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Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Titel: Die Rückkehr des Fremden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Alexander
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er sie direkt anschaute oder nicht. „Eigentlich noch nicht sehr lang. Aber ich lebe schon einige Jahre im Colorado-Territorium.“
    „Das habe ich nach unserem Gespräch von vorhin schon vermutet. Du scheinst diese Berge wirklich gut zu kennen. Wo wohnte das Ehepaar, von dem du mir erzählt hast? Die beiden, die dir nach deinem Unfall halfen?“
    Kathryn tat so, als konzentriere sie sich auf ihren Kuchen, aber ihre Aufmerksamkeit war ganz auf das gerichtet, was Jacob als Nächstes sagen würde.
    Er antwortete nicht sofort. „Sie leben ein Stück nördlich von hier. Westlich von Denver in den Bergen.“ Er räusperte sich und trank einen Schluck aus seinem Becher. „Ich würde heute nicht mehr leben, wenn sie nicht gewesen wären. Sie haben mich nach dem Feuer verarztet und … mir einen Grund zu leben gegeben, als ich selbst keinen mehr sah.“
    Die Traurigkeit, die in Jacobs Stimme mitschwang, lenkte Kathryns Blick auf ihn. Obwohl seine Augen versteckt waren, ahnte sie, dass er sie anschaute.
    „Und sie haben dich auch zu Jesus geführt?“
    Er nickte und konzentrierte seine Aufmerksamkeit wieder auf Patrick, während ein leichtes Lächeln um seine Lippen spielte. In diesem Augenblick ertappte sich Kathryn dabei, wie sie ihn anstarrte. Eine Seite seines Mundes war von den Flammen relativ unbeschädigt geblieben, während die andere zusammengezogen war und leicht auf eine Seite hing.
    „Ich habe früher schon von Gott gehört, aber dank dieser beiden Menschen und durch das, was mir passiert ist …“ Er schüttelte den Kopf. „Man könnte sagen, dass ich ihn jetzt mit eigenen Augen gesehen habe.“
    Patrick runzelte konzentriert die Stirn, als versuche er, sich an etwas zu erinnern. „Oh … warte … Hiob Kapitel zweiundvierzig … Vers fünf?“
    Jacob lachte. „Ich weiß nicht, in welchem Vers es steht, aber das Kapitel ist richtig.“
    Patrick wandte sich mit leuchtenden Augen an Hannah. „Jacob und ich haben beim Sägen ein Bibelquiz gemacht. Ich glaube, ich habe meinen Meister gefunden.“
    „Nein, ich hatte nur Glück. Aber du und Isaiah, der Mann, der mich nach meinem Unfall gefunden hat, würdet euch gut verstehen, glaube ich. Er hat das Wort Gottes tief hier drinnen.“ Er legte sich die Hand aufs Herz. „Und Abby ist eine wunderbare Frau. Ich wünschte, ich hätte die beiden früher in meinem Leben kennengelernt.“
    Während Jacob sprach, sah er nachdenklich zur Seite, und Kathryn erhaschte einen Blick auf die Narben um sein linkes Auge. Während sie ihn anschaute und ihm zuhörte, wie er über den Mann und die Frau sprach, die ihm offenbar so viel bedeuteten, leuchteten auch ihre eigenen Augen.
    „Oh oh …“, flüsterte Hannah plötzlich und schaute hinter Jacobs Schulter. Sie zwinkerte ihrem Mann lächelnd zu. „Da kommt Lilly.“
    „Jacob, du solltest dich gut vorbereiten.“ Patricks Stimme wurde zu einem verschwörerischen Flüstern. „Es sieht so aus, als würdest du gleich überfallen werden.“
    Kathryn sah zu, wie ein atemberaubend schönes Kind sich hinter Jacob anschlich. Sie musste über den Schabernack, der in den Augen des Mädchens leuchtete, lächeln. Jacob stellte unauffällig seinen Teller weg. Im nächsten Moment stieß Lilly einen Schrei aus und hüpfte auf seine Schultern. Jacob nahm die Arme des Mädchens, die um seinen Hals lagen, und stand mit einiger Mühe auf.
    „Wartet mal! Ich glaube, ich habe etwas gehört“, sagte er und drehte sich von einer Seite auf die andere und Lilly schwang bei jeder Drehung mit. „Herr Pfarrer, haben Sie etwas gehört? Mrs Carlson, Sie?“
    Lillys hohes Kichern trieb Jacob noch weiter an, und Kathryn sah den beiden zu und konnte über die Verwandlung dieses ruhigen Mannes nur staunen. Bald musste sie mit den anderen herzlich lachen.
    „Das … bin ich … Lilly“, sagte das Kind schließlich atemlos.
    „Oh, Lilly, ich habe dich da hinten gar nicht gesehen“, antwortete Jacob und nahm ihre kleinen Hände in seine. Lilly legte den Kopf von hinten auf Jacobs Schulter und ließ ihre Beine baumeln. Er griff nach oben und zog leicht an einer langen, schwarzen Locke, die über seine Schulter hing, bevor er sie wieder auf den Boden stellte.
    Jacob lachte leise. Sein Lachen war eigentlich eher ein Schmunzeln, und als Kathryn es hörte, verstummte ihr eigenes Lachen. Es klang so sehr nach Larson. Jacob und Lilly verschwammen vor ihren Augen, und sie blinzelte schnell, um die unerwartete Gefühlsregung zu verdrängen. Oh, sie vermisste

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