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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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doch die Bekenntnisschule ,Our Lady of Sorrow’, richtig?“
    „Allerdings, und zwar in hervorragender Weise.“
    Interessant, stellte Pakula fest. Er hatte gar nicht nach der Führungsqualität des Monsignore gefragt. Nur danach, ob es Probleme gegeben habe.
    „Hat er Ihnen gegenüber in letzter Zeit Sorgen geäußert?“ Noch ein Versuch. „Hatte er Ärger mit anderen Lehrpersonen? Mit einem Schüler vielleicht?“
    „Mit Schülern ...?“ staunte Armstrong, als habe er daran bisher überhaupt nicht gedacht. „Er hat nie eine Drohung erwähnt.“
    Pakula feixte innerlich. Er hatte sich nach Ärger erkundigt, und der Bischof sprach von Drohungen. Was verheimlicht der Kerl, zum Teufel?
    „Wir haben vorgestern Vater Tony Gallagher befragt. Unten im Präsidium.“ Auch wenn Armstrong das mit Sicherheit schon wusste, war Pakula doch gespannt auf die Wirkung seiner Bemerkung. Ob es wohl sündig war, mit einem Erzbischof Katz und Maus zu spielen? „Warum haben Sie den Monsignore nach Rom geschickt? Sollte er in Ihrem Auftrag etwas in den Vatikan bringen?“
    „Ach, hat Vater Tony Ihnen das gesagt?“ Er schüttelte den Kopf, scheinbar enttäuscht und noch unentschieden, ob er das, was ihm auf der Zunge lag, auch bekennen sollte. Wieder öffnete er die Hände, als wolle er seinem Amtsbruder vergeben. „Leider bleibt es an einer Bekenntnisschule manchmal nicht aus, dass es zu ... nun sagen wir – Enttäuschungen kommt, was die Verteilung unserer bescheidenen Mittel betrifft. Darüber könnte Ihnen sicher auch Schwester Kate ihr Leid klagen. Beide verfolgen Projekte, die unsere Möglichkeiten übersteigen.“ Er hob die Schultern und sah Pakula an, als sei er sich sicher, auf das Verständnis seines Besuchers zählen zu können.
    „Schwester Kate?“
    „Schwester Katherine Rosetti. Sie gibt Geschichte, organisiert Exkursionen zu Museen und dergleichen. Sie veranstaltet auch Seminare außerhalb der Schule. Zum überwiegenden Teil decken die Einnahmen aus ihren Vorträgen ihre eigenen Reisekosten, aber offenbar ist sie der Ansicht, dass ihren Schülern ebenfalls eine solche Kostenerstattung zusteht. Allerdings können wir uns diese Ausgaben ebenso wenig leisten, wie wir die Haftung für die Schüler außerhalb der Schule übernehmen können. Leider neigt Schwester Kate dazu, etwas ausfallend zu werden, wenn etwas nicht ihren Vorstellungen entspricht. Wir sahen uns erst kürzlich gezwungen, ihren Etat zu kürzen.“
    „Das heißt, zurzeit entspricht einiges an der Schule nicht ihren Vorstellungen?“
    „Das könnte ich mir durchaus vorstellen.“
    Pakula fragte sich, ob Schwester Kate wohl wegen der Etatkürzung laut geworden war, oder ob umgekehrt der Bischof ihr die Mittel gekürzt hatte, weil die Schwester nicht folgsam genug war. Doch tat das nichts zur Sache. Die Hauptsache war, dass Armstrong die Romreise des Monsignore nicht abgestritten hatte. Offenbar galt seine ganze Sorge den treulosen Schäfchen in seiner Herde.
    „Was war denn Ihrer Meinung nach in der Aktenmappe, die der Monsignore in den Vatikan bringen sollte?“
    „Anscheinend gibt es keine Aktenmappe.“ Armstrongs Finger stellten das Getrommel ein und verschränkten sich wieder.
    „Ach, natürlich, das hätte ich ja fast vergessen! Nein, es sieht tatsächlich nicht so aus, als habe der Monsignore eine Mappe dabeigehabt. Natürlich entzieht es sich meiner Kenntnis, ob sie sich nicht bei dem bereits abgefertigten Gepäck war, da das ja von Bruder Sebastian vom Flughafen abgeholt wurde.“ Er hielt einen Herzschlag lang inne. „Unzulässigerweise.“
    „Ich habe ihn angewiesen, alles für heute Morgen bereitzuhalten, damit Sie es mitnehmen können.“
    Dass Sie es gründlich durchwühlt haben, stört uns ja auch nicht weiter, hätte Pakula am liebsten erwidert, ließ stattdessen aber nur den Anflug eines Lächelns um seine Mundwinkel spielen.
    „Hoffentlich ist das alles bald überstanden!“ Der Erzbischof wedelte mit der Hand und erhob sich, womit er verkündete, dass er die Audienz als beendet ansah. „Ich darf doch annehmen, dass Sie mich auf dem Laufenden halten werden?“
    Pakula spürte, dass er nicht widerstehen konnte. Dem Chief würde das zwar gar nicht gefallen, aber schließlich erfuhr Armstrong es ja ohnehin in den nächsten Stunden. Spätestens durch die Abendnachrichten.
    „Ich bin Ihnen sehr zu Dank verpflichtet, dass Sie sich die Zeit genommen haben.“ Pakula stand ebenfalls auf. „Ich bin sicher, die Leute vom FBI

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