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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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auf.
    »Ich kann kein Arabisch«, erwiderte Freya.
    Khaled holte seinen Dolch hervor und schnitzte stellvertretend für »Kelch« das Wort für Becher ins weiche Holz –???. »Halte einfach nach diesem arabischen Schriftzeichen Ausschau.«
    »Ach, du liebe Güte!«, stöhnte Freya. »Wie soll man sich das denn merken können?«
    Ihr Blick strich über mindestens fünfzig Regale mit aufgestapelten Kisten, bis er an einem Regal mit kostbaren Tüchern und Kissen hängen blieb. Während die Männer hektisch damit begannen, Kisten aufzubrechen, und ausschließlich auf Münzen und Goldbarren stießen, schenkte die Begine ihre Aufmerksamkeit einem Behältnis, aus dessen Ritzen ein wenig Stroh hervorlugte.
    Nachdem sie den Deckel gehoben hatte, entdeckte sie kostbares chinesisches Porzellan. »Wunderbar«, sagte sie leise. Wider Erwarten war sie beim Hausrat gelandet und ehrlich entzückt. »Kommt mal hierher!«, rief sie den Männern begeistert zu.
    »Warum?«, Khaled schaute hoffnungsvoll auf. »Hast du den Kelch entdeckt?«
    »Noch nicht«, sagte sie bedauernd, »aber ich habe da eine Idee.«
    Die Vorstellung, dass der Kelch unter dem Geschirr und den Gläsern zu finden war, schien gar nicht so abwegig, zumal es hieß, der Wesir wisse nicht, welche Bedeutung er habe.
    Kiste für Kiste wurde durchsucht, und bald standen überall Töpfe, Teller und kostbare syrische Gläser am Boden. Es sah aus wie in einem |620| orientalischen Hochzeitsbazar. Aber die Zeit drängte. Ewig würden al-Russak und seine Leute nicht auf den Festungsmauern gebunden sein.
    »Ich glaub, ich habe da was.« Freya war auf eine Reihe von goldenen Kelchen gestoßen. »Aber welcher könnte es sein?«
    »Lass mich mal sehen«, sagte Arnaud, der von Geros Beschreibungen ziemlich genau wusste, wonach er suchen musste. Auch Khaled hatte eine vage Ahnung, wie der Kelch aussehen konnte.
    »Ich glaube, das könnte er sein«, sagte Arnaud. Wie gebannt hielt er den Blick auf einen mit Ornamenten verzierten Goldbecher gerichtet, wobei er plötzlich völlig abwesend wirkte.
    »Hey, Arnaud, was ist mit dir?« Freya bemerkte als Erste, dass mit ihm etwas nicht stimmte.
    Khaled riss ihm den Kelch aus der Hand, und Arnaud schüttelte sich wie ein nasser Hund, nachdem er aus einer regelrechten Trance erwacht war.
    »Das Ding ist kein Spielzeug«, herrschte Khaled den provenzalischen Templer an.
    Khaled warf einen kurzen Blick hinein und erkannte den Stein am Boden, dessen mächtige Kraft sogleich seinen Geist erfasste.
    Dass sie das Objekt der Begierde endlich gefunden hatten, daran bestand nicht der geringste Zweifel.
    Khaled ließ den Becher in der Seitentasche seines Gewandes verschwinden.
    »Und jetzt?«, fragte Arnaud. »Sag nur, du willst den Kelch für dich behalten?« Seine Stimme klang aggressiv.
    »Ich werde ihn hüten wie meinen Augapfel«, versprach Khaled, doch das reichte Arnaud offenbar nicht.
    »Wenn du mit dem Ding verschwindest, bevor wir die Lade gefunden haben, bring ich dich eigenhändig um, das schwöre ich dir.«
    »Könnten die Herren mir vielleicht sagen, um was es hier eigentlich geht?«
    Freya hatte die Hände in die Hüften gestemmt und warf ihren Mitstreitern einen unfreundlichen Blick zu.
    »Es geht um das Auffinden der Bundeslade«, erklärte Arnaud, ohne Khaled aus den Augen zu lassen.
    »Die Bundeslade?«, krächzte Freya erstaunt. »Ja, wenn es sonst |621| nichts ist, vielleicht schauen wir uns noch mal rasch in der Möbelabteilung um und finden sie dort.« Sie schaute sich noch einmal theatralisch um, weil sie die Aussage der Männer offensichtlich nicht ernst nahm.
    »Ob du es nun glaubst oder nicht«, bekräftigte Arnaud seine Behauptung. »Die Bundeslade – nichts Geringeres. Nur dass sie nicht hier ist. Der Kelch ist der Schlüssel zu ihrem Aufbewahrungsort.«
    Freya schnappte nach Luft. »Warum hat mir das niemand gesagt?«
    »Was hätte es geändert?«, erwiderte Khaled und machte sich auf den Weg nach draußen.
    »Und was ist nun mit den anderen?«, rief ihm Freya hinterher.
    »Das regeln wir noch«, sagte Arnaud. »Du musst uns vertrauen.«
    Vor der Schatzkammer erwartete sie die nächste Überraschung. Malik al-Russak kam mit zwei Soldaten die Treppe hinabgelaufen. Man sah ihm nicht an, ob er beunruhigt war. Sein erwartungsfroher Blick traf auf Freya, die inmitten des Vorraums stand, wo er sie mit dem Wachmann zurückgelassen hatte.
    In einem Versteck warteten Arnaud und seine Begleiter. Freya biss sich vor Angst auf die

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