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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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mit der Ledertasche, das müssen wir irgendwie melden?“ fragte Timmy plötzlich.
    „Wer würde uns das denn glauben? Die wollten ja nicht mal dir und deiner Mom glauben!“ Gibson hatte sich schon den Kopf zerbrochen, an wen er sich wenden könnte. Außer Schwester Kate war ihm jedoch niemand eingefallen, und die wollte er nicht auch noch in Schwierigkeiten bringen. Langsam hatte er nämlich das Gefühl, dass jeder, der von dieser Ledermappe wusste, irgendwie Ärger bekam.
    „Hast Recht“, stimmte Timmy zu. Dann schlürfte er seine Schale leer und stellte sie auf den Couchtisch. „Meine Mom sagt, es wären noch andere Priester umgebracht worden. Was meinst du, ob das auch mit dem Spiel zusammenhängt? Vielleicht Namen, die andere Spieler ihren Figuren gegeben haben?“
    Gibson zuckte die Schultern. Er stellte seine Cornflakesschale neben Timmys auf den Tisch und lehnte sich in die weiche Couch zurück.
    „Ich glaube, jedes Mal, wenn ein Spieler seine Figur erledigt ...“ – er hielt inne und sah Timmy an – „... dann wird ein echter Priester umgelegt.“
    „Aber wer steckt dahinter?“ fragte Timmy. Gibson fiel auf, dass ihn seine Überlegung gar nicht zu überraschen schien.
    „Als Monsignore O’Sullivan erstochen wurde, da muss der ,SinEater’ am Flughafen gewesen sein. Woher sollte er sonst wissen, dass ich da war? Er weiß auch von der Aktenmappe. Vielleicht war er es sogar, der sie mir in den Rucksack gesteckt hat.“ Es tat ihm gut, darüber reden zu können, statt immer nur allein vor sich hin zu grübeln.
    „Und der ,SinEater’ ist der Einzige, der sämtliche Namen kennt!“
    Sie starrten sich an. Gibson konnte noch immer nicht glauben, dass das alles tatsächlich geschah. Eigentlich hatte es doch nur ein Spiel sein sollen! Eine Möglichkeit, ihre Wut abzureagieren. Es sollte ihnen helfen, das Erlittene zu bewältigen, den Missbrauch, die unkeuschen Berührungen oder wie die das auch nannten.
    „In seiner letztenMail meinte der ,SinEater’, mir würde nichts passieren, solange ich die Ledermappe habe. Und er würde nicht zulassen, dass mir einer was tut“, erzählte Gibson.
    „Glaubst du das?“
    Darüber musste Gibson erst mal nachdenken. Durch das Spiel hatte er sich besser gefühlt. Jedes Mal, wenn er sich eingeloggt hatte, hatte er das Gefühl gehabt, in den anderen Spielern und ihren Figuren Verbündete zu haben. „Ich denke schon“, sagte er schließlich.
    „Meinst du, der ,SinEater’ ist jemand, den wir kennen?“ fragte Timmy.
    „Glaube ich nicht. Dann hätte ich ihn am Flughafen doch erkannt.“
    „Vielleicht hatte er sich verkleidet“, wandte Timmy ein, jetzt an einem anderen Fingernagel kauend.
    „Kann schon sein. Da liefen ja massenhaft Leute rum.“
    „Darf ich dich mal was fragen?“
    „Klar, sicher.“
    „Was hast du da eigentlich gemacht?“
    „Was meinst du?“
    „Wieso du am Freitag am Flughafen warst.“
    Gibson spürte, wie sein Gesicht heiß wurde. Er wich Timmys Blick aus und heftete seinen Blick auf den Fernseher, als würde ihn die Show auf einmal brennend interessieren. Eigentlich hätte er nicht verlegen sein müssen, das war ihm klar. Jedenfalls nicht gegenüber Timmy, der bestimmt wusste, was er durchgemacht hatte. Menschenskinder, der Kleine hatte schließlich noch Schlimmeres hinter sich ...
    „An dem Morgen bin ich in der Schule vorbeigegangen, weil ich gucken wollte, ob Schwester Kate Hilfe bei den Vorbereitungen für den Schnupperkurs brauchte. Aber sie war nicht da. Als ich an O’SuUivans Büro vorbeikam, da hatte der gerade Zoff mit Vater Tony. Sie haben mich nicht bemerkt, weil ich mich immer vorsichtig an dem Zimmer vorbeischleiche, um nicht dem Monsignore in die Arme zu laufen.“ Timmy nickte.
    „Er hat Vater Tony erzählt, dass er am Nachmittag nach Rom fliegt und nicht wiederkommt. Ich weiß, das klingt vielleicht komisch, aber ich wollte mich überzeugen, dass er auch wirklich abfliegt. Also hab ich im Internet nach den Flügen nach Rom geguckt und bin mit dem Rad zum Flughafen. Ich wollte selbst sehen, wie er ins Flugzeug steigt. Nur lief er dann in die Toilette und kam nicht wieder raus.“
    An das viele Blut erinnerte sich Gibson nur ungern, obwohl er meinte, den Geruch noch immer in der Nase zu haben. Er schüttelte den Kopf, um das Bild zu verscheuchen.
    „Ich wollte, dass er abhaute! Dass er endlich weg war!“ Er merkte, wie ihm vor Wut die Stimme wegbrach, und wandte den Kopf zur Seite. „Dass er umgelegt wurde, das habe

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