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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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,war’?“
    Kellers Blick begegnete dem ihren und wich dann zur Seite aus. Hatte sie ihn erwischt, oder lag das an der Wirkung des Giftes? Als er antwortete, sah er nicht sie, sondern Pakula an. „Er war mal mein Messdiener. Das ist er aber nicht mehr.“
    Pakula schien nicht viel von diesem Schlagabtausch zu halten. „Dass wir da noch verwertbare Fingerabdrücke kriegen, das bezweifle ich sehr“, sagte er an Keller gewandt. „Egal, was Sie da in Ihrer Kiste haben.“
    „Da stimme ich Detective Pakula zu“, unterstrich Maggie. „Auch ich glaube kaum, dass der Inhalt uns weiterhilft.“
    Keller zog die Schachtel an sich und umschloss sie mit seinen Armen, als wolle er sie schützen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er besonders vorsichtig zu Werke ging. Der hat bestimmt nicht damit gerechnet, dass ich lange genug leben würde, um alles den Behörden zu übergeben. Und wenn Ihnen die Fingerabdrücke nicht weiterhelfen, gibt’s immer noch die E-Mails. Die lassen sich doch sicher im Internet zurückverfolgen. Und die Liste.“
    „Wieso stehen Sie auf der Liste, Vater Keller?“ fragte Maggie. „Was meinen Sie?“
    „Ich habe keine Ahnung.“
    „Wirklich nicht? Überhaupt keine Vorstellung?“
    Er wand sich kaum merklich auf seinem Stuhl und stützte die Ellbogen auf den Tisch. Maggie war wiederholt Mördern begegnet, die felsenfest davon überzeugt waren, dass sie nichts verbrochen hatten und dies so überzeugend vertraten, dass es schier unmöglich war, sie in Widersprüche zu verwickeln. Keller, so glaubte sie, zählte zu diesem Personenkreis. Vor vier Jahren war sie zu dem Schluss gelangt, dass er sich auf einer Mission wähnte. Im Unterschied zu dem „SinEater“, der nach ihrer These missbrauchte Jungen durch die Hinrichtung ihrer Schänder rächte und zugleich seelisch befreite, hatte Vater Keller die missbrauchten Knaben in seinen Augen erlöst, indem er sie tötete und ihrem Leidensweg dadurch ein Ende setzte.
    „Ich habe keinen Schimmer, weshalb ich auf der Liste stehe.“
    „Das überrascht mich aber“, sagte Maggie mit ruhiger und fester Stimme, auch wenn sie diesen verdammten Scheinheiligen am liebsten beim Kragen gepackt und aus dem Fenster geschleudert hätte. „Wir wissen inzwischen, dass gegen alle bisherigen Opfer ermittelt wurde, weil sie sich anscheinend in der einen oder anderen Weise an kleinen Jungen vergangen haben. Wir glauben sogar, dass die Opfer selbst die Namen der Geistlichen irgendwie auf diese Liste gelangen ließen. Was ist also mit Ihnen, Vater Keller? Wer könnte Ihren Namen auf die Liste gebracht haben? Wer hat einen Grund, Sie so zu hassen, dass er über Sie richten will?“ Sie sah ihm geradewegs ins Gesicht, damit ihr keine Facette seiner Reaktion entging.
    Er zuckte mit keiner Wimper. „Ich bin sicher, dass mein Name irrtümlich auf diese Liste geraten ist“, entgegnete er.
    „Irrtümlich?“ Maggie war fassungslos. Glaubte dieser Priester wirklich, sie würde ihm das abkaufen?
    „Was für ‘nen Namen benutzt der Vogel in seiner E-Mail-Adresse?“ übernahm Pakula.
    „SinEater.“
    „Sagt Ihnen das irgendwas?“
    „Zunächst habe ich mir gar nichts dabei gedacht, doch als ich dann recherchierte, fand ich heraus, dass es im Mittelalter tatsächlich Sündenfresser gab. Wenn auf dem Lande jemand starb, dann legten die Angehörigen eine Gabe, zumeist ein Stück Brot, auf die Brust des Toten. Nachdem alle sich von der Leiche entfernt hatten, trat der Sündenfresser ein, verspeiste das Brot, und durch dieses Ritual war der Hingeschiedene von allen Sünden erlöst. Der Sündenfresser hatte sie in seine eigene Seele aufgenommen.“
    „Brot?“ Pakula schüttelte den Kopf und sah dann Maggie an. „Da waren doch Brotkrümel an O’Sullivans Hemd! Und bei diesem Kincaid in Columbia haben wir ganze Stücke in seiner Brusttasche gefunden! Das wird ja immer verrückter!“
    „Der Kerl bringt Kinderschänder um“, unterbrach ihnMaggie. „Warum sollte er die denn von ihren Sünden erlösen wollen?“
    „Ich glaube“, sagte Keller, wobei er sich mit einer hastigen Handbewegung über die Oberlippe fuhr, „das will er gar nicht. Nicht den Priester erlöst er von dessen Sünden, sondern vielmehr denjenigen, für den er ihn tötet.“ In seiner Erklärung schwang fast so etwas wie Bewunderung für den Sündenfresser, für eben die Person, die ihm nach dem Leben trachtete. An Maggie gewandt, fuhr er fort: „Passt das zu Ihrem Täterprofil, Agent O’Dell?“
    Sie

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