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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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pubertierender Schüler einen Knoten im Magen und wackelige Knie hätte kriegen dürfen.
    „Gibt’s hier ein Problem?“ wollte Pakula wissen, wobei er von Maggie zu Nick blickte.
    „Nein, nein“, antwortete sie, als glaube sie das selbst. „Nick und ich haben vor einiger Zeit gemeinsam an der Aufklärung eines Falles gearbeitet. Vor etwa vier Jahren, in Platte City.“ Sie wandte sich an Tony und bot ihm die rechte Hand. „Vater Gallagher, ich bin Maggie O’Dell. Vom FBI.“
    „Willkommen in unserer Schule“, sagte Tony und schüttelte ihr die Hand. Gleichzeitig warf er Nick einen wissenden Blick zu, als wolle er sagen: „Das ist also Maggie!“
    „In Platte City? Vor vier Jahren?“ Pakula kratzte sich den rasierten Schädel, als könne er damit seinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. „Ach, jetzt fällt’s mir wieder ein, der Fall Gillick und Howard. Die Morde an den kleinen Jungen.“
    Nick nickte nur und wartete ab, ob Maggie Pakula korrigieren würde. Sie hatte nie daran geglaubt, dass Eddie Gillick und Ray Howard die Mörder waren, auch wenn man die beiden angeklagt und zu lebenslänglicher Haft verurteilt hatte. Maggie ging vielmehr davon aus, dass Vater Michael Keller, ein gut aussehender junger Geistlicher, der in der Gemeinde allseits beliebt und geachtet war, die Jungen auserwählt hatte, weil sie seiner Annahme nach von ihren Eltern missbraucht wurden. Sie war überzeugt, dass Keller sich in seinem Wahn dazu ausersehen wähnte, die Kinder von ihrem Schicksal zu erlösen und ihnen die ewige Ruhe zu schenken. Die ganze Sache erschien ihr heute noch genauso irrsinnig wie damals.
    „Richtig, das war der Fall. Gillick und Howard“, bestätigte Maggie, wobei ihr Blick dem von Nick begegnete.
    Sie beide wussten, dass sie damals jedoch nicht nur der Mordfall verbunden hatte. Nein, zwischen ihnen hatte sich mehr abgespielt, weit mehr. Und es hätte sich noch mehr ergeben können, wenn sie sich darauf eingelassen hätte. Doch dann hatte sie eine einsame Entscheidung getroffen, ohne ihm Mitspracherecht einzuräumen.
    „Damals war Nick der Bezirkssheriff im County“, ergänzte Tony.
    „Tatsächlich?“ Pakula wandte sich wieder an Nick. „Vielleicht kommt mir Ihr Name auch von daher so bekannt vor. An und für sich habe ich ein gutes Namensgedächtnis. War eine Riesensache damals.“
    Nick war, als würde Pakulas Blick etwas weicher, als betrachte er sein Gegenüber – zumindest für den Moment – nun als Kollegen und Kameraden bei der Verbrechensbekämpfung. Eine Sekunde lang sah es nach Verbrüderung aus.
    „Ich habe vier Töchter“, fuhr Pakula fort. „Aber egal, ob Mädchen oder Jungen – sobald es um Kinder geht, spielt das keine Rolle. Wenn so etwas passiert, kriegen Eltern immer Zustände. Eins meiner Mädchen war etwa im gleichen Alter wie die Jungs. Auch sie trug Zeitungen aus. Wochenlang haben meine Frau und ich sie abwechselnd auf ihrer Tour begleitet. War eine schlimme Zeit. Gab’s da nicht einen, der Glück hatte und mit dem Leben davongekommen ist?“
    „Richtig“, sagte Nick. „Mein Neffe. Timmy Hamilton.“
    „Sagen Sie bloß! Und wie geht’s ihm? Hat er die ganze Geschichte überstanden?“
    „Ausgezeichnet“, gab Nick zurück, den Blick jedoch weiter auf Maggie gerichtet, als sei die Antwort für sie bestimmt, weil sie sich nicht einmal die Mühe gemacht hatte, nach dem Jungen zu fragen. Irgendwie wirkte sie nicht recht bei der Sache, als sei sie in Gedanken ganz woanders. „Ab Herbst geht er hier zur Schule.“
    „Prima“, sagte Pakula, die Hände in den Hosentaschen vergraben, als wisse er vor lauter Verlegenheit nicht, wohin damit. „Finde ich toll!“
    Nick spürte, dass der Detective eine ehrliche Haut war, wenn auch etwas wortkarg.
    „Na, sowas!“ ließ sich jetzt auchMaggie vernehmen. „Timmy kommt auf diese Schule?“ Sie schüttelte den Kopf. „Und wie geht’s Christine?“
    „Gut.“ Er tat es Pakula nach und schob ebenfalls die Hände in die Taschen seiner Jeans, als sei es ihm unangenehm, dass Maggie ihm persönliche Fragen über seine Schwester stellte, über seine Familie, sein Leben. Dabei war er gerade noch sauer gewesen, weil sie sichnicht nach Timmy erkundigt hatte. „Legen wir los mit der Befragung“, schlug er Pakula vor, sah dabei allerdings Tony an, als wolle er sagen: So, nun gilt’s. Bringen wir’s hinter uns.
    Nick bot Maggie den Sessel in der Ecke am Fenster an, und sie schob sich an ihm vorbei, ohne ihn auch nur eines

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