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Die Rückkehr des Astronauten

Die Rückkehr des Astronauten

Titel: Die Rückkehr des Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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ich kann das nicht.«
    »Versuch’s mal lieber. Weißt du, was passiert, wenn mich der Zorn packt?« Er rollte die Augen. »Du redest von Strömen von Blut. Du hast doch Kumpel hier. Leih dir was. Ich hab’ hundert Grüne. Die kannst du für deine Mühen haben. Die tausend gehören mir. Ich warte.«
    Er setzte sich an den Tisch, legte die Beine übereinander. Er deutete zum Eingang. »Geh schon«, sagte er.
    Sie warf ihm einen harten Zornesblick zu. Sie ging.
    Zum Teufel, dachte er. Ich hatte nie geglaubt, das Bündel mal zu brauchen. Er hatte es für alle Fälle beiseite gelegt. Er hatte gern mehrere Eisen im Feuer.
    Er hatte noch sein Bankkonto, hübsch voll. Aber dort konnte er sein Gesicht nicht einmal von weitem zeigen.
    Es hing also alles von dem Mädchen ab. Ein wirkliches Schätzchen. Er mußte verrückt gewesen sein, sich mit ihr einzulassen, auch wenn er damals noch kein Starky war. Vor ein paar Jahren war er fast so weit gewesen, ihr das Bündel zu schenken. Er hatte geglaubt, es nicht zu brauchen. Sie hatte das großzügige Angebot gar nicht erst abgewartet.
    Er fragte sich, wieviel sie wohl zusammenkratzen würde. Lange brauchte er sich nicht zu fragen.
    Draußen kamen viele Schritte näher. Da stürmten welche wie besessen auf das Zelt zu.
    Cramer kam auf die Beine.
    Der Eingang wurde zurückgeschlagen.
    Vor dem Eingang türmte sich das menschliche Gebirge Schultz. Hinter der gewaltigen Gestalt drängten die anderen Scheusale des Jahrmarkts, um auch einen Blick zu erhaschen. Die Riesendame Tessy war wie ein lebender Wackelpudding, und ihre sieben Doppelkinne zitterten vor Abscheu. Hinter ihnen war das grüne Gewand Veegas zu erkennen. Statt Geld hatte sie ihre Freunde angeschleppt.
    Er hätte es sich denken können. Er hätte ihr auf den Fersen bleiben müssen, damit sie keine Gelegenheit finden konnte, Skandal zu machen. Er war nicht mehr ganz auf Draht.
    Er warf einen prüfenden Blick über die Versammlung.
    Sie hielt gebührenden Abstand. Selbst dem menschlichen Gebirge schien nicht ganz wohl in der Haut zu sein. Er machte keine Anstalten, näher zu kommen.
    Cramer verwünschte Vee. Er schüttelte die Faust gegen sie. Die Menge wich zurück. Das waren keine Helden, nur ein Haufen Mißgeburten. Sie hatten nicht die Absicht, sich einem aufgedrehten Starky in den Weg zu stellen.
    Cramer machte einen Satz auf sie zu, rollte die Augen, wirbelte die Arme durch die Luft. Das genügte. Als sich der Staub wieder gesetzt hatte, war Cramer allein. Der Eingang zum Zelt war frei.
    Der Haufen war jedoch mit der Absicht gekommen, ihn festzuhalten. Und das hieß nur eins: die Polizei. Die Zeitungen waren immer um Stunden zurück. Die, die er in den Händen gehalten hatte, schrieb noch nichts von einer Belohnung, aber das mußte nicht heißen, daß keine ausgesetzt war. Vielleicht röhrte das 3-D die frohe Botschaft jetzt in alle Stuben. Er machte sich lieber auf den Weg.
    Cramer sprang in den Mittelgang hinaus. Rasches Handeln schlägt doch alles, dachte er. Die Mißgeburten waren verschwunden. Niemand wollte ihn zum Ausgang geleiten. Die Menschenmenge war weiter auf ihrer Suche nach Vergnügen.
    Und hoch über ihm Propellergedröhn. Ein Hubschrauber der Regierung segelte in die Tiefe. In kurzer Zeit würde, es hier von ihnen wimmeln. Er hatte sich nicht getäuscht. Sie hatten die Verfolgung in Gang gesetzt.
    Cramer tauchte in der Menge unter. Der Zwerg sprang vor ihm her. Cramer gab ihm einen Tritt, und das winzige Wesen verlor sich in dem Urwald von Beinen. Rechts tauchte das menschliche Gebirge auf. Cramer wandte sich nach links. Dort war die Riesendame und versuchte, ihn aufzuhalten. Er drängte sich weg, wirbelte herum, sah, wie sie mit der Menge zusammenprallte. Cramer eilte zum Ausgang.
    Zwei Köpfe auf einem Rumpf behielten ihn in den Augen. Zwei Lippenpaare kreischten hinter ihm her. Die Menge fing an, aufmerksam zu werden. Jetzt wurde gerufen, und neue Mitglieder des Jahrmarkts beteiligten sich an der Jagd.
    Die Menge wußte nicht, was sich tat, spürte jedoch, daß es Aufregung geben würde. Es brauchte nicht viel, die Menge zum Ausreißen zu bringen. Cramer sorgte für das Nötige.
    Er legte die Hände an den Mund und schrie mit Leibeskräften: »Starky durchgegangen! Starky! Starky!«
    Er mußte gar nicht erst »lauft los« zu rufen. Die Menge hatte begriffen. Man hatte sich gewundert, was los war, und jetzt hatte sie der nette Mann aufgeklärt. Man rannte los. Cramer wurde von der wilden Menge

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