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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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sich als Handwerker. Als Schmied. Als Waffenschmied, der behutsam ein tödliches Schwert anfertigte. Wie der Hausbewohner vor ihm hatte er sein Leben der Suche nach einem Wissensbruchstück geweiht.

    Der Winter war erstaunlich. Nach einem frühen und ungewöhnlich feuchten Herbst fiel früh der erste Schnee. Es schneite oft und heftig. Der Frühling verspätete sich. In den Wäldern nördlich des Gräberlandes, wo nur einzelne verstreute Klans hausten, war das Leben hart. Stammesmänner tauchten auf und brachten Pelze, die sie gegen Lebensmittel eintauschten. Die Agenten der Kürschner von Oar waren begeistert. Die alten Leute nannten den Winter einen Vorboten von Schlimmerem. Aber die Alten halten das Wetter immer für schlimmer als jenes, das früher herrschte. Oder als milder. Niemals, niemals war es genauso wie früher. Der Frühling brach aus. Ein warmes Tauwetter ließ die Bäche und Flüsse zu tosenden Gewässern anschwellen. Der Große Tragic, der drei Meilen vom Gräberland entfernt eine Schleife zog, breitete sich Meilen über seine Ufer hinaus. Zehntausende, Hunderttausende von Bäumen wurden von ihm entwurzelt. Die Flut war so gewaltig, daß die Leute aus der Stadt scharenweise auf die Hügel pilgerten, um sich das Drama anzusehen. Für die meisten wich der Reiz des Neuen rasch. Doch Corbie humpelte jeden Tag hinaus, an dem Case ihn begleiten konnte. Case hatte immer noch Träume. Corbie ließ sie ihm. »Warum interessiert dich der Fluß so sehr, Corbie?« »Ich weiß nicht. Vielleicht wegen seiner großen Aussage.« »Was?«
Corbie zeigte weit ausholend auf das Panorama. »Diese gewaltige Größe. Diese anhaltende Wut. Siehst du, wie unbedeutend wir dagegen sind?« Braunes Wasser nagte am Hügel und schleuderte wütend ganze Treibholzwälder umher. Weniger zornige Arme legten sich um den Hügel und zupften an den Wäldern dahinter. Case nickte. »Ungefähr so ähnlich, wie wenn ich mir die Sterne betrachte.« »Ja. Ja. Aber das hier ist persönlicher. Unmittelbarer. Oder nicht?« »Ich denke schon.« Cases Stimme klang verdutzt. Corbie lächelte. Das Vermächtnis einer Jugend auf dem Bauernhof.
    »Wir sollten wieder zurückgehen. Die Flut hat zwar den höchsten Stand erreicht. Aber ich
traue den Wolken dahinten nicht.«
In der Tat drohte weiterer Regen. Wenn der Fluß noch weiter anstieg, würde der Hügel zur Insel werden.
Case half Corbie über die schlammigen Stellen und zum Hang der leichten Anhöhe, die die Flut davon abhielt, das gerodete Land zu erreichen. Davon war vieles schon Teil eines Sees, der flach genug war, daß ihn irgendein Narr, der das wagte, auch durchwaten konnte. Unter dem grauen Himmel ragte undeutlich das Große Hügelgrab auf. Im Wasser spiegelte es sich als dunkler Klumpen. Corbie erschauerte. »Case. Er ist immer noch da.« Der Junge stützte sich auf seinen Speer. Er war nur deshalb interessiert, weil Corbie daran Interesse zeigte. Er wollte raus aus dem Nieselregen. »Der Dominator, Junge. Und was sonst noch nicht entkommen ist. Sie warten. Und ihr Haß auf die Lebenden wächst und wächst.«
Case sah Corbie an. Der Ältere schien starr vor Angespanntheit. Er machte einen verängstigten Eindruck.
»Wenn er freikommt, dann sprich ein Gebet für die Welt.« »Aber hat die Lady ihn nicht in Juniper erledigt?« »Sie hat ihn aufgehalten. Sie hat ihn nicht vernichtet. Das ist vielleicht auch nicht möglich… Nun, es muß möglich sein. Irgendwie muß er doch verwundbar sein. Aber wenn die Weiße Rose ihm nichts tun konnte…«
»So stark war die Rose auch nicht, Corbie. Sie konnte nicht einmal den Unterworfenen beikommen. Oder auch nur deren Untergebenen. Sie konnte sie bloß in Fesseln legen und begraben. Dafür waren die Lady und die Rebellen nötig…« »Die Rebellen? Das bezweifle ich. Sie hat das getan.« Corbie setzte sich in Bewegung und zwang sein Bein dazu weiterzulaufen. Er marschierte am Rand des Sees entlang. Sein Blick blieb starr auf das Große Hügelgrab gerichtet. Case befürchtete, daß Corbie vom Gräberland besessen war. Als Gardist mußte er sich darüber Sorgen machen. Obwohl die Lady die Neuersteher noch zu Zeiten seines Großvaters ausradiert hatte, übte dieser Hügel immer noch seine finstere Anziehungskraft aus. Wachwart Sweet befürchtete immer noch, daß jemand diese Narrenbewegung wiederbeleben würde. Er wollte Corbie warnen und zerbrach sich vergeblich den Kopf darüber, wie er dies auf höfliche Weise tun könnte.
Ein Windstoß kräuselte die

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