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Die Rückkehr des Astronauten

Die Rückkehr des Astronauten

Titel: Die Rückkehr des Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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erfaßt, und die Handvoll Männer aus dem ersten Hubschrauber, die am Eingang warteten, wurden von der menschlichen Woge fortgespült. Die Jahrmarktsattraktionen verloren ihn in dem Gedränge aus den Augen. Cramer lief am Ausgang vorbei, lief weiter.
    Am Himmel hinter ihm tauchten weitere Hubschrauber auf. Die Retter, nur ein bißchen zu spät.
    Er nahm die Seitenstraßen, nahm Abkürzungen durch Gassen, mischte sich wieder unter die Menge auf der Hauptstraße, die jetzt voller Polizisten in schwarzblauen Anzügen war. Er tauchte im Gewirr Shanty Towns unter.
    Eine Stimme blökte: »O Shanty Town, Shanty Town, Heimat der Armen und der Mutigen.« Wie wahr, dachte Cramer düster.
     

 
17.
     
    Ins Hotel konnte er nicht zurück. Sein Gesicht war vom 3-D ausgestrahlt worden. Niemand würde ihn decken wollen. Nicht einmal der kleine Mann hinter dem Empfang, der ihn letzte Nacht aufgenommen hatte. Selbst in Shanty Town machte man einen Bogen um Starkys.
    Und die angedichteten Morde sorgten dafür, daß er so bekannt wie nur irgend möglich wurde.
    Zwei seiner drei Waffen steckten in der Satteltasche des Rades. Er hatte es zwischen anderen Rädern in einer Seitenstraße abgestellt. Dort war es sicher. In diesem Abschnitt der Stadt würde es niemand ausfindig machen. Hier ging es zu sehr drunter und drüber.
    Hier konnte er aber nicht bleiben, wenn er mit Gains vorankommen wollte. Der Vogel würde sich nicht einfach mit einer Visitenkarte in den Krallen bei ihm vorstellen. Wenn er ihn stellen wollte, mußte er die Beine wohl hübsch in Bewegung halten. Er mußte die anderen Stadtteile aufsuchen können, ohne aufzufallen. Er brauchte eine Menge grüner Scheine. Cramer seufzte. Seine Bedürfnisse nahmen von Minute zu Minute zu. Er trug einen Neuro bei sich, hatte ihn unter der Jacke im Gürtel stecken, als letzte Rettung.
    Bis zur letzten Rettung war es noch ein Stück.
    An der Ecke der dritten Straße und der Lindsay stand ein glänzender öffentlicher Fernsprecher. Er betrat ihn, ließ eine Münze in den Apparat gleiten, wählte aus dem Gedächtnis eine Nummer und wartete.
    Auf dem Schirm tauchte ein rundes Gesicht in den mittleren Jahren auf. Das Gesicht eines Mannes, ergrauende Haare, die über eine beginnende Glatze gekämmt waren. An der Nasenspitze eine heruntergerutschte Lesebrille. Das Gesicht blinzelte auf die Scheibe, sah sich gut an, was ihm entgegensah und wurde schlaff.
    »Cramer«, sagte das Gesicht.
    »Hallo, Brockton.«
    »Du lieber Himmel«, sagte das Gesicht.
    »Wie geht’s, Brock?«
    »Du bist die ganze Zeit im 3-D, Cramer.«
    »Hab’ ich mir gedacht.«
    »Hast du die Leute umgebracht?«
    »Ist mir neu.«
    »Du hättest nicht anrufen sollen.«
    »Es dauert nicht lange. Die können dich nicht anzapfen.«
    »Darum geht es nicht. Ich kann dir nicht helfen. Ich kann überhaupt nichts für dich tun. Verstehst du? Du bist ein zu heißes Eisen. Alle sind hinter dir her. Kapiert? Es heißt, du hast die Leute umgebracht, und du bist ein Starky. Wieso bist du ausgebrochen? Was erwartest du dir davon?«
    »Hör mal, Brock, wenn du Angst hast, ich könnte einen Anfall kriegen, liegst du schief. Es dauert noch ein bißchen. Ich hab’ fast noch zwei Wochen Zeit.«
    »Und dann was? Was willst du machen?«
    »Weiß ich nicht. So weit denke ich noch nicht. Ich muß erst eine Sache erledigen. Ich bin dafür ausgewählt worden.«
    »Eine Sache erledigen? Wovon redest du?«
    Cramer schüttelte den Kopf. Die kleine Aussicht, Brocktons Hilfe zu erlangen, wäre dahin, wenn er ihm die Geschichte mit dem leeren Mann vortragen würde. Er sagte: »Das lassen wir lieber auf sich beruhen.«
    »Ich versteh’ überhaupt nichts, Cramer.«
    »Ist auch nicht nötig, Brock. Ich brauche nur Hilfe, nichts Welterschütterndes.«
    »Nur bist du eben nicht irgend jemand. Weißt du, was läuft, was man für ein Netz um dich zusammenzieht?«
    »Kann ich mir lebhaft vorstellen.«
    »Und woher weißt du, daß du nicht durchdrehen wirst?«
    »Ich habe lange genug damit gelebt, um Bescheid zu wissen.«
    »Große letzte Worte. Verdammt, du hast kein Recht, mich in die Sache zu verwickeln.«
    »Ich hab’ kaum eine andere Möglichkeit.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Wir müssen uns ja nicht sehen. Du kannst das Zeug, das ich brauche, hinterlegen. Ich hol mir’s dann.«
    »Was brauchst du, Cramer?«
    »Grüne Scheine. Fünfhundert. Geht das?«
    »Hab’ ich.«
    »Und einen Schminkkoffer, wie ihn Schauspieler haben.«
    »Wo soll ich das

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