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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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freundlichen Gesichter erkannte, die er gesehen hatte, als er zum ersten Mal wieder die Augen öffnete, nachdem er sich von seinen Verletzungen ein wenig erholt hatte.
    Bruenor Heldenhammer beobachtete den Zwerg, bemerkte Treds Miene. Zuvor war es Tred vor allem um Rache gegangen – immerhin war seine Karawane überfallen worden, und er hatte Freunde und seinen Bruder verloren. Aber Zwerge konnten solche Tragödien als die unvermeidlichen Begleiterscheinungen ihrer Existenz akzeptieren. Für gewöhnlich lebten sie im Grenzland zur Wildnis, und dort waren sie beinahe ständig irgendeiner Gefahr ausgesetzt. Aber nun war der Ausdruck auf Treds verwittertem Gesicht ein wenig anders, irgendwie bedrückter und von mehr Schmerz erfüllt. Zu dem Rachedurst war ein gutes Maß an Schuldgefühlen hinzugekommen. Tred und Nikwillig waren auf ihrem verzweifelten Weg in dieses Dorf gestolpert, und als Ergebnis davon gab es das Dorf nicht mehr.
    Es war auf brutalste Weise dem Erdboden gleichgemacht worden. Die Frustration und die Schuldgefühle über das, was in Hackenschlag geschehen war, zeigten sich deutlich, als Tred durch die qualmende Ruine ging, besonders wenn er auf eine der Ork-Leichen stieß, denen er stets einen heftigen Tritt ins Gesicht versetzte.
    »Was meinst du, wie viele waren es?«, fragte Bruenor Drizzt, als der Drow aus dem Umland zurückkehrte, wo er Spuren verfolgt und versucht hatte, sich ein klareres Bild von dem zu verschaffen, was sich ereignet hatte.
    »Eine Hand voll Riesen«, erklärte der Drow. Er zeigte auf einen Hügelkamm in der Ferne. »Zwischen drei und fünf, würde ich sagen, wenn man von den Spuren und den übrig gebliebenen Steinhaufen ausgeht.«
    »Steinhaufen?«
    »Sie waren gut auf den Angriff vorbereitet«, sagte Drizzt. »Ich nehme an, dass die Riesen mitten in der Nacht angefangen haben, große Steine auf das Dorf zu werfen, um die Verteidigungsanlagen zu beschädigen. Das muss lange so gegangen sein, zumindest ein paar Stunden.«
    »Woher weißt du das?«
    »Es gibt Stellen, an denen die Mauern eilig repariert wurden – bevor man sie wieder niedergerissen hat«, erklärte der Drow.
    Er zeigte auf eine abgelegene Ecke des Dorfes. »Da drüben ist eine Frau von einem Stein erschlagen worden, aber die Leute hatten genug Zeit, den Stein zu entfernen und sie wegzuzerren. In ihrer Verzweiflung hat eine Gruppe sogar versucht, das Dorf zu verlassen und sich von hinten an die Riesen anzuschleichen.« Er zeigte auf die Kammlinie, wo er die Spuren der Riesen und die Steinhaufen gefunden hatte. »Sie sind niemals auch nur in die Nähe ihres Ziels gekommen, denn ein Ork-Heer erwartete sie bereits.«
    »Wie viele?«, fragte ihn Bruenor. »Du sagst, eine Hand voll Riesen, aber wie viele Orks haben das Dorf angegriffen?«
    Drizzt sah sich die Trümmer und die Leichen der Menschen und Orks noch einmal an.
    »Etwa hundert«, schätzte er. »Ein paar weniger oder mehr, aber hundert dürfte es ungefähr treffen. Sie haben nur ein Dutzend tote Orks zurückgelassen, und das sagt mir, dass es für die Dorfbewohner ein verzweifelter Kampf war. Von Riesen geworfene Steine haben viele getötet und die Verteidigungsstellungen methodisch zerstört. Ein Drittel der kampffähigen Dorfbewohner wurde draußen an der Anhöhe umgebracht, und danach blieben nur noch zwanzig starke, kräftige Grenzleute, um die Frauen und Kinder zu verteidigen. Ich glaube nicht, dass die Riesen das Dorf auch nur betreten haben.« Er kniff die Augen zusammen, und seine Stimme wurde sehr ernst. »Ich glaube nicht, dass sie das mussten.«
    »Wir werden es ihnen heimzahlen, das weißt du.«
    Drizzt nickte.
    »Hundert, sagst du?«, fuhr Bruenor fort und sah sich um. »Das heißt, wir sind zahlenmäßig vier zu eins unterlegen.«
    Als der Zwerg den Drow wieder anschaute, sah er, dass Drizzt entspannt dastand, die Hände auf den Griffen seiner Krummsäbel, einen sowohl finsteren als auch begierigen Ausdruck im Gesicht.
    »Vier zu eins?«, sagte Drizzt. »Du solltest die Hälfte der Leute zu Pwent und nach Mithril-Halle zurückschicken, nur um es interessant zu machen.«
    Bruenor verzog das verwitterte Gesicht zu einem schiefen Grinsen. »Genau das dachte ich auch gerade.«
    »Du bist der König, verdammt noch mal! Weißt du denn nicht, was das bedeutet?«
    Dagnabbits alles andere als begeisterte Reaktion auf Bruenors Ankündigung, dass sie die Orks und Riesen verfolgen würden, um die Zerstörung des Dorfes und den Angriff auf Treds Karawane zu

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