Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks
langweilen.
»Bitte wirf das nicht nach ihr«, erklang eine Stimme von unten, und die beiden Zwerge schauten in diese Richtung und sahen einen braunhaarigen Halbling, der hinter einem Felsen hervorkam. »Wenn jemand Guenhwyvar zum Spielen einlädt, ist sie schwer wieder zu bremsen.«
»Ist das deine Katze?«, fragte Tred.
»Nein, nicht meine«, antwortete der Halbling. »Aber sie ist eine Freundin, und sie gehört einem Freund, wenn du verstehst, was ich meine.«
Tred nickte. »Und wer bist du?«
»Ich könnte euch die gleiche Frage stellen«, erwiderte der Halbling. »Tatsächlich denke ich, dass ich genau das tun werde.«
»Und du wirst deine Antwort erhalten, wenn wir erst unsere haben.«
Der Halbling verbeugte sich tief. »Regis von Mithril-Halle«, sagte er. »Freund von König Bruenor Heldenhammer und Späher der Karawane, die dein Freund dort drunten sieht. Wir kehren aus dem Eiswindtal zurück.«
Tred entspannte sich, ebenso wie Nikwillig.
»Der König von Mithril-Halle umgibt sich mit seltsamen Freunden«, stellte Tred fest.
»Seltsamer, als du dir vorstellen kannst«, antwortete Regis bereitwillig.
Er warf einen Blick zur Seite, und die beiden Zwerge taten es ihm gleich. Sie sahen eine zweite dunkle Gestalt, wenn auch diesmal keine Katze, sondern einen Dunkelelfen.
»Ihr habt mir immer noch nicht eure Namen genannt«, erinnerte Regis sie, »und ich nehme an, dass ihr nicht aus dieser Gegend seid, wenn ihr noch nicht von Drizzt Do'Urden und seinem Panther Guenhwyvar gehört habt.«
»Warte, das habe ich tatsächlich!«, sagte Nikwillig zu Treds Erstaunen. »Bruenors Freund, der Drow. Ja, davon haben wir gehört!«
»Und sagt uns bitte, wo ihr wart, als ihr das gehört habt«, verlangte Drizzt.
Nikwillig stieg rasch herunter und sprang neben Tred. Nikwillig bürstete sich so gut er konnte den Staub von seinem fadenscheinigen Hemd.
»Tred McKnuckles ist mein Name«, verkündete Tred, »und das hier ist mein Freund Nikwillig. Wir kommen aus der Zitadelle Felbarr, aus dem Königreich von Emerus Kriegerkron.«
»Ihr seid weit von zu Hause entfernt«, stellte Drizzt fest.
»Weiter als ihr glaubt«, erwiderte Tred. »Es war ein Weg voller Orks und Riesen, und eine falsche Abzweigung hat zur nächsten falschen Abzweigung geführt.«
»Das ist sicher eine Geschichte, die ich hören möchte«, sagte Drizzt, »aber nicht hier und jetzt. Gehen wir runter zu Bruenor und den anderen.«
»Bruenor ist selbst bei dieser Karawane?«, fragte Nikwillig. »Er kehrt aus dem Eiswindtal zurück, um den Thron von Mithril-Halle zu besteigen, denn wir haben erfahren, dass Gandalug Heldenhammer tot ist.«
»Moradin lasse ihn an seinem Amboss arbeiten«, zitierte Tred einen weit verbreiteten zwergischen Segen.
Drizzt nickte. »In der Tat. Und möge Moradin Bruenor weise führen.«
»Und möge Moradin, oder welcher Gott auch immer gerade zuhört, uns sicher zur Karawane zurückbringen«, fügte Regis hinzu.
Als Drizzt und die anderen den Halbling anschauten, bemerkten sie, dass er sich nervös umsah, als erwartete er, dass Tred und Nikwillig ein Heer von Riesen zu ihnen geführt hatten – Riesen, die sich gleich mit einem Steinhagel bemerkbar machen würden.
»Such weiter, Guenhwyvar«, wies Drizzt den Panther an, und er ging auf die Zwerge zu.
Die beiden bärtigen Gesellen erstarrten instinktiv, und der sensible Drow blieb stehen.
»Regis, du begleitest sie zu Bruenor«, beschloss er. »Ich werde mit Guenhwyvar weitersuchen.« Er hob die Hand zum Gruß, dann machte er sich auf den Weg, und Tred und Nikwillig entspannten sich sichtlich.
»Wir sind in Sicherheit, wenn Drizzt und Guenhwyvar über uns wachen«, versicherte Regis den Zwergen. »Sicherer, als ihr euch vorstellen könnt.«
Tred und Nikwillig sahen einander an, dann nickten sie beide, obwohl sie Regis' Worte nicht so recht zu glauben schienen.
»Keine Sorge«, sagte der Halbling mit verständnisvollem Zwinkern. »Ihr werdet euch schon an ihn gewöhnen.«
Viel zu schlau für einen Ork
Das Eintreffen der beiden Zwerge hatte einige Aufregung in das Dorf Hackenschlag gebracht, und so tief im Wilden Land am Grat der Welt war Aufregung meist nicht willkommen. Nachdem die beiden Zwerge sich jedoch wieder auf den Weg gemacht hatten, verloren die Dorfbewohner langsam ihre Angst, dass sie angegriffen würden, und begannen, die Geschichte zu genießen. Aufregung innerhalb einer größeren Hülle von Sicherheit war immer etwas Angenehmes.
Dennoch, die
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