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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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erzählte, Bruder Sebastian sei bei ihr zu Hause aufgekreuzt und habe nach den beiden Jungen gesucht, da wurde sie still.
    „Ich weiß nicht, was da läuft“, bekannte Nick. „Nur musst du zugeben, dass dieser Sebastian schon ein ziemlich merkwürdiger Vogel ist.“
    „Der Büttel des Erzbischofs ist das“, informierte sie ihn. „Wenn dairgendwas im Schwange ist, steckt Armstrong dahinter. Du glaubst doch nicht etwa, der lässt Timmy dafür büßen, dass ich an diesem Artikel schreibe, oder?“
    „Na, du bist gut!“ Manchmal mochte er es kaum glauben, wie naiv seine ältere Schwester sein konnte. „Du versuchst, ihm am Zeug zu nicken, und da meinst du, er würde einfach nur zusehen und dich seelenruhig gewähren lassen?“
    „Dannwär’s vielleicht dochkeine schlechte Idee, die Jungs woanders unterzubringen. Ich rufe Mrs. McCutty an und frage sie.“
    Bei Jill hingegen hatte er keine große Überzeugungsarbeit leisten müssen, wenngleich er sich das nur ungern eingestand. Offenbar machte es ihr nicht allzu viel aus, auf einen Abend mit ihm zu verzichten, da sich dadurch erneut die Gelegenheit bot, verschiedene Blumenarrangements zu besprechen, und ach, übrigens, der Partyservice werde einige Kostproben vorbeibringen. Also wenn er nicht kommen könne, dann werde sie eben ihre Brautjungfer einladen.
    Allmählich fragte er sich, was ihr eigentlich wichtiger war, das Hochzeitsbrimborium oder ihre Ehe. Wie ließ sich das bloß erklären, dass eine intelligente und gebildete Frau auf einmal zur kaufwütigen Schnäppchenjägerin mutierte, die bloß noch in Katalogen blätterte und den lieben langen Tag durch Einkauf Stempel hechelte? Und wenn sie dann doch einmal etwas gemeinsam taten, brachte sie das Gespräch unweigerlich auf die Frage, was denn wohl besser sei, ein warmes oder ein kaltes Büfett. Dass es auch andere Themen gab, das war einmal. Er konnte sich schon fast nicht mehr daran erinnern, wann er mit ihr das letzte Mal ein normales Gespräch geführt hatte.
    Doch darüber wollte er jetzt nicht weiter nachdenken. Er wollte lieber seine Freude daran haben, wie Timmy und Gibson mit großen Augen das Hotel bestaunten, als befänden sie sich auf einer Reise durch eine märchenhafte Welt. Unterwegs hatten sie noch bei einem Jeansladen gehalten, um Gibson ein paar Sachen zu kaufen, nachdem der sich bei dem ursprünglichen Vorschlag, schnellbeiihmzu Hausevorbeizufahren, förmlichgewundenhatte. Die kleine Einkaufstour hatte Nick einen Riesenspaß bereitet, ganz im Gegensatz zu den Shoppingzeremonien von Jill und ihren Freundinnen. So herzhaft hatte er schon lange nicht mehr gelacht, und auch den Jungen gefiel es. Sie hatten sogar darauf bestanden, ihre neuen Klamotten gleich anzulassen, und erforschten so ausstaffiert jetzt die Lobby und die Gänge des Hotels.
    „Ziehen wir später noch los?“ wollte Timmy wissen. „Auf ‘n Eis?“
    „Ich halte es für besser, wenn wir heute Abend hier bleiben und mit dem Zimmerservice vorlieb nehmen“, gab Nick zurück. „Ich glaube zwar nicht, dass euer neuer Freund euch im Old Market sucht, aber sicher ist sicher. Okay?“
    Nick war zwar froh, ihnen ein Gefühl der Geborgenheit geben zu können, hatte jedoch nicht vergessen, was Tony über Bruder Sebastian gesagt hatte. Dass der nämlich alles täte, was der Erzbischof von ihm verlange. Der Kerl hatte bereits das Dienstzimmer von O’SulHvan auf den Kopf gestellt, Gibson im Schulflur zusammengestaucht und die Mutter des Jungen belogen, indem er ihr weismachen wollte, ihr Junge deale mit Drogen. Wozu war dieser Privatsekretär wohl noch im Stande? War dem vielleicht sogar ein Mord zuzutrauen?
    Aber auch Timmy und Gibson rückten nicht mit der ganzen Wahrheit heraus. Zuerst Tony, und jetzt dieses Duo! Sie wussten etwas, die beiden, doch sobald er nachfragte, gaben sie sich wortkarg. Er würde es später noch einmal versuchen, nahm er sich vor, allerdings erst, nachdem er sie mit Hamburgern und Pommes frites abgefüttert hatte.
    Er war in seinen Gedanken so mit Bruder Sebastian beschäftigt, dass er den hochgewachsenen Mann, der ihn von einem der Sofas in der Lobby aus beobachtete, gar nicht bemerkte.

79. KAPITEL
    Hotel „Embassy“, Omaha
    Vater Michael Keller glaubte bereits zu spüren, wie das Gegenmittel zu wirken begann, auch wenn er wusste, dass er sich das wahrscheinlich nur einbildete. Es gab keine Garantie, dass der Fingerhutextrakt ihm helfen würde, geschweige denn dermaßen schnell. Aber die kalten

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