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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Bewohner von Hackenschlag waren erfahren genug, sich nicht zu tief einlullen zu lassen. Sie achteten darauf, das Dorf in der nächsten Zeit nur noch zu verlassen, wenn es sich nicht vermeiden ließ, und verdoppelten die Tagwache. Die Nachtwache wurde verdreifacht.
    Die ganze Nacht hindurch riefen die Wachtposten in regelmäßigen Abständen »Alles klar!« von einem Posten zum anderen. Alle richteten die Augen mit besonderer Wachsamkeit auf den gerodeten Bereich vor den Dorfmauern.
    Selbst gegen Ende des ersten Zehntages, nachdem die Zwerge gegangen waren, wurden diese Wachen fortgesetzt, niemand ließ nach oder schlief auf der Mauer ein.
    Karlmann Zweipfennig, eine der Wachen in dieser besonderen Nacht sieben Tage, nachdem Nikwillig und Tred sich wieder auf den Weg gemacht hatten, war müde, und daher wagte er nicht einmal, sich gegen einen Pfosten zu lehnen, weil er auf keinen Fall eindösen wollte. Jedes Mal, wenn er den Ruf von dem Mann zu seiner Rechten hörte, schüttelte er den Kopf, um wacher zu werden, und spähte noch einmal auf das dunkle Feld hinter seinem Teil der Mauer hinaus, bereit für seinen eigenen Ruf.
    Kurz nach Mitternacht war es wieder so weit. Karlmann schaute aufs Feld, und als er in diese Leere starrte, war er ziemlich sicher, dass er auch diesmal seine Kameraden beruhigen konnte. Als er dran war, setzte er dazu an, »Alles klar« zu rufen.
    Er hörte ein Rauschen in der Luft, gerade als er mit seinem Ruf begonnen hatte, und hatte einfach das Pech, im Weg eines von einem Riesen geschleuderten Steins zu stehen. Daher wurde aus seinem »Alles klar!« ein »Alles kl aaagh! «
    Er spürte die Explosion nur einen Augenblick, dann war er tot, lag am Boden neben den Trümmern der hölzernen Brustwehr und dem schweren Stein.
    Karlmann Zweipfennig hörte die Schreie nicht mehr, die rings um ihn erklangen, oder die weiteren Explosionen, als schwere Steine durch die Mauern und in die Gebäude hineinkrachten und der Verteidigung des kleinen Dorfes bald ein Ende machten. Er hörte nicht die Alarmrufe danach, als sich eine Horde von Orks, viele von ihnen auf Worgs reitend, in das Dorf stürzte.
    Er hörte nicht, wie seine Familie und seine Freunde starben.
    Markgraf Elastul strich sich über den zerzausten roten Schnurrbart, eine Bewegung, von der viele Zwerge glaubten, sie diene der Hervorhebung dieses Barts, auf den der Markgraf offenbar stolz war. Selbstverständlich war Torgar nicht übermäßig beeindruckt von Elastuls rotem Bart, denn kein Mensch konnte sich einen Bart wachsen lassen, der auch nur dem jämmerlichsten Zwergenbart gleichgekommen wäre.
    »Was soll ich nur mit Euch machen, Torgar Hammerschlag?«, fragte Elastul.
    Hinter ihm standen seine vier Getreuen, die Hämmer, und flüsterten miteinander.
    »Ich dachte nicht, dass Ihr irgendwas mit mir machen wollt, Euer Ehren«, antwortete der Zwerg. »Ich leiste meinen Dienst für Mirabar, und das schon seit sehr langer Zeit. Ich brauche Euch nicht, um irgendwas zu tun.«
    Der säuerliche Blick des Markgrafen zeigte, dass er von dieser nicht allzu subtilen Erinnerung daran, dass Torgar schon sehr, sehr lange für die Axt arbeitete, nicht besonders beeindruckt war.
    »Es ist genau dieses Erbe, das mich in ein Dilemma bringt«, erklärte Elastul.
    »Dilemma?«, fragte Torgar und kratzte sich am Bart. »Hat das irgendwas mit Schafen zu tun?«
    Der Markgraf verzog verwirrt das Gesicht.
    »Eine Zwickmühle«, erläuterte er dann.
    »Was ist eine Zwickmühle?«, fragte der Zwerg.
    Torgar musste sich anstrengen, um sein Grinsen zu verbergen. Wenn er eins über Menschen wusste, dann, dass sie sich stets für überlegen hielten. Also bestand die einfachste Möglichkeit für einen Zwerg, mit ihrem Zorn fertig zu werden, darin, sich dumm zu stellen.
    »Was das ist?«, erwiderte der Markgraf.
    »Ja, genau.«
    »Das reicht jetzt!«, rief Elastul. Er zitterte sichtlich, wozu Torgar nur die Achseln zuckte, als könne er das überhaupt nicht verstehen. »Was Ihr getan habt, bringt mich in eine Zwickmühle.«
    »Wie das?«
    »Die Leute von Mirabar schauen zu Euch auf. Ihr seid einer der vertrauenswürdigsten Kommandanten in der Axt, ein Zwerg von hervorragendem Ruf.«
    »Pah, Markgraf Elastul, Ihr schafft es noch, dass meine bärtigen Wangen rot anlaufen«, erwiderte Torgar und grinste unverschämt.
    Elastul sah aus, als wollte er sich selbst die Faust ins Gesicht rammen, was Torgar ausgesprochen entzückt hätte.
    Der Markgraf seufzte tief und setzte zu einer

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