Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks
Wett lachte leise. »Gerti wird ihn zu einer Kugel kneten und ihn über die Berge rollen.«
Tos'un schloss sich dem Lachen der Priesterin an, aber Ad'non und Donnia Soldou fanden das alles nicht sonderlich witzig.
»Das könnte das Bündnis brechen«, stellte Donnia fest.
Kaer'lic zuckte die Achseln, als wäre das ohne Bedeutung, und Donnia warf ihr einen zornigen Blick zu.
»Wärst du damit zufrieden, in langweiligem Luxus hier in unserer Höhle zu sitzen?«, fragte Donnia.
»Es gibt Schlimmeres.«
»Und Besseres«, erklärte Ad'non Kareese rasch. »Wir haben hier eine Gelegenheit, viel zu gewinnen, und das bei minimalem Risiko. Ich ziehe es vor, diesen Kurs und dieses Bündnis beizubehalten.«
»Ich ebenfalls«, fügte Donnia hinzu.
Kaer'lic zuckte erneut die Achseln und schien von allem gelangweilt.
»Und was ist mit dir?«, fragte Donnia Tos'un, der offensichtlich zuhörte und sich ebenso offensichtlich amüsierte, sich aber darüber hinaus nicht weiter äußerte.
»Ich denke, wir täten alle gut daran, die Zwerge nicht zu unterschätzen«, erklärte der Krieger aus Menzoberranzan. »Meine Stadt hat diesen Fehler einmal gemacht.«
»Das stimmt«, schloss sich Ad'non ihm sofort an. »Und ich muss sagen, dass mir Urlgens Berichte über die Größe der Zwergenstreitmacht gewaltig übertrieben vorkamen, was bestätigt wurde, als ich mir das Schlachtfeld angesehen habe. Wahrscheinlich waren die Zwerge zahlenmäßig weit unterlegen und haben die Orks dennoch besiegt – und außerdem vier Riesen getötet. Ihre Magie war vermutlich nicht weniger Furcht erregend.«
»Magie?«, fragte Kaer'lic. »Zwerge sind keine sonderlich guten Magier.«
»Aber es waren welche dort, soweit ich sehen konnte«, erklärte Ad'non. »Die Orks haben von einer großen Katze erzählt, die den Riesen getötet hat, und diese Katze ist offenbar verschwunden, nachdem sie mit ihm fertig war.«
Tos'un wurde plötzlich aufmerksam. »Eine schwarze Katze?«
Die anderen schauten den Flüchtling aus Menzoberranzan an.
»Ja«, bestätigte Ad'non, und Tos'un nickte wissend.
»Drizzt Do'Urdens Katze«, erklärte er.
»Der Abtrünnige?« Nun war Kaer'lic plötzlich doch interessiert.
»Ja. Er hat einen magischen Panther, den er aus Menzoberranzan gestohlen hat. Ziemlich furchteinflößend.«
»Der Panther?«
»Ja, und Drizzt Do'Urden ebenfalls«, erklärte Tos'un. »Er ist ein Feind, den man nicht unterschätzen sollte. Er stellt nicht nur eine Gefahr für die Orks und Riesen auf dem Schlachtfeld dar, sondern auch für jene, die hinter den Orks und Riesen stehen.«
»Na wunderbar«, sagte Kaer'lic sarkastisch.
»Er war einer der besten Absolventen von Melee-Magthere«, erklärte Tos'un, »und wurde von Zaknafein ausgebildet, den man für den größten Waffenmeister der Stadt hielt. Wenn er an dieser Schlacht beteiligt war, ist es kein Wunder, dass die Orks so leicht besiegt werden konnten.«
»Ein einziger Drow, der eine Schlacht gegen ein Heer von Orks und vier Riesen entscheiden kann?«, fragte Ad'non zweifelnd.
»Nein«, gab Tos'un zu. »Aber wenn Drizzt dort war, dann wahrscheinlich auch …«
»König Bruenor«, schloss Donnia. »Der Abtrünnige ist Bruenors bester Freund und Berater, nicht wahr?«
»Ja«, bestätigte Tos'un. »Und wahrscheinlich hatten die beiden noch ein paar mächtige Freunde dabei.«
»Bruenor ist also nicht in Mithril-Halle, sondern streift mit einer kleinen Streitmacht im Grenzland umher?«, sagte Donnia, und ihr Lächeln wurde immer strahlender. »Was für eine wunderbare Gelegenheit!«
»Mithril-Halle einen vernichtenden Schlag zuzufügen?«, fragte Ad'non, der sofort begriffen hatte.
»Und Gerti weiterhin dafür zu interessieren, unserem derzeitigen Kurs zu folgen«, sagte Donnia.
»Oder unseren Einfluss zu deutlich zu zeigen und uns den Zorn mächtiger Feinde zuzuziehen«, wandte die stets zynische Kaer’lic ein.
»Nun, Priesterin, ich fürchte, du hast dich zu sehr an den Luxus gewöhnt und die Freuden des Chaos darüber vergessen«, sagte Ad'non, und sein Lächeln war nun fast so breit wie das von Donnia. »Willst du wirklich eine Gelegenheit für Spaß und Profit so einfach vorübergehen lassen?«
Kaer'lic setzte mehrmals zu einer Antwort an, die sie dann aber doch nicht aussprach. Was sie schließlich sagte, war: »Ich finde wenig Vergnügen daran, mich mit diesen stinkenden Orks abzugeben, oder mit Gerti und ihrer Bande, die sich selbst uns gegenüber für so absolut überlegen halten. Es
Weitere Kostenlose Bücher