Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks
waren.
»Ich habe acht erwischt«, verkündete er stolz.
Er starrte den Ork an, den er mit einem Rückhandschlag mit der stumpfen Seite seiner Axt erwischt hatte. Das Geschöpf war verwundet und halb betäubt und versuchte aufzustehen, aber Tarathiel hatte ihm bereits die Kehle durchgeschnitten, bevor Ivan sich rühren konnte.
Der Zwerg zuckte mit den Schultern. »Na gut, siebeneinhalb«, sagte er.
»Und dennoch, es gibt einen unter uns, der nicht getötet hat, aber für unseren leichten Sieg am wichtigsten war«, stellte Innovindil fest.
Sie blickte in den Baum hinauf, in dem Pikel gesessen hatte. Dann bemerkte sie eine Bewegung an der Seite, und sie schaute ebenso wie Ivan und Tarathiel zu einem dichten Gebüsch, aus dem Pikel gerade herauskam, die blutige Keule in der Hand und ein breites Grinsen auf den Lippen.
»Shalala«, erklärte der Zwerg und hob die verzauberte Keule. Dann hielt er drei dickliche Finger hoch. »Dei!«, verkündete er.
Etwas rührte sich hinter ihm. Pikels Grinsen verschwand, und er fuhr herum und schlug zu.
Die drei anderen zuckten bei dem Geräusch berstender Knochen zusammen, aber dann kam Pikel zurück, das Grinsen wieder an Ort und Stelle.
»Bist du endlich fertig?«, fragte Ivan trocken.
»Dei!«, wiederholte Pikel begeistert und reckte abermals drei Finger hoch.
Es war ein warmer, sonniger Tag, als die vier den Nordwestrand des Mondwalds erreichten. Von einem Aussichtspunkt hoch oben auf einem Felskamm zeigte Tarathiel auf den glitzernden Surbrin, der sich von Norden nach Süden durch die Ausläufer des Grats der Welt schlängelte.
»Dieser Fluss wird euch zum Osttor von Mithril-Halle bringen«, erklärte Tarathiel. »Ich nehme an, ihr werdet euren Weg zu den Hallen der Zwerge leicht genug finden.«
»Und wir verlassen uns darauf, dass ihr König Bruenor und dem Dunkelelfen Drizzt Do'Urden unsere Botschaft überbringt«, fügte Innovindil hinzu.
»Ei, ei«, sagte Pikel.
»Wir werden es ihnen sagen«, erklärte Ivan.
Die Elfen schauten einander an, und in ihren Blicken war kein Zweifel mehr zu sehen. Die vier trennten sich als Freunde und empfanden nun tiefen Respekt voreinander.
TEIL 4
Erneute Wendung
Wir müssen unser Leben in der Gegenwart leben und betrachten unsere Beziehungen in der Gegenwart. Das trifft jedenfalls auf mein Leben mit Catti-brie zu, und es ist auch meine größte Befürchtung, was dieses Leben angeht. Wir leben im Hier und Jetzt, wandern über die vom Wind gepeitschten Bergpfade und kämpfen gegen jeden Feind, der sich uns entgegenstellt. Wir versuchen, unser Ziel und unseren Sinn im Leben zu bestimmen, selbst wenn dieser Sinn in nichts anderem als in Abenteuern liegt, und darin, das Ziel mit ganzem Herzen und ganzer Seele zu verfolgen. Wenn wir das tun, sind Cattie-brie und ich frei von den Zwängen unserer jeweiligen Herkunft, die uns das Leben ansonsten schwer machen. Solange wir das tun, können wir in wahrer Freundschaft und Liebe zusammenleben, so nahe, wie zwei vernunftbegabte Wesen einander sein können.
Aber wenn wir weiter den Weg entlang in die Zukunft schauen, wird es schwierig.
Auf den Bergpfaden nördlich von Mithril-Halle ist Catti-brie vor kurzem dem Tod begegnet, und, was wichtiger ist, ihrer Sterblichkeit. Sie sah sich einem plötzlichen und brutalen Ende ihres Lebens gegenüber. Sie hielt sich für so gut wie tot und glaubte in diesem schrecklichen Augenblick, dass sie niemals Mutter sein, niemals Kinder haben und ihnen niemals die Werte beibringen würde, die ihr Leben und ihren Weg bestimmt haben. Sie sah Sterblichkeit, wahre Sterblichkeit, und niemand würde da sein, um ihr Erbe weiterzutragen.
Und das hat ihr ganz und gar nicht gefallen.
Sie entkam dem Tod, wie schon so oft. Wulfgar war für sie da, wie er es für jeden von uns gewesen wäre, wie jeder von uns für ihn da gewesen wäre, um die Orks zu vertreiben. Und so wurde ihr Tod verhindert.
Aber der Gedanke blieb.
Und dort, in diesem klareren Verständnis ihrer Zukunftsaussichten, in dem klareren Verständnis unserer Zukunftsaussichten, liegt das Problem, diese scharfe Wendung auf unserem abenteuerlichen Weg.
Welche Zukunft haben wir zusammen! Wenn wir unsere Beziehung Tag um Tag betrachten, gibt es da nur Freude und Abenteuer und Aufregung, aber wenn wir ein Stück weiter den Weg entlang spähen, sehen wir Grenzen, die wir, besonders Catti-brie, nicht ignorieren können. Wird sie jemals Kinder haben? Könnte sie meine überhaupt bekommen? Es gibt viele
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