstellung, dass sich hier einst ein blühendes Land mit einer bedeutenden Stadt befunden hatte, wollte sich bei keinem

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