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Die Rückkehr der Templerin

Die Rückkehr der Templerin

Titel: Die Rückkehr der Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Hufschlag gehört, der sich rasend schnell näherte. Alarmiert richtete sich Robin wieder auf und starrte in die Halle hinab. Nichts rührte sich dort unten. Nicht einmal von den angeblich allgegenwärtigen Stallburschen und Knechten, von denen Rother gesprochen hatte, war eine Spur zu sehen, und Robin wäre versucht gewesen, das Geräusch als neuerliche Fieberfantasie abzutun, doch es wurde immer lauter und kam zugleich rasend schnell näher, als galoppiere eine ganze Armee heran. Die Gruppe, von der Rother gesprochen hatte? Aber er hatte etwas vom Nachmittag gesagt, und bis dahin waren es noch viele Stunden. War sie vielleicht eingeschlafen, ohne es selbst g e m e r kt zu haben? Robin hielt das für unwahrscheinlich, aber fiebernd und erschöpft, wie sie nun einmal war, konnte sie es auch nicht vollkommen ausschließen.
    So oder so - der unterirdische Saal erzitterte mittlerweile unter dem donnernden Hufschlag von mindestens hundert Pferden. Noch waren sie nicht zu sehen, aber es konnte sich nur noch um
    Augenblicke handeln. Sie musste sich entscheiden.
    So schnell sie konnte, stand sie auf und eilte mit einer Leichtfüßigkeit die Treppe hinab, die sie fast selbst überraschte - die aber auch durchaus angebracht war, wie sich schon im nächsten Augenblick zeigte. Das Donnern der Pferdehufe wuchs zum Tosen eines Erdbebens heran, und dann erschienen die ersten Reiter als fahle Schemen am jenseitigen Ende des riesigen unterirdischen Raumes.
    Für einen Moment drohte Robin in Panik zu geraten. Etwas in ihr reagierte noch immer mit gewohnter Schnelligkeit, sodass sie sich blitzartig hinter eine der hüfthohen Mauern duckte und sich mit angehaltenem Atem gegen den unverputzten Stein presste. Selbst diese hastige Bewegung war schon beinahe zu viel. Ihr wurde schwindelig, und sie musste etliche Sekunden darum kämpfen, nicht endgültig zusammenzubrechen.
    Als die Welt aufhörte, sich nicht nur rings um sie herum, sondern in gegenläufiger Richtung auch in ihrem Kopf zu drehen, war das Donnern der Pferdehufe verklungen. Nur dann und wann hörte sie einen vereinzelten Hufschlag oder ein Wiehern, einen Wortfetzen oder auch ein erleichtertes Aufatmen. Mit klopfendem Herzen beugte sie sich zur Seite und spähte zu den Reitern hin.
    Sie hatte sich getäuscht. Möglicherweise hatte ihr auch die Akustik des unterirdischen Stalles einen Streich gespielt - es waren nicht Hunderte von Reitern, nicht einmal Dutzende, sondern allenfalls ein knappes Dutzend. Die Männer hatten ihre Pferde kaum zwanzig Schritte entfernt angehalten und saßen nun gerade ab. Etliche Tiere scheuten vor Schwäche und zitterten; Schaum troff von ihren Nüstern, und Robin konnte trotz des schwachen Lichtes sehen, dass sich ihre Reiter in kaum besserem Zustand befanden. Ihre Kleider waren verdreckt und zerrissen, und die meisten von ihnen zitterten vor Anstrengung und waren ebenfalls in Schweiß gebadet. Robin konnte zwar keine frischen Wunden oder Verbände erkennen, was bedeutete, dass die Männer wahrscheinlich nicht in einen Kampf verwickelt gewesen waren, aber es war zugleich auch unübersehbar, in welcher Eile sie den Weg hierher zurückgelegt hatten. Sie dachte an die Gluthitze draußen und fragte sich, wie wichtig eine Nachricht sein musste, dass die Männer eine solche Tortur auf sich nahmen.
    Robin war sich vollkommen klar, welches Risiko sie einging, aber sie wusste auch, dass ihr keine andere Wahl blieb. Ihre Kräfte ließen jetzt immer rascher nach. Sie würde nicht mehr durchhalten, bis die größere Kolonne kam, von der Rother gesprochen hatte. Wahrscheinlich würde sie nicht einmal mehr durchhalten, bis Rother mit Bruder Abbé oder Salim zurückkehrte. Wenn die Männer tatsächlich so erschöpft waren, wie sie annahm, dann hatte sie vielleicht tatsächlich eine Chance, sich ihnen unbemerkt anzuschließen und den Stall zu verlassen.
    Sie versuchte, sich den riesigen Raum vor Augen zu führen, wie sie ihn von oben aus gesehen hatte. Völlig gelang es ihr nicht, aber sie hatte immerhin eine ungefähre Ahnung, in welcher Richtung sich der Ausgang befand, und das musste genügen. Wenn es ihr irgendwie gelang, sich in der Nähe des Ausgangs zu verstecken, dann konnte sie dort warten, bis die Männer den Stall verließen, und sich ihnen anschließen. Robin wusste, wie lächerlich gering ihre Aussichten waren, es zu schaffen, aber wenn sie hier blieb, dann konnte sie genauso gut Rothers Schwert ziehen und sich selbst die Kehle

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