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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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signalisierte, immer stärker, je näher sie dem Leuchten kamen. »Sofern die Plastikente die Fähigkeit besitzt, das Schwingungsmuster deiner Gedankenströme zu beeinflussen und dich damit in die Lage versetzt, die Welt komplett nach deinen Vorstellungen zu kreieren.«
    »Es würde erklären, warum Moses kraft seiner Steintafeln, die er auf dem Berg Sinai erhalten hat, das Meer teilen konnte.« Arnaud hatte die Debatte interessiert verfolgt. »Weil er an Gott glaubte und die Israeliten an ihn geglaubt haben.«
    Die Kraft des immer stärker werdenden Lichts zog sie regelrecht an.
    Wie Motten, die sich daran verbrennen können, wirbelte es Hannah durch den Kopf, während ihr Herz davonraste und ihr Atem schneller |721| ging. Irgendetwas Fremdes nahm von ihrem Bewusstsein Besitz und veränderte es. War der Timeserver schon beängstigend genug gewesen, so war dieses Monstrum hier noch tausendmal beängstigender.
    »An was denkst du?«, fragte Gero sie leise, während sie Hand in Hand zusammen mit Matthäus in die gleißende Helligkeit schritten.
    »An uns«, flüsterte sie. »An dich – und den Jungen und unser Kind – und dass ich irgendwo glücklich und zufrieden mit euch leben möchte.«
    »Irgendwo?«, fragte er, und die Antwort wurde zusammen mit der materiellen Welt um sie herum von einem gigantischen Lichtermeer verschluckt, bei dem sie das plötzliche Gefühl überkam, mit allem, was je in ihrer Welt eine Rolle gespielt hatte, zu verschmelzen. Eine gewaltige Welle von Emotionen erfasste sie, und all das Leid und all die Freude, die ein jeder von ihnen jemals empfunden hatte, durchfluteten ihren Geist. Zurück blieb ein tiefes Gefühl der Liebe.

|722| Epilog
    Die Bilder sind dem Menschen offenbart, aber
    das Licht, das in ihnen ist, ist verborgen im Bild.
    (Auszug Thomasevangelium, 83)
     
    August 1315 – Schottland – MacDhoughaills Land
     
    »Bei der Heiligen Mutter?« Amelie schwankte einen Moment, als ob sie das Gleichgewicht verlieren würde, doch dann fand sie an Struans Arm Halt und erkundete mit ungläubigen Blicken Berge, Täler und reißende Wasserfälle, die wie aus dem Nichts von den Felsen stürzten. »Was in Gottes Namen ist
das
?« Tiefhängende Wolken jagten über das weite, grüne Land. Über allem brach eine strahlende Sonne aus dunklen Wolken hervor und beschien die hohen, mit Pinien bewaldeten Berghänge, grasendes Wild und munter sprudelnde Gebirgsbäche, die wie glitzernde Seidenschnüre zwischen den schroffen Felsen hervorblitzten. All das stand in einem direkten Gegensatz zur kahlen, ausgetrockneten Felsenlandschaft des Sinai, die sie noch vor kurzem durchwandert hatten.
    Struans unergründlicher Blick streifte über das fruchtbare Land. Er hielt immer noch den schwarzen Hengst am Zügel, den er Abu Aziz und seinen Männern während der Flucht gestohlen hatte. Nur der Teufel wusste, wie das Tier mit ihnen hierhergekommen war. Sichtlich überrascht blähte es seine Nüstern, um die Mischung von Salzwasser, frischem Gras und fetter, dampfender Erde in sich aufzunehmen. In der Ferne konnten sie das Meer sehen, wie es die Insel mit seiner blau glitzernden Farbe umspülte. Nordöstlich davon erhob sich unterhalb der nebelumwölkten Bergspitzen eine mächtige Burg.
    »Das ist Meudarloch – MacDhoughaills Land«, erklärte Struan mit einer ausschweifenden Geste. »Meine Heimat. Dort oben auf der Burg meiner Vorfahren wurde ich geboren.« Verhaltener Stolz klang in seiner Stimme, als er auf seine staunende Frau herabblickte. Dann bückte |723| er sich, um mit der offenen Hand über das hohe Gras zu streichen, als ob er es liebkosen wollte.
    »Heißt das …« Amelie stockte der Atem. »… wir sind in Schottland?«
    »Ich denke schon«, bemerkte Struan mit seiner rauen Stimme und grinste ungläubig. »Offenbar hat der Mönch die Wahrheit gesagt.«
    »Das bedeutet«, stellte Amelie fest, »du hast dir gewünscht, hierher zurückzukehren, und ich habe mir gewünscht, bei dir zu sein, ganz gleich, wohin es uns verschlägt.«
    »So wird es sein«, antwortete er, und auf seinen Lippen zeichnete sich ein breites Lächeln ab.
    Er half Amelie aufs Pferd und führte den Hengst mit der gebotenen Vorsicht in Richtung der Burg, die einst sein Zuhause gewesen war.
    »Jetzt müssen wir nur noch zu Gott beten, dass man uns freundlich empfängt.«
    »Hast du Zweifel daran?«, fragte sie zaghaft. Mit ihren blonden Locken und dem zarten Gesicht sah sie aus wie ein Engel.
    »Ich … äh …« Struan zuckte

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