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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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erwiderte Hannah mit Nachdruck in der Stimme. |613| »Er hat sie zu seiner Geliebten erkoren. Freya wollte ihn davon überzeugen, dass er uns nicht nach Kairo verschifft.«
    Rona besprach sich kurz mit ihrer Schwester, und beide waren sich einig, dass sie trotz allem keine Zeit verlieren durften und sie sich im Zweifel auf die Suche nach der dritten Frau begaben.
    »Ich kann es kaum fassen«, flüsterte Hannah. »Manchmal habe ich befürchtet, dass ihr gar nicht existiert.«
    Rona ließ sich von ihrer Verwunderung nicht beirren. »Kannst du uns sagen, wo deine Freundin und der Wesir zu finden sind?«
    »Im ersten Stock des Gebäudes«, erwiderte Hannah. »Aber dort können wir nicht hingehen. Die Treppenaufgänge, die Gemächer, alles wird von Eunuchen und Soldaten bewacht.«
    »Lass das unsere Sorge sein.« Rona warf einen Blick auf die übrigen Mädchen, die anscheinend den Schlaf des Gerechten schliefen. »Zieht euch was an, und dann folgt uns.«
    Auf Zehenspitzen schlichen sie aus dem Schlafsaal hinaus. Hannah und Amelie hatten sich ihre Haremskleidung übergeworfen, und Rona und Lyn trugen immer noch ihre Gesichtsschleier.
    Hannah stellte sich zweifelnd die Frage, wie ihre beiden Retterinnen es schaffen sollten, die Wachen zu überlisten. Schönheit und Anmut halfen da wenig. Im Harem setzte man ausschließlich auf Eunuchen, deren Interesse an Frauen man auf grausame Weise Einhalt geboten hatte. Die Wachmannschaften, die den Harem schützten, besaßen zwar noch ihre Männlichkeit, wurden aber von der Furcht in Schach gehalten, im wahrsten Sinne des Wortes ihren Kopf zu verlieren, wenn sie auch nur einen Blick auf al-Russaks Frauen warfen.
    Doch es war kein Mann, sondern Adiba, die von Rona als Erste in einer beängstigenden Geschwindigkeit überwältigt wurde, als sie unvermittelt vor ihnen stand. Bevor die Wächterin Alarm schlagen konnte, lag sie auf dem Bauch, einen Seidenknebel im Mund und Hände und Füße mit einem Schal fest verzurrt. Rücklings landete sie unsanft in einem Gesinderaum, zwischen Putzeimern, Leinenfeudeln und gestapelten Handtüchern. Rona verriegelte die Tür von außen und schob einen imposanten Tontopf mit einer Fächerpalme davor. Eilig zogen sie weiter, die breite Marmortreppe hinauf, wo aller Wahrscheinlichkeit nach weitere Wachen auf sie warteten.
    Rona und Lyn nutzten die Überraschung der Männer, unvermittelt |614| mit einer Gruppe harmlose aussehender Haremsdamen konfrontiert zu werden.
    Ehe sich die Männer versehen hatten, lagen sie bewusstlos und entwaffnet am Boden. Alles ging so rasch, dass Hannah und ihre Freundin es kaum nachvollziehen konnten. Mit gemeinsamen Kräften wurden die Männer, gefesselt und geknebelt, in einem kleinen Aufenthaltsraum abgelegt, der sich in unmittelbarer Nähe zu den Gemächern des Wesirs befand.
    Lyn verspürte eine leichte Nervosität, als sie sich den Räumlichkeiten al-Russaks näherten, weil sie noch die emotionalen Schwingungen spürte, die kurz zuvor dieses Zimmer erfüllt hatten. Eine merkwürdige Mischung aus bedingungsloser Zuneigung und Hass.
    Rona öffnete die Tür zunächst nur einen Spalt, und Lyn schaute vorsichtig hinein. Mit einem knappen Wink gab sie ihrer Schwester zu verstehen, dass sie gefahrlos nachrücken konnten. Lautlos stürmten sie das Schlafzimmer – und fanden lediglich zwei entgeisterte, dunkelhäutige Knaben in bunten Gewändern vor, von denen einer vor Schreck seinen Palmwedel fallen ließ. Lyn nutzte die Verblüffung der beiden Jungs und fragte nach dem Verbleib des Wesirs.
    »Er wollte mit seiner Dame zur Schatzkammer gehen«, stammelte der Kleinere von beiden, »weil er ihr ein Geschenk machen wollte.«
    Der andere hielt ihm sogleich den Mund zu. »Bist du verrückt?«, zischte er seinen Gefährten an. »Du weißt doch, dass man uns die Zunge herausschneidet, wenn wir einem Fremden verraten, was hier geschieht!«
    »Wir verraten euch nicht«, beruhigte ihn Lyn. »Wenn ihr uns versprecht, ebenfalls den Mund zu halten, und vergesst, dass wir hier waren. Habe ich euer Wort?«
    Der Ängstlichere von beiden nickte und ließ erleichtert die Schultern sinken.
    Lyn dachte einen Moment nach. »Nur noch eins. Wie viele Schatzkammern gibt es denn hier?«
    »Eine einzige, im Ostflügel der Festungsanlage, gleich neben dem Kerker«, erwiderte der verdatterte Junge. »Wenn ihr ihnen dorthin folgt, wird jeder wissen, dass wir geredet haben!« Seine Stimme überschlug sich fast
    »Keine Sorge! Wir tun nichts, was euch

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