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Die Rueckkehr des Highlanders

Titel: Die Rueckkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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Ärmel fasste und mit sich nach draußen zog.
    Lutian wartete, bis er sich voller Zorn zu ihm umdrehte. »Ihr solltet froh sein, dass ich kein Krieger bin.«
    »Warum?«
    »Wenn ich das wäre, würde ich Euch töten.«
    Christian rieb sich seinen schmerzenden Kopf. Er hatte jetzt keine Geduld für den Mann. »Ich habe keine Zeit, Narr. Ich habe Schmerzen und ...«
    »Ihr habt Schmerzen?«, fragte er ungläubig. »Gut. Es freut mich ohne Ende, das zu erfahren. Ich wünschte nur, sie wären stärker.«
    Christian musterte ihn mit einer steilen Falte auf der Stirn. »Was ist denn in dich gefahren?«
    Lutian presste die Lippen zusammen und ballte die Hände zu Fäusten. »Ihr seid ein Bastard. Ich wünschte, ich könnte Euch die Prügel verpassen, die Ihr verdient.«
    Christian wunderte sich über die Veränderung in dem gewöhnlich gutmütigen Mann. »Bist du verrückt geworden?«
    Lutian stellte sich vor ihn. Er musste den Kopf in den Nacken legen, damit er seinen Blick erwidern konnte. Dennoch wich der Narr nicht zurück oder gab nach.
    Christian bewunderte seinen Mut. Nur wenige Männer, die wussten, dass er nicht der Mönch war, der er zu sein schien, wagten es, ihn so anzugehen.
    Lutian schüttelte den Kopf. »Jahrelang habe ich Euch beneidet. Beim Blute Christi, ich wollte sogar Ihr sein. Aber wisst Ihr was? Zum ersten Mal, seit dem Tag, da ich Adara kennengelernt habe, bin ich froh, dass ich mich als Narr ausgebe. Ihr, auf der anderen Seite, seid wirklich ein Idiot.«
    Christian nahm eine Beleidigung niemals leicht, daher packte er Lutian vorne an seinem Wams. »Vorsicht, Lutian.
    Hüte deine Zunge. Ob nun wirr im Kopf oder nicht, die nächste Beleidigung werde ich nicht ungesühnt durchgehen lassen.«
    Seine Verärgerung ließ den anderen reichlich unbeeindruckt. »Dann schlagt mich, wenn Ihr wollt. Ich versichere Euch, jeder Schlag, der meinen Körper trifft, ist wesentlich weniger schmerzhaft als die, die Ihr Eurer Gemahlin heute Nacht zugefügt habt.«
    Erstaunt ließ er ihn los. »Was wisst Ihr denn davon?«
    »Alles. Es gibt keinen Wunsch in ihrem Herzen oder ihrem Kopf, den ich nicht kenne. Ich bin jahrelang ihr einziger Freund und Vertrauter gewesen. Ich war da, als ihr Vater sie schlug, weil sie sich weigerte, die Ehe mit Euch aufzulösen und einen anderen zu heiraten, als sie achtzehn war. Ich war da, als ihr Bruder hingerichtet wurde, und als man sie wegsperrte, weil ihr Vater Angst hatte, sie könne sich ebenfalls gegen ihn wenden. Und ich war gerade eben dabei, als Ihr ihr das Herz gebrochen und den einzigen Traum im Staub zertreten habt, den sie sich gestattet hat. Ich habe genug von Euch, Mylord, und ich will, dass Ihr leidet.«
    Christian ignorierte den Narren, während die Worte allmählich zu ihm durchdrangen. Adara war geschlagen worden? Eingesperrt?
    War das möglich?
    »Was sagst du da?«
    »Ihr habt es doch gehört! Ich habe kostbare Stunden meines Lebens damit verschwendet, ihr zuzuhören, wenn sie Euer Loblied gesungen hat, als wäret Ihr ein gütiger und edler Prinz, der zu ihr kommen würde und der Mann wäre, den sie verdient. Euer Gewand war blau und mit Gold besetzt an dem Tag, da Ihr in den Palast für die Trauung gekommen seid, und Ihr rittet einen Apfelschimmel, einen Hengst namens Herkules.
    Euer Vater war groß wie ein Riese, besaß eine dröhnende Stimme und trug ein schwarzgoldenes Ubergewand. Er hatte kurz geschnittenes goldblondes Haar und lachende blaue Augen, die jedes Mal aufleuchteten, wenn er Eure Mutter ansah. Sie war so schön wie ein Engel. Ihr schwarzes Haar war um ihren Kopf geflochten und festgesteckt, sie hatte keinen Schleier und trug ein scharlachrotes Kleid mit einem goldfarbenen Umhang, der mit Topaz und Diamanten besetzt war.«
    Christian war sprachlos. Lutian beschrieb es, als sei er selbst dabei gewesen. Er wusste Einzelheiten über Christians Eltern, die er selbst vergessen hatte.
    »Wann immer Eure Eltern irgendwo saßen, legte Euer Vater Eurer Mutter die Hand auf die Schulter, sodass er mit ihrem Ohrring spielen konnte. Er beugte sich immer wieder vor und flüsterte ihr Sachen zu, die sie zum Erröten und Lachen brachten. Ihr dachtet Euch nichts dabei, zu Euren Eltern zu laufen, die Euch in die Arme nahmen und dicht an sich gedrückt hielten. Eure Mutter hat Euch immer noch einmal gekitzelt, ehe sie Euch losgelassen hat, damit Ihr wieder spielen gehen konntet.«
    »Woher weißt du das alles?«
    »Adara.« Ihr Name klang von Lutians Lippen wie ein Gebet.

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