Die Rueckkehr des Highlanders
ich gestehen.«
»Liebster Gemahl, du solltest besser aufhören, diese anderen Frauen zu erwähnen, sonst will ich am Ende doch noch Vergeltung üben.«
»Es tut mir leid, Adara.«
»Es ist schon gut, ich ziehe dich doch nur auf. Zum größten Teil, wenigstens.« Sie nahm seine Hand und drückte sie. »Aber ich danke dir von Herzen für die Geschenke, die eine echte Überraschung waren. Ich habe mich sehr darüber gefreut.«
Er schaute sie verlegen an. »Eines fehlt noch.«
»Wirklich?«
Adara verfolgte mit zusammengezogenen Brauen, wie er den Saum seines Gewandes anhob und nach seiner Börse griff.
»Eine Sache ist da noch, die du haben solltest.«
Er nahm ihre linke Hand und steckte ihr einen Ring mit einem großen Rubin an den Finger. Vor Rührung schnürte sich Adara die Kehle zusammen.
Ein Ehering.
Ohne nachzudenken warf sie ihm die Arme um den Hals und küsste ihn auf den Mund. Er packte sie und hielt sie fest, er erwiderte den Kuss voller Leidenschaft.
»Sollen wir euer Zelt noch ein bisschen länger stehen lassen, da du ja deine verloren gegangene Manneskraft wiedergefunden zu haben scheinst?«, erkundigte sich Ioan im Vorübergehen.
Christian löste sich von Adara und warf seinem Freund einen warnenden Blick zu. »Mein Geduldsfaden ist sehr dünn und bis zum Zerreißen gespannt, Lladdwr.«
»Solange der Stahl deines Schwertes genauso dünn ist, habe ich nichts zu befürchten, oder?«
Christian schaute Adara aufgebracht an, worauf sie lachen musste.
»Du hast wirklich ein seltenes Geschick dafür, dir die richtigen Freunde auszusuchen, was?«
Als Christian sie zum Wagen führte, auf den ihre Sachen geladen worden waren, bemerkte sie Unruhe am Rande des Lagerplatzes. Ein Earl zu Pferde traf gerade in Begleitung von drei Rittern ein.
»Ioan ap-Rhys?«, schrie er zornig.
Ioan schlenderte lässig nach vorne und stellte sich vor den Adeligen. Corryn bezog rasch hinter ihrem Bruder Stellung.
»Was wollt Ihr von mir, Mylord?«
»Mein Verwalter sagte mir, dass Ihr Eure Zelte abbrecht und wegzieht. Was soll das heißen?«
Ioan blickte sich um, dann sagte er: »Dass wir aufbrechen.«
Der Earl schaute ihn finster an. »Ihr könnt nicht gehen. Das verbiete ich.«
Ioan lächelte teuflisch. »Nun, seht, darin liegt Euer Problem. Wir sind alle freie Männer, kein einziger Leibeigner weit und breit. Wir kommen und gehen, wie es uns gefällt.«
»Ich habe Euch gutes Geld gezahlt!«
»Corryn!«
Seine Schwester kam zu ihm. »Ja, Brawd?«
»Hast du die Börse des Earl noch?«
Sie reichte sie Ioan, der sie dem Earl zurückgab. »Ich habe den Teil behalten, den Ihr für unsere Dienste schuldig seid, der Rest des Monatssolds ist hier drin.«
Das Gesicht des Adeligen färbte sich dunkelrot. »Ich brauche diese Armee. Ihr könnt sie nicht einfach abziehen.«
Ioan zuckte die Achseln. »Ich kann alles tun, was ich will, Mylord. Unter meinem Befehl stehen mehr Männer als unter Eurem.«
Alle verfluchend schnappte sich der Earl die Börse und ritt dann mit seinem kleinen Gefolge von dannen.
»Warum brauchte er Eure Armee?«, fragte Adara Ioan, nachdem sie gegangen waren. »Dadurch, dass Ihr mit uns kommt, gerät niemand hier in Gefahr, oder?«
Ioan schüttelte den Kopf. »Seid beruhigt, Majestät, der
Earl hat meine Armee nie wirklich gebraucht. Er hatte ein paar kleinere Bauernaufstände, die eigentlich schon vorbei waren, ehe wir hier ankamen. Meine Männer waren hier einzig zu dem Zweck, die Bauern und die Bürger der Stadt einzuschüchtern.«
»Wir sind es schon lange leid, hier zu sein«, warf Corryn ein. »Die Ritter werden fett und faul.«
»Sei vorsichtig«, warnte Ioan. »Sie halten dich für einen Mann und üben für solche Reden vielleicht doch einmal Vergeltung.«
Corryn warf Adara einen komisch-verzweifelten Blick zu. Sobald Ioan sich entfernt hatte, stellte sie sich neben sie. »Kein Mann hier glaubt auch nur einen Augenblick, dass ich ein Mann bin. Aber niemand wagt es, ihm zu widersprechen, weil alle sein Schwert fürchten. Deshalb fasst mich auch keiner an. Man könnte glauben, ich hätte die Pest.«
Adara lachte. »Sei dankbar, dass du so einen Bruder hast, Corryn. Er liebt dich.«
»Ich weiß. Das ist es, was mich davon abhält, sein allabendliches Met zu vergiften.«
Christian hörte den beiden mit halbem Ohr zu, während er darüber nachdachte, was Adara gesagt hatte. Lutian hatte erzählt, ihr Bruder hätte sie verraten. Allerdings würde Christian nie begreifen, wie er das
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