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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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geschleudert zu werden – und dann natürlich wieder nach hinten zu kippen.
    Und so pendelten sie hin und her. Pikel versuchte, die Armbrust und Ivans zuschlagenden Arm zu packen, und Ivan drosch auf Pikel ein, aber sie waren zu dicht beieinander, als dass er ihm großen Schaden hätte zufügen können. Die ganze Zeit über hielt der Ast, und die beiden kämpfenden Zwerge schienen bei ihrem Hin und Her nur noch mehr Schwung zu gewinnen.
    Doch irgendwann ließ Pikels Zauber nach, woraufhin die beiden mit einem gemeinsamen »Uff« landeten und über den Boden rollten.
    Ihr Weg führte sie dicht am Feuer vorbei, und Ivan jaulte, als er sich die Nasenspitze verbrannte. Sie brachen durch die behelfsmäßige Hütte, die Pikel aus Zweigen gebaut hatte. Irgendwann gelang es Pikel, sich genügend zu befreien, um einen weiteren Zauber zu beginnen, aber Ivan drückte seinem Bruder die Hand auf den Mund und wurde prompt gebissen.
    Es wäre so noch lange weitergegangen – das war meistens so, wenn sich die Felsenschulter-Brüder stritten –, aber ein leises Knurren aus Richtung der Feuergrube ließ beide innehalten, jeder mit erhobener Faust, die schon wieder auf das Gesicht des anderen zielte. Wie ein Mann drehten die Brüder sich um und sahen einen großen schwarzen Bären, der mit der Tatze nach ihrem Gemüseeintopf angelte.
    Ivan schob Pikel von sich und sprang auf.
    »Moradin sei gepriesen!«, rief er und sah sich nach seiner mächtigen Axt um. »Ein neuer Umhang für mich!«
    Pikels Kreischen zerriss die Nachtluft und brachte alle Vögel im Umkreis von hundert Schritten zum Verstummen.
    »Halt die Klappe!«, befahl Ivan.
    Er eilte zu seiner Waffe und hörte seinen Bruder mit einer neuen Rezitation beginnen. Ivan erwartete einen weiteren relativ harmlosen, aber ärgerlichen Trick der Natur.
    Als er sich jedoch mit der Axt in der Hand zum Feuer umdrehte, sah er Pikel vor dem zufriedenen Bären sitzen, gemütlich an das dichte Fell geschmiegt.
    »O nein«, stöhnte Ivan.
    »Hihihi.«
    Knurrend hob Ivan den Arm und warf die Axt zu Boden, wo sie stecken blieb.
    »Verfluchter Cadderly!«, schimpfte er, denn nach Ivans Ansicht war es Cadderly, der Pikel zu einem Monster gemacht hatte.
    Cadderly war als Erster auf die Idee gekommen, ein wildes Tier zum Haustier zu machen: ein Eichhörnchen, das er ausgerechnet Percival genannt hatte. Pikel hatte diesem Vorbild nachgeeifert und sich schnell den Ruf erworben, beinahe jedes Tier zu seinem Freund machen zu können (Ivan, der die ganze Sache ziemlich peinlich fand, hielt ihn eher für berüchtigt als berühmt), was zu Hause in der Erhebenden Bibliothek besonders Cadderlys und Danicas Kinder entzückte. Inzwischen bestand diese Gruppe von Freunden aus dem Tierreich aus einem großen Adler, zwei Geiern, einer Wieselfamilie, drei Hühnern und einem störrischen Esel namens Bobo.
    Und nun gehörte noch ein Bär dazu.
    Ivan seufzte.
    Der Bär seufzte ebenfalls, aber vor Wohlgefühl, ließ sich zur Seite sinken und rollte sich gemütlich auf dem Boden zusammen, wo er sofort zu schnarchen begann. Pikel tat es ihm gleich.
    Ivan seufzte noch tiefer.
    »Nein, ich verlange keinen Applaus«, erklärte der Gnom Nanfoodle und verschränkte die kleinen Arme vor der schmalen Brust, während er mit einem großen Fuß ungeduldig auf den Boden tippte, »aber ich würde ein wenig Anerkennung schon zu schätzen wissen.«
    Nanfoodle war nicht größer als dreieinhalb Fuß, hatte eine lange, spitze, gebogene Nase und einen kahlen Kopf, wenn man einmal von einem halbrunden Kranz von zerzaustem weißen Haar absah, das hinter den Ohren abstand. Nein, Nanfoodle war keine sehr beeindruckende Gestalt, aber er war einer der gefeiertsten Alchemisten im Norden, eine Tatsache, die Elastul und Shoudra Sternenglanz nur zu bekannt war.
    Der Markgraf von Mirabar klatschte nun tatsächlich und strahlte den Gnom begeistert an, denn Nanfoodle hatte ihm gerade ein Stück besonders behandelten Metalls gebracht, das aus Erz hergestellt war, das man erst vor einem Zehntag aus den Minen gefördert hatte. Diese Rüstungsplatte, die mit Hilfe der neuen Formel des erfinderischen Gnoms verstärkt war, war haltbarer und gleichzeitig biegsamer als die anderen, die aus dem gleichen, aber unbehandelten Material bestanden.
    Die Sceptrana war zu sehr damit beschäftigt, sich die einzelnen Werkstücke anzusehen, um sich dem Applaus anzuschließen, aber sie nickte dem Gnom anerkennend zu, und Nanfoodle war auch damit zufrieden. Die beiden

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