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Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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mit dieser Aussage anfangen sollte.
    »Der erste Mann, in den ich mich verliebte, war ein Mensch, und er war nach menschlichen Maßstäben nicht einmal jung«, fuhr Innovindil fort. Nun war es an ihr, sich der aufgehenden Sonne zuzuwenden. »Er war ein guter Mann, ein hoch begabter Zauberer, wenn auch ohne jeden Ehrgeiz.« Sie lächelte sehnsüchtig. »Aber wie ich ihn geliebt habe – so sehr ich überhaupt lieben konnte. Ich habe ihn begraben, als ich nach elfischen Maßstäben noch ein Kind war, jünger als du jetzt. Es hat mich so traurig gemacht… Danach verging beinahe ein Jahrhundert, bevor ich es wagte, einen anderen Menschen zu lieben«, fuhr die Elfenfrau fort, wobei sie immer noch ohne zu blinzeln nach Osten starrte.
    »Und er starb ebenfalls«, sagte Drizzt.
    »Aber nicht, bevor wir drei wunderbare Jahrzehnte zusammen hatten«, erwiderte Innovindil, und ihr Lächeln wurde strahlender. Sie schwieg eine Weile, dann drehte sie sich um und sah Drizzt wieder direkt an. »Du verstehst wirklich nicht, was es bedeutet, ein Elf zu sein, Drizzt Do'Urden, weil es dir noch niemand gezeigt hat.«
    Ihr Tonfall sagte Drizzt, dass sie ihm ein Angebot machte.
    Aber konnte er es wagen, dieses Angebot anzunehmen? Konnte er es wagen, sein Herz abermals weit zu öffnen, wenn doch die Möglichkeit bestand, dass es erneut zerrissen würde?
    »Es gibt Dinge, um die wir uns kümmern müssen«, verkündete der Drow entschlossen. »Tarathiels Tod sollte nicht ungerächt bleiben.«
    »Du willst den Ork töten, der ihn umgebracht hat?«
    »Das schwöre ich«, erklärte Drizzt durch zusammengebissene Zähne.
    Er brauchte eine Weile, um zu erkennen, wie forschend Innovindil ihn ansah; er drehte sich zu ihr um, und seine Entschlossenheit ließ nach, als er bemerkte, dass so etwas wie Zorn in ihrem Blick lag.
    »Das soll also unser Ziel sein?«, fuhr Innovindil fort. »Tarathiel zu rächen?«
    »Etwa nicht?«
    »Nein!«, knurrte die Elfenfrau und wirkte plötzlich sehr groß und schrecklich, schien sich hoch über Drizzt zu erheben. »Unser Weg – mein Weg – hat nichts mit Zorn und Rache zu tun.«
    Drizzt wich vor ihr zurück.
    »Nicht solange Sonne von diesen gnadenlosen, brutalen Geschöpfen gefangen gehalten wird«, erklärte Innovindil mit ruhigerer Stimme. »Ich werde nicht zulassen, dass mein Zorn mein Ziel gefährdet, Drizzt Do'Urden. Ich werde mir meinen Blick nicht von Wut trüben lassen, ich werde nicht zulassen, dass mein Hass mich von dem Weg, den ich einschlagen muss, ablenkt. Ich bin für Sonne verantwortlich. Ich werde sie nicht im Stich lassen, nur um meinen Zorn zu beschwichtigen.«
    Sie sah Drizzt noch einen Augenblick an, dann drehte sie sich um, kehrte in die Höhle zurück und ließ Drizzt allein im Morgenlicht auf dem Felsen zurück.
    »Er hat den Elfen in zwei Stücke geschnitten«, berichtete der Riese – einer von zweien, die zu ihrer Herrscherin zurückgekehrt waren. »Er schwingt dieses Schwert mit der Kraft von Tierlaan gau «, fügte er hinzu und benutzte dabei den Namen, mit dem die Riesen sich selbst bezeichneten.
    Gerti Orelsdottr biss die Zähne zusammen. Obould hatte abermals gesiegt, hatte seinen Leuten, die ihn ohnehin für einen Gott hielten, eine weitere beeindruckende Vorstellung geliefert.
    »Was ist mit dem Drow und der Elfenfrau?«
    »Von Drizzt Do'Urden haben wir nichts gehört… oder vielleicht doch«, erwiderte der Riese und wandte sich seinem Kameraden zu, der mit ihm aus dem Norden zurückgekehrt war.
    »Vielleicht doch?«
    »Es wurde eine Leiche gefunden«, erklärte der Riese.
    »Eine Drow-Leiche«, sagte der andere.
    »Drizzt?«
    »Donnia Soldou«, erwiderte der erste Riese, und Gerti sah ihn erstaunt an.
    »Sie lag tot auf den Felsen«, fügte der andere Riese hinzu. »Getötet mit scharfen Klingen.«
    Gerti dachte darüber nach. War Donnia Drizzt begegnet? Oder vielleicht den Oberflächenelfen? Die Riesin musste leise lachen bei dem Gedanken, dass es auch gut möglich war, dass Donnia ihre drei eigenen Gefährten verärgert hatte. War das nicht das Problem mit den Drow? Sie waren häufig so damit beschäftigt, einander zu töten, dass sie es nie zu wirklichen Eroberungen brachten.
    »Sie wird mir fehlen«, gab Gerti zu. »Sie war … amüsant.«
    Die anderen beiden entspannten sich. Sie waren offenbar erleichtert, dass Gerti Donnias Tod nicht zu schwer nahm.
    »Obould hat also einen der Elfen getötet, die die Region terrorisierten«, griff die Riesin das vorherige Thema wieder

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