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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Blickes zu würdigen. Er gab sich alle Mühe, nicht ihren Duft wahrzunehmen, eine frische, exotische Note. Kokosnuss und Limone? Wahrscheinlich ihr Shampoo. Er verscheuchte den Gedanken und postierte sich auf der anderen Seite des Zimmers, näher bei Tony, der an seinem Schreibtisch Platz nahm.
    Gegen den Rahmen gelehnt, füllte Pakula beinahe die gesamte Tür aus. Unwillkürlich fühlte sich Nick an einen Footballspieler erinnert, der vor dem ersten Sturmlauf des Tages die Schultermuskulatur spielen lässt. Binnen Sekunden wurden die Beamten, mit denen er eben noch über einen alten Fall geplaudert hatte, zu Gegnern in einem Spiel, in dem es darum ging, wer wen überlistete. So war nun mal das Leben. Als stellvertretender Staatsanwalt kannte Nick es nicht anders; das war sein täglich Brot, und auch diesmal würde es nicht anders laufen. Er warf einen verstohlenen Blick auf Maggie. Welche Rolle würde sie wohl einnehmen?
    „Ich habe heute Morgen die Nachrichten gesehen“, begann Tony. „Offenbar gehen Sie davon aus, dass eine Verbindung bestehen könnte zwischen dem Mord an Monsignore O’Sullivan und dem in Missouri, in Columbia.“
    „Möglicherweise“, räumte Pakula ein.
    „Was sollte es denn da für einen Zusammenhang geben?“ erkundigte sich Nick.
    „Genau auf die Frage erhoffen wir uns von Vater Gallagher eine Antwort.“
    Ganz offensichtlich übernahm Pakula wieder die Rolle des harten Cops, dachte Nick. „Ich wüsste nicht, was Vater Gallagher Ihnen da mitzuteilen hätte“, betonte er, den Blick auf Tony gerichtet. Was hat er dir vorhin verschwiegen?
    „Im Grunde haben wir drei Opfer, obgleich wir die Presse nur über zwei informiert haben. Alle drei wurden erstochen, und zwar an öffentlichen Plätzen. Zwei der Ermordeten waren Geistliche, einer ein ehemaliger.“ Die Arme über der Brust verschränkt, musterte Pakula den hinter seinem Schreibtisch sitzenden Tony. „Einzelheiten kann ich Ihnen nicht nennen, aber die Ähnlichkeiten sind nicht zu übersehen. Und falls zwischen den drei Opfern tatsächlich ein Zusammenhang besteht, kann Vater Gallagher uns den womöglich erläutern. Hoffen wir jedenfalls. Zumal er der Einzige ist, der alle drei kannte.“
    „Was?“ Nick sah Tony entgeistert an. „Ist das wahr?“
    Tony wich aus, sowohl der Frage als auch dem Blick. „Sie wollen doch wohl nicht sagen, dass ich dadurch verdächtig bin, Detective? Andernfalls wird mein Freund und Anwalt mir sicherlich raten, nicht auf Ihre Fragen einzugehen.“
    „Entschuldigen Sie, Vater Gallagher“, meldete sich Maggie von ihrem Platz am Fenster. „Nichts für ungut, aber wenn Sie tatsächlich einen Anwalt brauchen, dann kann Mr. Morrelli Sie nicht vertreten. Jedenfalls nicht, solange er stellvertretender Staatsanwalt für den Bundesstaat Massachusetts ist.“
    „Stimmt das?“ fragte Pakula. Tony starrte seinen Freund an. Er wirkte kühl und gefasst und von Pakulas Fragen völlig unberührt. Und obwohl er Nick gegenüber gerade erst vor einigen Minuten erklärt hatte, er habe O’Sullivan angedroht, dass er diesmal nicht schweigen werde, falls die Verdächtigungen sich als zutreffend herausstellen sollten, saß er jetzt einfach nur da und wich allen Fragen aus. Nick verstand einfach nicht, warum Tony das tat.

53. KAPITEL
    Reagan National Airport
    Washington, D. C.
    Er war unruhig, noch kribbliger als sonst. Während er darauf wartete, dass sein Flug aufgerufen wurde, zuckte sein Blick unablässig durch die dicht bevölkerte Abflughalle. Gemäß der Digitalanzeige musste er sich noch eine Stunde gedulden. Woher, fragte er sich, kommt bloß dieses furchtbare Gefühl, ständig getrieben zu sein?
    Er rückte seinen Laptop zurecht und dehnte die Beine, bevor er sich wieder dem Monitor zuwandte. Die kabellose Internetverbindung war die beste Investition, die er je getätigt hatte. Er suchte nach neuen Nachrichten und Informationen, nach allem und jedem, das irgendwie mit den ermordeten Priestern zusammenhing. Die letzten zwei waren während des Wochenendes am Nationalfeiertag umgebracht worden, der erste am Memorial Day.
    Ob das so etwas wie ein Muster war? Musste die Tat an einem Feiertagswochenende geschehen? Falls ja – der nächste Feiertag war ... ja, was? Labor Day? Der Tag der Arbeit? Der lag auf dem 2. September. So lange konnte er nicht warten. Wollte er nicht warten! Über vierzehn Jahre waren lange genug gewesen.
    Von rastloser Energie getrieben, wippte er nervös mit dem Fuß hin und her. Seine

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