Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter
Herz des Lagers, wobei sie Orks nach allen Seiten trieben.
In der ersten Verwirrung erzielten sowohl Drizzt als auch Innovindil ein paar Treffer, aber sie wurden beide nicht langsam genug, um sich auf einen bestimmten Feind zu konzentrieren. Als Sonne und Mond die andere Seite des kleinen Lagers erreicht hatten, standen die beiden Elfen schon Unterarm an Unterarm da, und ihre Klingen arbeiteten in tödlicher Harmonie.
Sie töteten nicht alle dreiundzwanzig Orks in diesem Lager, obwohl ihre Gegner zu Beginn des Kampfes so verwirrt und entsetzt und mehr darauf aus waren zu fliehen, statt sich zu verteidigen, dass es dem vernichtenden Paar vielleicht sogar gelungen wäre. Bei ihrem Kampf ging es jedoch auch darum, ihren Feinden eine Botschaft zu übermitteln. Während der Schlacht spielten auch Sonne und Mond ihre Rolle perfekt, fegten durchs Lager und traten nach den Orks, und einmal stürzten sie herab auf eine Gruppe der Geschöpfe, denen es gelungen war, eine zusammenhängende Verteidigungsformation einzunehmen.
Schon bald saßen Drizzt und Innovindil wieder auf den Pegasi und donnerten davon. Sie ließen die Tiere nicht mehr fliegen, denn es herrschte bereits Zwielicht, sondern galoppierten über den steinigen, verschneiten Boden.
Sie hatten ihre Botschaft abgeliefert.
Der Ork starrte zum Ende seiner blutigen Klinge, zu seinem letzten Opfer, das sich am Boden wand. Drei Schläge hatten es niedergestreckt, hatten ihm den Arm abgetrennt und zwei lang gezogene, tiefe Wunden am Oberkörper des sterbenden Orks hinterlassen. So viel Blut durchtränkte das Lederhemd des Opfers, dass es schien, als hätte der Krieger mehr als drei Wunden davongetragen.
Aber das war das Schöne an Khazid'hea: Dieses Schwert blieb nicht an Leder oder Knochen hängen, nicht einmal an dünnen Metallschließen. Es wurde auch Schnitter genannt, und diesen Namen benutzte das lebende Schwert, wenn es mit seinem derzeitigen Träger kommunizierte. Der Ork hielt diesen Namen für ausgesprochen zutreffend.
Mehrere Orks hatten ihn wegen der Klinge herausgefordert. Sie alle, sogar zwei, die ihn gemeinsam angegriffen hatten, und ein weiterer Ork, den man für den besten Kämpfer in dieser Truppe hielt, waren tot.
Gibt es etwas, das wir nicht erreichen können?, fragte das Schwert den Ork, der mit einem breiten Grinsen reagierte. Gibt es einen Feind, den wir nicht besiegen können? In Wirklichkeit hielt Khazid'hea den Ork für ziemlich erbärmlich, und das Schwert wusste, dass beinahe jeder Gegner ihn hätte töten können, wenn er eine geringere Waffe geschwungen hätte. An einem bestimmten Punkt beim Kampf gegen den schwierigsten Feind hatte Khazid'hea, das seinen Träger telepathisch lenkte, schon daran gedacht, den Ork einen fatalen Fehler machen zu lassen, damit sein Gegner siegen und die lebende Waffe übernehmen konnte. Aber derzeit wollte das Schwert solche Risiken lieber nicht eingehen. Es hatte einen Ork gefunden, der kämpfen konnte, wenn auch nicht besonders gut, und der sich leicht beherrschen ließ. Durch diesen Ork hatte das lebende Schwert vor, einen wahrhaft würdigen Gefährten zu finden, und bis dieser sich zeigte, würde der Ork genügen.
Das Schwert stellte sich vor, von dem mächtigen Obould Todespfeil persönlich geschwungen zu werden. Dieser angenehme Gedanke half Khazid'hea, sich zunächst mit seinem derzeitigen Besitzer zufrieden zu geben.
Dieser letzte Kampf, dieser letzte tote Ork, stellte das Ende der direkten Herausforderungen dar, denn alle anderen, die an den Verteidigungsanlagen in diesem Abschnitt arbeiteten, machten deutlich, dass sie nichts mit dem Schwertträger und seinem neuen tödlichen Spielzeug zu tun haben wollten. Also kehrte Khazid'hea in seine Scheide zurück, nachdem die Arbeit getan war. Sein Hunger war jedoch alles andere als gestillt.
Dieser Hunger würde nie gestillt werden. Er hatte das Schwert dazu getrieben, Delly Curtie zu beherrschen, damit es von Catti-brie frei sein konnte, einer einstmals fähigen Trägerin, die allerdings so schnell an keinem Kampf mehr teilnehmen würde, obwohl vor ihrer Haustür Krieg geführt wurde. Dieser Hunger hatte Khazid'hea dazu gebracht, Delly in den wilden Norden zu zwingen, denn in der Region jenseits des großen Flusses herrschte Frieden.
Khazid'hea hasste Frieden.
Und so wurde das Schwert in den nächsten Tagen recht aufgeregt, als kein weiterer Ork seinen derzeitigen Träger herausforderte. Es begann, seinen Plan weiterzuführen, flüsterte in den
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