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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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ist. Bis dahin hätte man ja ohnehin keine Möglichkeit gehabt, den Frequenzquarz zu ersetzen.«
    Einen Moment lang war es still, bis Arnaud wieder das Wort ergriff. »Wenn wir in der Sache nichts anderes tun können, als abzuwarten, sollten wir wenigstens versuchen, jenen zu helfen, bei denen uns noch Hoffnung bleibt.«
    »Ja«, sagte Rona und erhob sich vom Rand des Beckens. »Oberhalb des Dorfes gibt es einen Lagerplatz, wo wir unbehelligt rasten können – zumindest so lange, bis in Jerusalem die Stadttore geöffnet werden. Morgen früh beschaffen wir uns im Dorf ein paar Kleider und verwandeln uns in das, was Großmeister Tramelay gerne aus uns machen würde – muslimische Haremsdamen, die ihren syrischen Pascha begleiten.«
    »Eine wunderbare Idee.« Arnaud konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und folgte den beiden zu einer kleinen Anhöhe, wo sich eine |450| Schafshöhle befand, deren Eingang von Bäumen und Büschen getarnt wurde.
    »Wir werden Meister André aufsuchen und ihn bitten, bei der Befreiung deiner Kameraden zu helfen«, versicherte ihm Rona. »Ich kenne niemanden sonst, der eine Ahnung davon hat, wie man auf die Führungsriege der Templer Einfluss nehmen könnte.«
    Nachdem Arnaud Zweige und vertrocknete Grasbüschel gesammelt hatte, entfachte er mit zwei Steinen ein heimeliges Feuer. Trotz der Tageshitze war die Nacht kühl, und die Frauen hatten nichts dagegen, dass Arnaud sich dicht neben sie setzte, um sie zu wärmen.
    »Ich kann jetzt schon sagen, dass es Montbard nicht gutheißen wird, wenn er erfährt, auf welche Weise wir Sankt Lazarus den Rücken gekehrt haben«, sagte Rona und ließ es zu, dass Arnaud seinen Arm um ihre Taille legte.
    Lyn ließ ihre Bemerkung unkommentiert und verteilte das Obst, das sie gesammelt hatte. Schweigend kauten sie vor sich hin. »Bernard de Tramelay«, begann Rona nach einer Weile, »hat den jungen König gegen André de Montbard aufgehetzt, weil der noch immer zu dessen Mutter steht. Obwohl ich weiß, dass Montbard seine Einstellung zur Königin ein wenig geändert hat, seit er die Gewissheit hat, dass sie bei der misslungenen Eroberung von Damaskus ihre Finger im Spiel hatte. Allerdings blieb ihm nicht viel anderes übrig, als weiterhin zu ihr zu stehen. Mit den Machenschaften von König Balduin und seinen Getreuen wollte er schon gar nichts zu tun haben. Vor zwei Jahren hat man Montbard wegen seiner Treue zur Königin von seinem Posten als Seneschall enthoben, und damit war die Konkurrenz für Tramelay als Großmeister aus dem Weg geräumt, nachdem Everhard de Barres sich kurzfristig und ohne erkennbaren Grund entschlossen hatte, sein Kreuz niederzulegen, um sich in einem Kloster in Frankreich zu verkriechen.«
    »Das mit Montbard ist im Orden bekannt«, erwiderte Arnaud. »Wir wissen es aus unseren Chroniken. Außerdem war ich vor drei Tagen mit Gero, meinem Ordensbruder und Kommandeur, selbst bei Meister André, weil wir dachten, er könne uns einen Hinweis auf euren Verbleib liefern. Aber er hat uns gnadenlos vor die Tür gesetzt, was den Verdacht in uns schürte, dass er auch von den Übergriffen auf die jüdische Siedlung weiß.«
    |451| »Ausgeschlossen«, warf Lyn dazwischen. »Mit solchen Machenschaften hat er nichts zu tun, im Gegenteil. Sie sind der Grund, warum er mit dem jungen König gebrochen hat.«
    »Habt ihr André gesagt, wer ihr seid und woher ihr kommt?« Rona sah ihn überrascht an.
    »Ich habe es versucht.« Arnaud wandte den Blick ab und lächelte bitter. »Er hat mich behandelt wie einen Idioten.«
    »Ich denke, er versucht verzweifelt, uns und unser Geheimnis zu schützen«, erklärte Lyn. »Er hat zwar die Weisen des Hohen Rates, die ihn unterstützen, aber auch ihm sind die Hände gebunden, was mögliche Veränderungen im Orden betrifft. Denn obwohl er um die Geschehnisse in der Zukunft weiß, ist es ihm und seinen Vertrauten bisher nicht gelungen, einen entscheidenden Einfluss auf den Fortlauf der Dinge zu nehmen. Es liegt daran, dass er mit diesen Informationen nicht offen umgehen kann. Du kannst dir bestimmt denken, dass man jeden, der es wagt, das geheime Wissen und dessen Herkunft offenzulegen, als Ketzer verbrennen würde. Montbard hat in der Vergangenheit versucht, mit kleinen, apokalyptisch anmutenden Weissagungen Einfluss zu nehmen, doch das hat ihm den Verdacht eingebracht, mit teuflischen Mächten im Bunde zu stehen. Königin Melisende hat ihren ehemals treuen Freund Montbard schon mehrmals vor einer Anklage des

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