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Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Trollen gar nicht zu reden –, die das Osttor von Mithril-Halle geschlossen hatte, war angeblich gewaltig gewesen. Der Feind errichtete um alle Furten des Surbrin Verteidigungsstellungen, und dennoch war der größte Teil der riesenhaften Streitmacht verschwunden, die Trolle waren wieder nach Süden marschiert, der Haupttrupp der Orks hatte sich nach Norden gewandt. Wenn sich dieser Haupttrupp mit denen verband, die gegen Banak kämpften, dann würde der tapfere Zwerg mit seinen Leuten über die Klippen hinweg ins Tal der Hüter und nach Mithril-Halle getrieben werden. Daran bestand kein Zweifel.
    Es gab jedoch eine Frage, die an Regis nagte: Warum hatten die Orks das nicht schon lange getan?
    Der Halbling blickte zu Catti-brie auf, die ihm gegenübersaß. Er setzte dazu an, etwas zu sagen, aber ihre Miene ließ ihn schweigen. Catti-brie wirkte entspannt, zumindest körperlich. Sie hatte sich auf dem weichen Sessel zurückgelehnt, die Beine übereinander geschlagen, den Kopf zur Seite gedreht und den Blick ins Nichts gerichtet; eine Hand hatte sie erhoben, ein Finger spielte zerstreut um Kinn und Lippen. Erschöpfung stand ihr ins Gesicht geschrieben; es war eine Maske der Müdigkeit, aber auch der Entschlossenheit.
    Regis schaute näher hin und bemerkte die blauen Flecken auf ihrer Hand, die kleinen Schnitte auf dem ausgestreckten Finger, wund vom Spannen ihres mächtigen Bogens. Er sah das getrocknete Blut in ihrem rötlich braunen Haar, die Strähnen und verfilzten Stellen. Und vor allem bemerkte er den Blick in ihren blauen Augen, diese ruhige Entschlossenheit, aber mit einer Spur von etwas Dunklerem, der Angst vielleicht, dass sie bei all ihren Anstrengungen doch nicht siegen würden.
    »Sie verstärken das Westufer des Surbrin«, informierte der Halbling Catti-brie, und sie drehte langsam den Kopf, um ihn anzusehen. »Jede Furt und jede seichte Stelle.«
    »Damit die Elfen im Mondwald bleiben und Alustriel in Silbrigmond«, erwiderte Catti-brie. »Und damit die Zwerge aus Felbarr uns nicht zu Hilfe kommen.«
    »Die Soldaten aus Felbarr werden unter der Erde zu uns stoßen«, korrigierte Regis.
    »Ja, aber wenn sie dann nach oben steigen und kämpfen, tun sie das neben unseren eigenen Leuten. Wir können die Orks nicht in die Zange nehmen, wenn wir alle aus demselben Loch kommen.«
    »Dann wird diese Aufgabe den Menschen zufallen«, sagte Regis. »Alustriel und Silbrigmond und den Leuten aus Sundabar, falls sie uns zu Hilfe kommen. Wir brauchen sie.«
    Er hörte den Schmerz in seiner eigenen Stimme, die Erkenntnis, dass die Überquerung des Surbrin ihren möglichen Verbündeten einen schrecklichen Preis abverlangen würde.
    »Die Orks zählen darauf, dass die Verteidigungsanlagen am Surbrin sie fern halten können«, sagte Catti-brie, als hätte sie die Gedanken des Halblings gelesen.
    »Ein paar Berater haben den Vorschlag gemacht, ich sollte einen Ausgang im Osten öffnen und die Verteidigungsanlagen am Surbrin von hinten angreifen. Wir könnten ein paar hundert Zwerge hinausschmuggeln, und diese paar hundert könnten mehr Schaden anrichten als eine Armee von Zehntausend auf der anderen Flussseite.«
    Man konnte Catti-brie die Zweifel deutlich ansehen.
    »Wir würden das exakt mit der Ankunft von Verbündeten koordinieren müssen«, erklärte der Halbling weiter. »Denn sonst würden die Ungeheuer uns nur zurückscheuchen und ihre Verteidigungsanlagen einfach erneut errichten.«
    Catti-brie begann den Kopf zu schütteln.
    »Bist du nicht dieser Meinung?«
    »Du hast mehr als tausend Leute dort oben bei Banak, und Tausende mehr haben sich am westlichen Ende des Tals der Hüter eingegraben«, erklärte sie. »Wir haben in den südlichen Gängen Geräusche von Trollen gehört, und du hast Zwerge nach Süden geschickt, um herauszufinden, ob es in Nesme Überlebende gab.«
    »Wir können im Augenblick keine fünfhundert entbehren«, erwiderte Regis.
    »Selbst wenn wir es könnten …«, sagte Catti-brie immer noch kopfschüttelnd, immer noch mit zögernder Stimme.
    »Wie meinst du das?«
    »Es ist seltsam …«, sagte Catti-brie und hielt mit einem Seufzer inne. »Sie könnten uns unter die Erde scheuchen, aber sie tun es nicht.«
    Regis dachte ausführlich über diesen Gedanken nach. Es war eine so schlichte Wahrheit, aber eine, deren Bedeutung offenbar noch niemand begriffen hatte. Tatsächlich war es offensichtlich, dass die Orks Banak hätten von der Klippe scheuchen und sie alle nach Mithril-Halle

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