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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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Das ist eine interne Angelegenheit des Ordens, und unser verehrter Großmeister weiß genau, dass ich – wenn überhaupt – nur mit ihm persönlich darüber spreche.«
    »Es ist nicht so, wie Ihr denkt«, warf Arnaud ein, ohne von Montbard die Erlaubnis zum Sprechen erhalten zu haben. »Wir sind von weit hergereist. Wir haben einen äußerst wichtigen Auftrag zu erfüllen.«
    »Aha?« Montbard hob eine Braue. »Und wie lautet dieser Auftrag? Bringt uns die beiden Frauen, damit wir sie so schnell wie möglich an den Statthalter von Damaskus verkaufen können?«
    »Damaskus?« Gero schaute ihn fragend an.
    »Wir kommen aus der Zukunft«, erklärte Arnaud leidenschaftlich, dem das offensichtlich alles zu lange dauerte.
    »Arnaud!« Gero hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen.
    »Wir wollen die beiden dorthin zurückbringen, wo sie hergekommen sind.« Arnaud schien es gleichgültig zu sein, ob er sich lächerlich machte. »Wir kommen aus dem Jahr des Herrn 2005. Auch wenn das vollkommen absonderlich klingt. Ihr müsst uns einfach glauben!«
    »Ehem …« Montbard warf ihm einen quälend langen Blick zu, der durchaus den Anschein erweckte, dass er ihn für verrückt hielt.
    |371| Gero wagte es nicht, etwas dazu zu sagen. Aber der Blick, den er Arnaud zuwarf, sprach Bände. Er hatte es vermasselt.
    Montbard klatschte, anstatt etwas zu erwidern, zweimal in die Hände, und ein hochgewachsener Diener kam herbeigeeilt.
    »Bring die beiden Ordensbrüder zum Ausgang, Fayed.« Mit einer knappen Geste gab er Gero und Arnaud zu verstehen, dass das Gespräch beendet war, indem er sich selbst erhob und mit der rechten Hand zur Tür zeigte. »Sagt Tramelay, es hat keinen Sinn, mir irgendwelche Narren zu schicken, die mir seltsame Märchen auftischen, um mich zu einem Kompromiss zu bewegen. Die beiden Frauen gehören nun der Mutterkirche, und daran wird sich nichts ändern, selbst wenn er mir den Teufel persönlich schickt.« Er schaute Gero durchdringend an. »Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?«
    »Aber …« Arnaud wollte protestieren, doch Gero legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Das habt Ihr«, bestätigte er tonlos.
    Während sie hinausgingen, machte Arnaud einen weiteren Versuch. »Wir kennen die Zukunft, auch wenn Ihr es nicht glauben wollt«, rief er mit trotziger Stimme. »Ich kennen sogar Euer Todesdatum. Wollt Ihr es wissen?«
    »Eure Gaben erscheinen mir durchaus erstaunlich, aber ich hoffe, Ihr werdet Gnade walten lassen«, sagte Montbard mit einem gefälligen Lächeln, das lediglich verriet, dass er ihn für einen Narren hielt, »und es mir nicht verraten.«
    Gero warf Arnaud einen strengen Blick zu. »Halt endlich die Klappe«, raunte er ihm zu. »Oder ich mache dich einen Kopf kürzer, spätestens, wenn wir draußen sind.«
    Arnaud schwieg, weil er begriff, dass er zu weit gegangen war. Beschämt beugte er den Kopf und kniff die Lippen zusammen.
    »Dachte ich es mir doch«, entgegnete Montbard. »Und nun geht, bevor ich die Wachen rufe.«
     
    Nachdem die beiden gegangen waren, löste sich eine schlanke Gestalt aus dem Schatten eines steinernen Pfeilers und ging zu Montbards Gemach.
    Sie trug einen blauen Kapuzenumhang, aus dem hennagefärbtes Haar herausloderte. Einen Moment lang sah sie den beiden stattlichen |372| Templern nach, bevor sie von einem Diener die Treppe hinab zum Ausgang geführt wurden.
    Nicht, dass sie Montbard und seine Gäste belauscht hätte, aber neugierig war sie schon. Denn wer würde – außer Bernard von Tramelay – zwei Brüder des Tempels in den Palast entsenden, wenn nichts geschehen wäre, das einer sofortigen Mitteilung bedurfte? Normalerweise korrespondierte der amtierende Templergroßmeister in offiziellen Angelegenheiten mit Montbard per Depesche.
    Als die Templer außer Sichtweite waren, huschte sie in das Gemach ihres Vertrauten hinein. Montbard stand am Fenster und schaute hinaus, als ob er vor den Toren Jerusalems nach irgendetwas Ausschau halten würde.
    »Wer war das, und was wollten die beiden von dir?«
    »Melisende?« Montbard fuhr herum. »Spionierst du mir hinterher?«
    »Nein.« Sie lächelte wie eine Katze, die um einen Rahmtopf herumschlich. »Mich interessiert alles, was dich und dein Verhältnis zu Bernard von Tramelay betrifft.«
    »Die Templer wollten wissen, ob ich ihnen eine Audienz mit meinen beiden Schutzbefohlenen verschaffen kann.«
    »Und? Hast du es ihnen gesagt, wo sie zu finden sind?«
    »Warum sollte ich? Tramelay weiß längst, wo

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