Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks
Ihr Meister Hammerschlag daran erinnert, wo seine Loyalitäten liegen«, erwiderte der Markgraf. »Oder wo sie liegen sollten .«
Agrathan musste sich anstrengen, eine friedliche Haltung beizubehalten und nicht den plötzlichen Sturm zu offenbaren, der sich in ihm zusammenbraute. Die Loyalität von Torgar Delzoun Hammerschlag konnte nicht in Frage gestellt werden. Der zähe alte Krieger hatte diesem Markgrafen gedient und dem Markgrafen vor ihm und dem davor und dem davor und dem davor und dem davor, länger als jeder Mensch in der Stadt sich erinnern konnte, länger als die längst verstorbenen Eltern der verstorbenen Eltern von jedem Menschen in der Stadt sich hätten erinnern können. Torgar hatte an vorderster Front gestanden, als es darum ging, die Gänge des oberen Unterreichs gegen Ungeheuer zu verteidigen, die schlimmer waren als alles, was die Hämmer des Markgrafen – diese Eliteberater, die angeblich wegen ihres ruhmreichen Veteranenstatus ausgewählt worden waren – je gesehen hatten. Als vor hundertsiebzig Jahren Ork-Horden Mirabar angegriffen hatten, hatte Torgar zusammen mit einer Hand voll anderer Zwerge die Ostmauer gegen den Angriff gehalten und die Hauptstreitmacht der Feinde abgewehrt, während der größte Teil der Krieger von Mirabar damit beschäftigt gewesen war, auf der Westmauer gegen etwas zu kämpfen, was sich lediglich als eine Finte des Feindes erwiesen hatte. Was Narben, Wunden und trickreiche Siege anging, hatte Torgar Delzoun Hammerschlag sich seine Stellung als Offizier der Axt wahrhaftig verdient.
Aber Agrathan musste zugeben, dass der Markgraf in gewisser Hinsicht nicht ganz Unrecht hatte. Es war keine Frage der Loyalität, wenn man Agrathan fragte, eher eine des Urteilsvermögens. Torgar und seine Freunde hatten nicht verstanden, was es bedeutete, mit ihren Rivalen aus Mithril-Halle Handel zu treiben und sich mit ihnen zum Bier zusammenzusetzen.
Als die Ratssitzung zu Ende war, verließen Agrathan und Shoudra den erzürnten Markgrafen und gingen Seite an Seite durch die äußeren Flure des Palastes und in das blasse Sonnenlicht des Spätnachmittags hinaus. Ein kalter Wind fegte durch die Straßen und erinnerte sie daran, dass der Winter in Mirabar niemals weit entfernt war.
»Wirst du Torgar etwas freundlicher ansprechen, als Markgraf Elastul es tun würde?«, fragte Shoudra den Zwerg mit einem amüsierten Lächeln.
Als Sceptrana hatte Shoudra mit der Unterzeichnung von Handelsverträgen zu tun. Mit dem Aufstieg von Mithril-Halle hatte auch sie gelitten, oder doch zumindest ihre Arbeit. Aber Shoudra Sternenglanz hatte das besser verkraftet als die meisten anderen in der Stadt, eingeschlossen viele Zwerge . Sie war der Ansicht, dass der beste Weg, mit dem lästigen Rivalen Mithril-Halle zurechtzukommen, darin bestand, die Produktion zu erhöhen und besseres Erz für bessere Produkte zu finden. Für sie bedeutete der Aufstieg eines Handelsrivalen nur einen Ansporn, Mirabar stärker zu machen.
»Ich werde Torgar und seinen Jungs sagen, was ich kann, aber du kennst ihn ja, und du weißt, dass es nicht viele gibt, von denen sich Torgar etwas sagen lässt.«
»Er steht treu zu Mirabar«, erklärte Shoudra, und obwohl Agrathan nickte, zeigte seine Miene, dass er sich dessen nicht mehr so sicher war.
Shoudra Sternenglanz bemerkte das, blieb stehen und legte die Hand auf Agrathans Schulter.
»Gilt seine Treue der Stadt oder dem Volk?«, fragte sie. »Hält er den Markgrafen für seinen wahren Führer oder König Bruenor von Mithril-Halle?«
»Torgar hat gut für jeden Markgrafen gekämpft, und das seit einer Zeit, in der deine Eltern noch nicht mal geboren waren, Mädchen«, erinnerte Agrathan sie.
Shoudra nickte, aber wie Agrathan einen Augenblick zuvor schien sie nicht sonderlich überzeugt.
»Sie hätten nicht mit den Besuchern trinken und Handel treiben sollen«, erklärte sie.
Dann zupfte sie ihren Umhang zurecht und ging weiter.
»Es war eine große Versuchung. Gute Waren, gutes Bier und gute Geschichten. Glaubst du denn, die von meinem Volk wollen nichts über die Schlacht im Tal der Hüter hören? Glaubst du, dass deine eigene Welt ein besserer Ort wäre, wenn die verfluchten Drow in Mithril-Halle gesiegt hätten?«
»Nun, wenn die Dunkelelfen vielleicht etwas größeren Schaden angerichtet hätten, bevor sie vertrieben wurden …«, erwiderte Shoudra.
Agrathan starrte sie zornig an, aber er gab sich geschlagen, als er an Shoudras boshaftem Grinsen erkannte, dass
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